Filmclub Bali
   
 
Burrito Brutale
Plakat

Robert Rodriguez-Nacht

am Freitag, den 22.04. um 21 Uhr im Kino Babylon der Pelmke

Karfreitag ist traditionell ein Tag, an dem sich alles um Gewalt dreht. Kreuzigung, Dornenkrone, Blutvergießen. Das sind Bausteine, aus denen auch ein guter Film bestehen könnte. Ein Film etwa, der in Mexiko spielen könnte. Nun ja, auch um „Auferstehung“ geht es wohl irgendwie. Aber die nächste Zombie-Filmnacht ist erst im Herbst. Jetzt ist Frühling, und die Messer werden gewetzt! Willkommen in Mexiko…
Robert Rodriguez
Robert Rodriguez wurde am 20. Juni 1968 in San Antonio, Texas, als Sohn einer Mexikanerin und einem Amerikaner geboren. Sein Interesse am Film(-en) begann bereits im zarten Alter von sieben Jahren, als sein Vater eine Videokamera anschaffte. Schon als Jungspund begann er kurze Filmchen zu drehen, bei denen die Nachbarskinder als Darsteller herhalten mussten. Während seiner Schulzeit auf der St. Anthony High School beauftragte man den jungen Videobegeisterten damit, die Footballspiele der Lehranstalt aufzuzeichnen, jedoch wurde Robert bereits nach kurzer Zeit wieder aus dem Job gefeuert – anstatt die Spiele einfach abzufilmen, wie man es von ihm erwartete, bewies er sein kinematographisches Talent mit der Verwendung experimenteller Kamerawinkel und Schnittfolgen. Wegen zu schlechter Noten wurde Rodriguez nach dem Grundstudium an der University of Texas nicht in die Filmklasse aufgenommen und begann stattdessen, Comics und Cartoons zu zeichnen. Während seine Strips in der Tageszeitung The Daily Texan veröffentlicht wurden, drehte er weiterhin fleißig mit seinen Freunden Horror- und SF-Kurzfilme auf Video, die er mit Hilfe zweier VCRs schnitt. Im Herbst 1990 inszenierte er den Kurzfilm BEDHEAD auf 16mm, der ihm einen Preis bei einem lokalen Filmwettbewerb bescherte und ihm den langersehnten Studienplatz in der Filmklasse sicherte.
El Mariachi
Aufgrund der Aufmerksamkeit, die er mit BEDHEAD erregt hatte, beschloss Rodriguez aufs Ganze zu gehen und einen abendfüllenden Spielfilm auf 16mm zu drehen. Mit einem minimalen Budget von nur 7000 $, die er sich als Versuchskaninchen für Medikamente verdiente, und inspiriert durch die Filme von John Woo, drehte er den Action-Flick EL MARIACHI (1992). In dem medizinischen Institut, wo man die Nebenwirkungen diverser Pillensorten an ihm testete, schrieb er das Drehbuch und rekrutierte einen Teil der Besetzungsliste. EL MARIACHI, der als Videopremiere für den spanischsprachigen Billigmarkt gedacht war, gewann den Publikumspreis beim 1993er Sundance Film Festival und wurde daraufhin mit mehreren hunderttausend Dollars von Columbia Pictures „aufpoliert“ und vermarktet. Seine Erfahrungen als Guerilla-Filmemacher, der Kameramann, Regisseur, Cutter und Produzent in Personalunion war, hielt Rodriguez in dem Buch Rebel without a Crew fest, das zahlreiche junge Talente zum Produzieren eigener No Budget-Filme ermutigte.
From Dusk Till Dawn
Der Erfolg von EL MARIACHI ermöglichte Rodriguez’ nächsten Film, eine Fortsetzung zu seinem Erstlingswerk namens DESPERADO (1995) bei dem Antonio Banderas die Hauptrolle spielte und das mexikanische Sexsymbol Selma Hayek einem amerikanischen Publikum vorgestellt wurde. Im selben Jahr steuerte er auch das Segment „The Misbehavers“ zu dem Episodenfilm FOUR ROOMS bei. Bereits EL MARIACHI hatte die Aufmerksamkeit von Quentin Tarantino erregt, der sich Rodriguez als Regisseur für die Adaption seiner rasanten Gangster-Vampir-Mixtur FROM DUSK TIL DAWN (1996) ins Boot holte. Es folgte eine Kollaboration mit Kevin Williamson bei dem SF-Horror-Teenager-Flick THE FACULTY (1998).
2001 verzeichnete Rodriguez seinen bis dato größten Erfolg mit der Jugendkomödie SPY KIDS, zu der später noch zwei Fortsetzungen folgten. Ende 2003 schloss er die Mariachi-Trilogie mit dem Film IRGENDWANN IN MEXIKO ab. Beide Filme drehte er auf dem HDCAM-System und zählt somit zu den Pionieren des Einsatzes von digitalen Kinokameras. Auch seine weiteren Filme nahm er durchgängig nicht mehr auf herkömmlichem Zelluloid, sondern digital auf.
Im Jahr 2005 tat er sich mit dem Comicautoren und –zeichner Frank Miller zusammen, um eine seiner berühmt-berüchtigtsten Werke für die Leinwand zu adaptieren. Der Name des Films wird an dieser Stelle nicht genannt, da es sich dabei um unseren zweiten Überraschungsfilm der Robert Rodriguez-Nacht handelt. Frank Miller höchstpersönlich übernahm hierbei die Co-Regie, und eine Episode wurde von Quentin Tarantino inszeniert.
Zwei Jahre später folgte das GRINDHOUSE-Projekt in Kooperation mit seinem Freund Tarantino, womit man dem amerikanischen Bahnhofskino der 70er Jahre huldigte. Rodriguez inszenierte den Filmbeitrag PLANET TERROR, Tarantino drehte DEATH PROOF. Diese markige Hommage an den Exploitationfilm inspirierte zahllose Filmfreaks zum nostalgischen Abfeiern einer vergangenen glorreichen Ära, floppte aber an den Kinokassen.
Planet Terror
Auch in seinem Privatleben war Rodriguez fleißig: Von 1990 bis 2007 war er mit der Filmproduzentin Elizabeth Avellan verheiratet, gemeinsam zeugten sie vier Söhne, welche die ungewöhnlichen Namen Rocket Valentino, Racer Maximilliano, Rebel Antonio, Rogue Joaquin tragen, sowie eine Tochter mit dem Namen Rhiannon Elizabeth. Avellan war und ist als Produzentin seiner Filme tätig, gemeinsam betreiben sie die Produktionsfirma Troublemaker Studios. Ihre Zusammenarbeit begann bereits 1990 bei der Inszenierung des Kurzfilms BEDHEAD, bei der seine Ex-Frau noch als Animator beteiligt war.
Robert Rodriguez ist außerdem ein talentierter Musiker. Er ist Gitarrist der Band Chingon, die von ihm ursprünglich nur für den Soundtrack zu IRGENDWANN IN MEXIKO gegründet wurde. Darüber hinaus komponierte er für Quentin Tarantino die Filmmusik für KILL BILL 2.
"Creativity, not money, is used to solve problems."
– Robert Rodriguez –






Beim ersten Film unseres Trips nach Mexiko handelt es sich um das nagelneue, brandaktuelle Werk von Rodriguez. In der Hauptrolle (seiner ersten wirklichen Hauptrolle!) glänzt Charakterkopf Danny Trejo, Rodriguez’ Cousin dritten Grades und Nebendarsteller in zahlreichen Filmen des Maestros. Staunen und freuen Sie sich über eine wahnwitzige, wilde, wutschnaubende Wundertüte, die sich tief vor dem kompromisslosen Action-Kino der 70er und frühen 80er Jahre verbeugt. In weiteren Rollen sehen Sie Steven Seagal, Jessica Alba, Cheech Martin und Robert de Niro. „They fucked with the wrong Mexican!


Das zweite filmische Bonbon des Abends besteht aus einer Kollaboration zwischen Rodriguez und Comic-Guru Frank Miller, basierend auf dessen gleich betitelter Graphic Novel-Reihe. In den Hauptrollen erleben Sie Bruce Willis, Mickey Rourke und Jessica Alba. In kunstvoll monochrome Bilder gekleidet, erzählt der Film die uralte Geschichte von Liebe, Verrat und Tod. Und von Gewalt. Von viel, viel Gewalt…
Als Pausensnack serviert Ihnen Dr.Säge sein gefürchtetes „Mexican Chainsaw Chili con Carnage“. Da Karfreitag ein Tag ist, an dem brave Christen nur Fisch essen dürfen, enthält unsere Festtagsspeise gleich drei Sorten Fleisch. Caramba, Karacho – und ein Tequila!
Chainsaw Chili








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