Britische Nacht
am Freitag, den 13.03. um 22 Uhr im Kino Babylon
Beim kommenden Bali-Ereignis im März wird’s „very british“! – Es
geht auf’s Eiland, doch diesmal ist es ausnahmsweise mal nicht die
Schreckensinsel der Zombies
oder die
Insel der blutigen Plantage, sondern Großbritannien.
Zwar hatten wir es bereits vor einiger Zeit mit
englischen Hinterwäldlern
zu tun gehabt, aber diesmal widmen wir uns einem anderen, einem ganz
anderen Thema, nämlich
Denkt
man an britische Gruselfilme, dann stößt man natürlich
unweigerlich auf die Produktionen der berühmten Hammer-Studios.
Diese fleißige Zelluloidschmiede fertigte von den 1930er bis in die
frühen 80er Jahre zahlreiche Klassiker des Gruselkintopps wie die
Dracula-Verfilmungen mit Christopher Lee, der neben Peter Cushing
einer der Stammschauspieler des Londoner Produktionsunternehmens war.
Im
Gegensatz zum traditionellen Schauerkino (z.B. der
Universal-Studios), geizten die Briten nicht mit reichlich
verspritztem Kunstblut und (zumindest in späteren Filmen) mit
nackten Tatsachen. Hammer Films verknüpften
als erste Produktionsgesellschaft die britische Gothic-Tradition mit
den blutigen Grausamkeiten des französischen
Théâtre du Grand-Guignol
Ihren Ruf als Spezialist für
Horrorfilme begründeten Hammer Films 1957 mit der
farbigen Neuverfilmung des Frankenstein-Stoffes nach Mary Shelley.
Nach dem großen Erfolg von FRANKENSTEINS FLUCH (1957) und
FRANKENSTEINS RACHE (1958) folgten weitere fünf Verfilmungen der
Frankenstein-Thematik.
Ein
ganz anderes Kaliber ist jedoch FRANKENSTEINS HORROR-KLINIK
(„Horror-Hospital“, 1973), der weder von Hammer Films, noch von dem
konkurrierenden Studio
Amicus
produziert wurde, sondern eine unabhängige Filmproduktion darstellte.
FRANKENSTEINS HORROR-KLINIK ist purer Irrsinn, der beinahe in surrealistische
Gefilde umkippt. Der auf einem schlechten LSD-Trip hängengebliebene
Flowerpower-Schwippschwager der Frankenstein-Reihe von Hammer.
Gesegnet mit „Guillotinen-Limousinen“, satanischen Rockern,
lobotomierten Frühsport-Zombies und sadomasochistischen Monstern.
Gebenedeit mit einer Synchronisation, bei der sämtliche Schrauben
aus der Hirnschale fliegen.
„Es ist ganz einfach. Ich grabe einen kleinen Tunnel in das Gehirn,
beseitige ein paar Zellen, pflanze andere ein und mache ihn mir
gefügig. In drei Wochen kann ich einen kleinen Hund aus ihm machen
oder… einen Gott.“
--- Eines der vielen denkwürdigen Zitate des Films ---
„Wenn
ihr immer schon wissen wolltet, auf was für einem debil-bizarren
Trip Hammers kleiner, bekiffter Bruder hängengeblieben ist, dann
solltet ihr euch HORROR HOSPITAL aka FRANKENSTEINS HORROR-KLINIK
nicht entgehen lassen.“
--- Christian Ade auf filmtipps.at ---
Zuvor
geht es mit unserem Überraschungsfilm aber tatsächlich in die
Hammer-Studios
und zur Verköstigung eines der bizarrsten und wildesten Leckerbissen
der Briten. Genauergesagt handelt es sich um eine im Jahr 1974
entstandene Ko-Produktion von Hammer Films mit dem
berühmten Studio der Shaw Brothers aus
Hongkong, eine Liaison, aus der
Ernst Hofbauer
auch schon Kapital und Ruhm schlug. Inszeniert von Roy Ward Baker,
einem Stammregisseur von Hammer (u.a. verantwortlich für DAS GRÜNE
BLUT DER DÄMONEN [1967] und
GRUFT DER VAMPIRE[1970]) und Shaw-Flaggschiff
Chang Cheh (u.a. DIE TODESPAGODE DES GELBEN TIGERS [1969]), stellt der Film eine rasante Mixtur aus westlichem Gothic-Grusel und
fernöstlicher Kampfkunst dar. Sie haben richtig gehört, werte Gäste
und Clubmitglieder: Peter Cushing und David Chiang jagen Kung Fu-Vampire!
„Neben interessanten Kulissen und ansprechenden Masken fällt immer wieder
der exzessive Einsatz von farbigem Licht angenehm auf. Teilweise sind
ganze Passagen in blutrotes, grünes oder blaues Licht getaucht und
verstärken die ohnehin schon recht atmosphärischen Settings.
Aufgepeppt mit nackter Haut und viel Blut, zombieartigen
Knochenmännern, Vampiren, Karatekämpfern und einer Reihe von
Fantasy-Elementen wird jedem Exploitation-Liebhaber reichlich was
geboten.“
--- Dr. Whogen auf Monstrula.de ---
„Ein bemerkenswert absurder Streifen.“
---Thomas auf Handlemedown.de
Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein
filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.