3.Abgedrehte Asien-Nacht
am Freitag, den 12.02. um 20:30 Uhr im Kino Babylon
Was,
schon wieder ein Jahr rum?? – Dann wird es Zeit, eine Kelle
Nachschlag aus dem dampfenden Wok mit Schock-Suey zu servieren!
Bereits im
letzten Jahr
und
Anno 2011
schmeckte es unseren Clubmitgliedern ganz vorzüglich, daher
kredenzen wir gerne wieder eine wahnwitzige Mischung von asiatischen
Leckerbissen. Wobei das Motto der Filmnacht natürlich nicht wirklich
„politisch korrekt“ ist, denn Chop-Suey ist ja bekanntlich ein
chinesisches Leib-und-Magen-Gericht, unsere Filmauswahl stammt dieses
Mal aber aus Japan und Indonesien.
Der
erste Filmbeitrag kommt aus dem Land der aufgehenden Sonne und
entstammt dem bunten Kosmos der radioaktiven japanischen Donnerechse
Gojira alias Godzilla. In Zusammenarbeit mit dem verdienstvollen
Label ANOLIS präsentieren wir:
Eine
besondere Köstlichkeit, denn von diesem wunderbaren Monsterspaß gab
es seit seiner Kinoauswertung im Jahre 1973 keine legale und
angemessene Veröffentlichung für das Heimkino, lediglich ein paar
schäbige Bootlegs und Ramsch-DVDs.
In
diesem Riesenmonster-Randale-Potpourri versuchen garstige Aliens die
Erde mithilfe der Monster King Ghidorah und Gigan zu unterjochen. Das
ruft die beiden Erdenmonster Godzilla und seinen stacheligen Kumpel
Angilus auf den Plan, die sich den Invasoren tatkräftig
entgegenstellen…
Dies
ist Jun Fukudas erste Regiearbeit (es folgten weitere
Jugendkino-Klassiker wie KING KONG – DÄMONEN AUS DEM WELTALL und
KING KONG GEGEN GODZILLA) für die Godzilla-Reihe, die er im Jahr
1972 für Toho in Szene setzte. Herausgekommen ist ein herrlich
naiver, kurzweiliger Kaiju-Klopper mit Trümmern, Trash und
Tohuwabohu!
Der werte Ingo Strecker in seinem Booklet zur kommenden ANOLIS-Veröffentlichung:
„Der
große Endkampf auf dem Gelände des Welt-Kinderlandes ist ein
ausuferndes Wrestling-Match, bei dem es überraschend hart zur Sache
geht. So fließt hier sogar Monsterblut, als Gigan Godzilla im Flug
stark an der Schulter verletzt. Insgesamt scheiden sich die Geister
der Godzilla-Freunde an diesem Finale, denn es nimmt sehr viel Zeit
in Anspruch. So ist es einigen Fans viel zu lang, andere begrüßen
den ausgedehnten Schlagabtausch als großartiges Monstergefecht.“
Der
zweite Film des Abends stammt aus Indonesien, und dass dort der
lallende Wahnsinn zuhause ist, das wissen wir nicht erst seit
Christian Keßlers
hirnschmelzendem Auftritt im BALI, wo auch das indonesische Kino zur
Sprache kam. Wir zitieren aus
„Der Schmelzmann in der Leichenmühle“:
Was
der im indischen Ozean gelegene Inselstaat im Laufe der letzten
Jahrzehnte hervorgebracht hat, ist das mit Abstand wildeste und
undisziplinierteste Kino des ganzen asiatischen Raumes. Indonesische
Genrefilme wirken auf den westlichen Betrachter wie ein vergnüglich
aus den Fugen geratener Kindergeburtstag, bei dem man aus Versehen
den Javatee mit Speed versetzt hat. Spätestens ab den 80er Jahren,
als man ernsthaft Richtung Westen, genauer: Richtung Hollywood,
schielte, schaltete der Remmidemmi in den Overdrive.“
Das
gilt für sämtliche indonesischen Genrefilme, für unseren von
Starregisseur H. Tjut Djalil im Jahr 1989 inszenierten
Überraschungsfilm aber im Speziellen:
Tania, eine junge, schmucke Anthropologin schreibt an ihrer Doktorarbeit
über eine berühmte Sagenfigur, die „Südseekönigin“. Von einem
schrulligen Professor erfährt sie den Ort im Meer, wo das Schloss
der Dame versunken sein soll, und flugs geht sie dort auf Tauchgang
für lebensnahe Recherchen. Das kommt der bösen Königin zupass,
denn sie hat noch eine Rechnung mit dem Enkel eines alten
Widersachers offen. Schwuppdiwupp schlüpft sie in Tanias Körper,
die daraufhin zur wild um sich ballernden, kybernetischen
Killermaschine mutiert…
Hört
sich an wie grenzdebiler Mumpitz? Ist es auch! Macht aber Spaß wie
hundert Einläufe! Lassen wir erneut Meister Keßler zu Wort kommen:
Mal
im Ernst: Wie man auf den Gedanken kommen kann, ein
Low-Low-Budget-Remake von James Camerons TERMINATOR zu machen und das
dann mit asiatischen Märchen zu verknüpfen, ist mir ein Mysterium.
Das Ergebnis ist aber einer der besten Partyfilme, die ich seit
langer Zeit gesehen habe. Fantastisch!“
Wir meinen: Mystics im Bali? Pflichtprogramm! Und das Beste von allem:
In der Pause reichen wir wieder einen leckeren asiatischen Imbiss!
Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein
filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.