Filmclub Bali
   
 

DIE RÜCKKEHR DER WILDGÄNSE

("Cobra Mission", Italien/Deutschland 1985) R: Fabrizio de Angelis

Roger (Christopher Connelly), Mark (Manfred Lehmann), James (John Steiner) und Richard (Oliver Tobias) sind altgediente Vietnam-Veteranen, die sich in ihrem bürgerlichen Leben langweilen oder gar im Irrenhaus gelandet sind. Ein ehemaliger Führungsoffizier der Recken berichtet davon, dass noch immer etliche Kameraden vom Vietcong gefangen gehalten werden, meist unter völlig unmenschlichen Bedingungen. Die kleine Truppe macht sich auf den Weg, man will die Kameraden aus den Klauen der gelben Teufel befreien. Vor Ort treffen die Burschen auf Pater Lenoir (Donald Pleasence), der sie mit Waffen und Ausrüstung versorgt und sicher über die Grenze führt. Schon bald beginnt die Kacke zu dampfen, aus allen Ecken und Löchern tauchen Feinde auf, der Vietcong scheint über das Vorhaben der Amerikaner bestens informiert zu sein...
Rückkehr der Wildgänse
Mit "Die Wildgänse kommen" (The Wild Geese, 1978) hat dieser Film nichts zu tun, man wollte vermutlich den umsatzträchtigen Titel ausschlachten. Mal wieder reitet man auf dem Vietnamkrieg und seinen Folgen herum. In den achtziger Jahren verschlug es bekanntlich auch Recken wie Herrn Stallone und Herrn Norris in den Dschungel, wo sie den Kommunisten ordentlich den Arsch versohlen mussten. Die Besetzung von "Cobra Mission" wird Freunde des Eurokinos neugierig machen, nicht nur wegen Manfred "20 Prozent auf alles" Lehmann, der zu dieser Zeit gewissermaßen Dauergast in Söldnerfilmen europäischer Herkunft war. Christopher Connelly und John Steiner sieht man immer gern, Donald Pleasence stolpert für ein paar Minuten durchs Bild, sogar Ekelfratze Gordon Mitchell ist in einer Nebenrolle zu sehen. Im Dschungel wird fröhlich gemetzelt und gestorben -vorzugsweise erwischt es den Feind gleich reihenweise- hinter jedem Busch kann ein Bösewicht lauern. Alles wie gehabt? Nicht ganz, denn in einem Punkt unterscheidet sich der Film deutlich von vielen seiner Genrekollegen. Das Ende ist extrem zynisch, von ausgeprägter Bitterkeit.
Wer auf Söldnerfilme aus den Achtzigern steht, wird mit "Cobra Mission" einen soliden Vertreter seiner Zunft zu sehen bekommen. Die DVD von Ascot zeigt den Film ungekürzt, kommt aber leider im falschen Bildformat daher, ein erheblicher Teil des Bildes ist dadurch abgeschnitten. Schade, der Film hätte eine bessere Auswertung verdient. Immerhin gibt es die Scheibe für kleines Geld (ich habe 3.99€ gelöhnt), von daher kann man mit den Unzulänglichkeiten leben. Eine vernünftige Neuauflage im richtigen Bildformat wäre sehr zu begrüßen!
Gut = 7/10
Lieblingszitat:
"...aber ihr kommt mit eurem Arsch nicht hoch, was?"
"Was wollen Sie damit sagen, hm?"
- Blap -





Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken, sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.
Der Filmclub Bali ist eine rein private, nicht kommerzielle Interessengemeinschaft, die ausschließlich geschlossene Veranstaltungen für Clubmitglieder organisiert. Der Clubvorstand selbst arbeitet ehrenamtlich. Mitgliedsausweise erhält man im Kulturzentrum Pelmke, im Café, direkt vor Ort am Abend der Vorführung oder vom Clubvorstand. Die monatlich zu entrichtende Clubgebühr dient nur zur Finanzierung von Sonderaktionen oder speziellen Angeboten. Der Clubbeitrag ist bis spätestens 21 Uhr zu entrichten, danach ist geschlossene Gesellschaft. Die Vorstellungen des Filmclubs Bali sind geschlossene Veranstaltungen privater Natur und stehen in keinem Zusammenhang mit der Programmgestaltung des Kinos Babylon. Die Vorstellungen finden einmal im Monat, vornehmlich an Freitagen, ab 20:30 Uhr, statt.
Impressum Haftungsausschluss Datenschutz