ZOMBIES – THE BEGINNING
(„Zombi: la creazione", Italien 2007) R:Bruno Mattei
Das apokalyptische Ende von ISLAND OF
THE LIVING DEAD war nur ein böser Traum, Sharon (Yvette
Yzon) hat überlebt und wird von einem Rettungsboot geborgen.
Später muss sie sich für die „Tyler Corporation", in
deren Auftrag die Schatzsucher offenbar unterwegs waren (?),
rechtfertigen – natürlich glaubt ihr kein Mensch, sie wird
beurlaubt. Jahre (?) später: Sharon hat sich in einen
buddhistischen Tempel zurückgezogen, um ihre Erlebnisse zu
verarbeiten. Jede Nacht quälen sie furchtbare Alpträume.
Ein Angestellter der Tyler Corporation sucht sie auf und teilt ihr
mit, man glaube ihr mittlerweile – man habe ein Medi-Team und eine
Handvoll Siedler auf die Insel geschickt und nun fehle jedes
Lebenszeichen von der Crew. Daher soll ein Sonderkommando von Marines
auf die Insel, um dort aufzuräumen – und sie soll mit dabei
sein. Nach anfänglichem Zaudern sagt sie zu. Per U-Boot geht es
zum Eiland, dort findet man eine gewaltige Industrieanlage mit
verschachtelten Bunkersystemen vor. Offenbar hat das „Medi-Team"
höchst brisante Experimente an den Untoten vorgenommen und
menschlichen Frauen Zombie-Embryos eingepflanzt. Es dauert auch nicht
lange, da wimmelt es in den Gängen der Forschungsanlage von
blutgierigen Zombies. Aber dem planmäßigen Massaker stehen
die sinistren Absichten der Tyler Corporation im Wege – denn das
Unternehmen will die Wiedergänger schonen, um sie als
biologische Waffen einzusetzen…
Wem dieses
Handlungsgerüst in irgendeiner Weise bekannt vorkommen sollte,
liegt mit der Vermutung richtig: Hier wurde auf unverschämte
Weise bei James Camerons ALIENS abgekupfert. Als Substitut für
Sigourney Weaver sehen wir erneut Yvette Yzon, deren ultimative
Talentlosigkeit Mattei offensichtlich so sehr überzeugt hat, daß
er sie für die Fortsetzung seines Zombie-Spektakels erneut in
der Hauptrolle verpflichtete. Bruno frönte hier hemmungslos
seiner Spezialität und fertigte ein 100%iges Rip-Off an, bei dem
ganze Szenenverläufe und Dialoge zum Teil 1:1 übernommen
wurden – nur ungleich miserabler.
Ansonsten kann man sich kurz fassen: In handwerklicher Hinsicht gilt für ZOMBIES – THE BEGINNING alles, was schon für ISLAND OF THE LIVING DEAD galt; Drehbuch, Inszenierung, Kameraführung, Ausleuchtung und Schnitt bewegen sich auf Amateurniveau. Spannung kommt an keiner Stelle auf, Atmosphäre ist Fehlanzeige. Hinzu kommt, daß Mattei bei diesem Fiasko den total missglückten Versuch unternommen hat, Actionszenen zu fabrizieren, die in ihrem Dilettantismus beinahe schmerzhaft sind. Noch schlimmer: Auch mit Humor probiert er es, aber darüber sollte man besser schweigen…
Ansonsten kann man sich kurz fassen: In handwerklicher Hinsicht gilt für ZOMBIES – THE BEGINNING alles, was schon für ISLAND OF THE LIVING DEAD galt; Drehbuch, Inszenierung, Kameraführung, Ausleuchtung und Schnitt bewegen sich auf Amateurniveau. Spannung kommt an keiner Stelle auf, Atmosphäre ist Fehlanzeige. Hinzu kommt, daß Mattei bei diesem Fiasko den total missglückten Versuch unternommen hat, Actionszenen zu fabrizieren, die in ihrem Dilettantismus beinahe schmerzhaft sind. Noch schlimmer: Auch mit Humor probiert er es, aber darüber sollte man besser schweigen…
Wie schon THE RIFFS III – DIE RATTEN VON MANHATTAN ist auch
ZOMBIES – THE BEGINNING ein waschechter „Krauch-Film" –
ständig krauchen Menschen durch irgendwelche Gänge und
sagen Sachen wie:
„Los! Hierher!" „Nein, es ist zu gefährlich
dort her zu gehen!" „Wir müssen hier weg, verdammt!"
„Taylor, blasen Sie die verdammte Tür weg!" „Sir, jawohl,
Sir!"„Oh, verdammte Scheiße, was zur Hölle sind das
für Dinger?" „Halten Sie die Fresse, Mann!"
Zu den Leistungen der Darsteller muss man sich nicht weiter äußern, sämtliche Akteure chargieren auf dem Niveau der Laienspieltruppe vom Dorfkrug.
Zu den Leistungen der Darsteller muss man sich nicht weiter äußern, sämtliche Akteure chargieren auf dem Niveau der Laienspieltruppe vom Dorfkrug.
Auch hier wurden wieder Sequenzen aus anderen
Filmen eingefügt, was besonders bei den U-Boot-Szenen sehr
auffällig wird. Augenscheinlich wurde der Film nicht in
denselben Locations gedreht wurde, wie der Vorgänger –
stattdessen vollzieht sich die Handlung in einer gigantischen
Industrieanlage. Das „Medi-Team" muss verdammt hart malocht
haben, um in kürzester Zeitspanne einen solchen Komplex aus dem
Boden zu stampfen!
Offenbar stand der Produktion ein höheres Budget (statt der Portokasse war es diesmal die Büchse mit dem Kaffeegeld) zur Verfügung, als beim Vorläufer, was sich hauptsächlich in mehr Blutwurst und Getöse niederschlägt. Das bedeutet jedoch keineswegs, daß die Pyro- und Goreeffekte überzeugender daherkommen würden. Es wird ausgiebig am Latex geknabbert, Pappschädel platzen auseinander, Kutteln fliegen durch den Keller. Es wird auf die Trockeneis-Tube gedrückt, daß THE FOG sich dagegen wie ein klarer Sommernachmittag ausnimmt. Das Zombie-Make Up ähnelt frappierend den Heilerde-Visagen aus Lenzis GROSSANGRIFF. Restlos am Boden gerollt habe ich mich beim ersten Auftauchen der Conehead-Zombiekinder mit den lustigen Glupschaugen. Und im Finale wird dann auch noch ASTARON zitiert – man muss es selber gesehen haben, um es zu glauben. Ach ja, ein ominöses Riesenaffen-Monstrum läuft auch noch auf der Insel rum, dessen Existenz nicht näher erläutert wird. Wozu auch?
Offenbar stand der Produktion ein höheres Budget (statt der Portokasse war es diesmal die Büchse mit dem Kaffeegeld) zur Verfügung, als beim Vorläufer, was sich hauptsächlich in mehr Blutwurst und Getöse niederschlägt. Das bedeutet jedoch keineswegs, daß die Pyro- und Goreeffekte überzeugender daherkommen würden. Es wird ausgiebig am Latex geknabbert, Pappschädel platzen auseinander, Kutteln fliegen durch den Keller. Es wird auf die Trockeneis-Tube gedrückt, daß THE FOG sich dagegen wie ein klarer Sommernachmittag ausnimmt. Das Zombie-Make Up ähnelt frappierend den Heilerde-Visagen aus Lenzis GROSSANGRIFF. Restlos am Boden gerollt habe ich mich beim ersten Auftauchen der Conehead-Zombiekinder mit den lustigen Glupschaugen. Und im Finale wird dann auch noch ASTARON zitiert – man muss es selber gesehen haben, um es zu glauben. Ach ja, ein ominöses Riesenaffen-Monstrum läuft auch noch auf der Insel rum, dessen Existenz nicht näher erläutert wird. Wozu auch?
Matteis Schwanengesang ist wahrhaftig ein finaler
Tauchgang in der trübsten Kloake filmischen Unvermögens.
Der fulminante Schluss- und gleichsam Tiefpunkt einer an Tiefpunkten
nicht armen Karriere. Es ist schon schade zu wissen, daß solch
unbeschreiblicher Schund in Zukunft nicht mehr gedreht wird. Bruno,
wir werden dich vermissen…
Lieblingszitat:
„Was zur Hölle ist das für´n schleimiger Scheiß?"
„Oh Mann, das muss ´ne Schnecke in Ekstase gewesen sein!"
„Was zur Hölle ist das für´n schleimiger Scheiß?"
„Oh Mann, das muss ´ne Schnecke in Ekstase gewesen sein!"
***
P.S.: Beide Filme gibt es als Doppel-DVD-Edition unter dem Titel BLOOD OF THE DEAD – THE BRUNO MATTEI-LEGACY aus dem Hause Film Export Group, die mich bei Amazon-Marketplace läppische 5 Euros gekostet hat. Pro Film habe ich also Zweifuffzig berappt, was dieser Spaß allemal wert ist.
P.S.: Beide Filme gibt es als Doppel-DVD-Edition unter dem Titel BLOOD OF THE DEAD – THE BRUNO MATTEI-LEGACY aus dem Hause Film Export Group, die mich bei Amazon-Marketplace läppische 5 Euros gekostet hat. Pro Film habe ich also Zweifuffzig berappt, was dieser Spaß allemal wert ist.
- Pelle -
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