Filmclub Bali
   
 
Aufgewärmtes Gammelfleisch
Plakat

2.Zombie-Nacht

am Freitag, den 04.06. um 23 Uhr im Kino Babylon der Pelmke

Zombies erfreuen sich beim verkommenen Publikum des Filmclubs BALI stets großer Beliebtheit. Es ist daher an der Zeit, nach dem berauschenden Erfolg der 1.Zombie-Nacht, ein zweites Gammelfleisch-Spektakel zu präsentieren.
Wir bleiben der Tradition treu und zeigen auch dieses Mal einen alten "Klassiker" des Genres, gefolgt von einem brandaktuellen Vertreter.
Film Numero Uno stammt einmal mehr aus dem sonnigen Italien, wo verwestes Gekröse besonders gut abhängen und wieder auferstehen kann. Als Regisseur dieser Trash-Gurke zeichnet Andrea Bianchi verantwortlich, der in seiner Karriere einige unvergessliche Perlen des Schundfilm-Genres ablichtete. Dazu gehört der wohl asozialste Gangsterfilm aller Zeiten, DIE RACHE DES PATEN, in dem Henry Silva einen erbarmungslosen Mafia-Kaputtmacher mit Eisenkinn spielt, sowie der Sexploitation-Streifen MALABIMBA — KOMM UND MACH´S MIT MIR.
Bianchi wurde am 31,März 1925 in Rom geboren, wo er bereits in den 40er Jahren Schüler des Centro Sperimentale di Cinematografia wurde. Nach seinem Abschluss wandte er sich zunächst als Journalist dem Gebiet der Operette zu. Von 1962 an lebte er zehn Jahre in den USA und begann nach seinen dortigen Erfahrungen durch die Mitarbeit an Fernsehserien, eigene Filme zu drehen. Einen seiner ersten Erfolge konnte er mit der schwachsinnigen Komödie DER OBERST MIT DEM DACHSCHADEN SCHLÄGT WIEDER ZU verbuchen. Auf sein Konto geht außerdem der launige Giallo DIE NACHT DER LANGEN MESSER, sowie die herrlich stumpfe Action-Granate ANGEL OF DEATH (Original-Titel: COMMANDO MENGELE [!]). Wenn ihm seine eigenen Filme zu peinlich wurden, verwendete er gern das Pseudonym Andrew White.
Sein Beitrag zum Italo-Zombiefilm gilt als einer der schlechtesten, gerade deshalb aber auch unterhaltsamsten Machwerke der Ära.
Der Inhalt:
Ein Professor der Archäologie erforscht auf einem alten, weitläufigen Anwesen antike Riten der Etrusker, speziell das geheime und gut behütete Wissen zur Wiederbelebung der Toten. Sein Hauptaugenmerk liegt in einer unterirdischen Gruft, bei deren Untersuchung er versehentlich und zunächst unbemerkt einen Mechanismus auslöst, der einige lebende Tote freisetzt, die ihn umgehend auf bestialische Weise töten.
Am gleichen Tag besucht der wohlhabende Villenbesitzer George zusammen mit seiner Geliebten Evelyn und deren vom Ödipuskonflikt geschädigten Sohn Michael, sowie zwei befreundeten Pärchen seinen noblen Landsitz um gemeinsam einen schönen Urlaub zu verbringen. Die Gruppe wundert sich zunächst über das Fernbleiben des skurrilen Wissenschaftlers, der ihnen gute Neuigkeiten versprach, geht aber bald eigene Wege. Getrennt voneinander machen die Pärchen am späten Nachmittag ausgiebige Spaziergänge (inklusive einiger freizügiger Sexeinlagen) im angrenzenden Schlosspark.
Es dauert nicht lange, da erheben sich die Toten aus ihren Gräbern und bereiten den Urlaubern eine wahre Nacht des Terrors...
Im Großen und Ganzen eine absolute Graupe, aber gleichzeitig ein sehenswerter Partyfilm, dem jeder Italo- und Zombiefreund eine Chance geben sollte. Und da wir vom BALI ein Herz für Schund haben, tun wir dies hiermit!
"Trotz einiger effektvoller Sequenzen ein äußerst fragwürdiger Horrorfilm voller Zynismus und Blutrünstigkeiten."
- Lexikon des internationalen Films
Rezension von Pelle in der Senftube:
bali.php?page=rezensionen/R/rueckkehr_der_zombies




Der zweite Film unserer zombiefizierten Doppelvorstellung im Juni ist eine nagelneue Untoten-Komödie aus den USA im Stil von SHAUN OF THE DEAD, produziert im Jahr 2009. Ob er genauso unterhaltsam ist, wissen wir nicht — wir haben den Film nämlich noch nicht gesehen und lassen uns ebenso überraschen, wie Sie.
Regie führte Ruben Fleischer, in den Hauptrollen sehen wir Woody Harrelson, Jesse Eisenberg, Emma Stone und Abigail Breslin.

Die Handlung:
In den Vereinigten Staaten ist ein Großteil der Bevölkerung einem Virus zum Opfer gefallen und dadurch zu Zombies mutiert. Der unerfahrene Columbus hat durch teilweise übertriebene Vorsicht, insbesondere durch befolgen seiner "Überlebensregeln", als einer der wenigen überlebt. Auf der Suche nach seinen Eltern in Ohio begegnet er dem völlig gegensätzlichen Tallahassee, der im Töten von Zombies seine Berufung gefunden zu haben scheint. Auf der Suche nach Columbus' Eltern schließt sich das ungleiche Paar mit den Schwestern Wichita und Little Rock zusammen.
Das Finale kulminiert in einem ehemaligen Vergnügungspark. Belagert von Heerscharen Untoter kämpf das Team ums nackte Überleben...
Die Kritik nahm den Film zwiespältig auf. dasmanifest.com urteilt abschließend in seiner Rezension:
"Mit seinen vielen popkulturellen Referenzen (auch wenn sich einige von ihnen als falsch herausstellen), die mal für ein Schmunzeln, meist aber für Lacher sorgen, verwundert es nicht, dass dem Film bereits im Vornherein viele gute Stimmen und ein angebrachter, weil nicht allzu großer Hype, zuteil wurden. So ist der Film schlussendlich auch ein extrem kurzweiliger Spaß, der keinem wirklich wehtut und für den einen oder anderen frischen Wind sorgt. Enjoy the ride!"

Kinozeit.de meint:
"Fleischers Werk ist aber nicht nur knalliges Popcornkino. Wie es sich für einen Zombiefilm gehört, verpackt er subtil wie der Großmeister des Genres, George Romero, eine bitterböse Abrechnung mit der amerikanischen Gesellschaft. Nicht umsonst ist ein Burger Auslöser der Katastrophe. Der Film ist kurzweilig, charmant und witzig und kommt in Zeiten der Krise und der Pandemie gerade richtig zur Aufmunterung der Massen."

Dieter Oßwald (doppelpunkt.de) findet den Film kindisch und einfältig:
"Drehbücher wie diese schreibt man wohl auf Droge, nüchtern wirkt das eher unerträglich. Die Story ist so läppisch und unlustig wie das alberne Getue der Akteure. Spannung und Späße kochen stets auf Sparflamme, der Dramaturgie geht gleich beim Start der Saft aus. Im Vergleich zur schrägen Splatter-Satire SHAUN OF THE DEAD wirkt dieses einfallslose Werk so amateurhaft wie ein YouTube-Filmchen."


Der Film gewann beim Filmfestival in Sitges 2009 den Publikumspreis.
Rezension von Jana Toppe auf F-lm.de:
http://www.f-lm.de/2009/11/15/night-of-the-laughing-dead/




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