VERFLUCHT ZUM TÖTEN
(„La Settima Donna", Italien 1978) R: Franco Prosperi
Nach einem brutalen Banküberfall
suchen drei Gangster (u.a. RAY LOVELOCK) Unterschlupf in einem
malerischen Haus am Meer, das als Ferienresidenz von einer Gruppe
Klosterschülerinnen und ihrer Lehrerin Cristina (Florinda
Bolkan) genutzt wird. Die Schurken dringen in das Haus ein und nehmen
die sechs Frauen als Geiseln, die Küchenhilfe wird ermordet. Die
Frauen sind nun für einige Tage den sadistischen Machtspielen
der Männer hilflos ausgeliefert...
Ein höchst
unangenehmer und fieser kleiner Decksack von einem Film, dessen
Sadismus und (weitgehend) psychologischer Terror im krassen Kontrast
zu den malerischen Drehorten und der ästhetischen Kameraführung
steht. Grafische Gewaltexzesse gibt es kaum zu bestaunen, der
Schrecken spielt sich vielmehr im Kopf ab und erzielt seine Effekte
durch die Ausweglosigkeit der Situation.
Florinda Bolkan beweist einmal mehr, daß sie eine hervorragende Schauspielerin ist. Die drei schmierigen Gangster machen ihre Sache auch gut, wobei der tumbe Muskelprotz Flavio Andreini etwas farblos bleibt. Besonders gefallen hat mir Stefano Cedrati, der eine herrlich asoziale Performance als gleichzeitig wehleidiges und notgeiles Ekelpaket aufs Parkett legt. Der blendend aussehende Ray Lovelock lässt zu Anfang den Sunnyboy raushängen und suggeriert, daß er sich als einziger noch Reste von Menschlichkeit bewahrt hat – im Verlauf entpuppt er sich aber als die dickste Axt im Schweinestall. Auch die Darstellerinnen der gepeinigten Mädchen (JUNGE MÄDCHEN ZUR LIEBE GEZWUNGEN war ein Alternativtitel des Films!) ist rundum überzeugend.
Florinda Bolkan beweist einmal mehr, daß sie eine hervorragende Schauspielerin ist. Die drei schmierigen Gangster machen ihre Sache auch gut, wobei der tumbe Muskelprotz Flavio Andreini etwas farblos bleibt. Besonders gefallen hat mir Stefano Cedrati, der eine herrlich asoziale Performance als gleichzeitig wehleidiges und notgeiles Ekelpaket aufs Parkett legt. Der blendend aussehende Ray Lovelock lässt zu Anfang den Sunnyboy raushängen und suggeriert, daß er sich als einziger noch Reste von Menschlichkeit bewahrt hat – im Verlauf entpuppt er sich aber als die dickste Axt im Schweinestall. Auch die Darstellerinnen der gepeinigten Mädchen (JUNGE MÄDCHEN ZUR LIEBE GEZWUNGEN war ein Alternativtitel des Films!) ist rundum überzeugend.
Der Film lehnt sich deutlich an
vergleichbare Werke wie Cravens LAST HOUSE ON THE LEFT oder Aldo
Lados L´ULTIMO TRENO DELLA NOTTE an, ein
„Rape´n´Revenge"-Kammerspiel quasi, wobei er an die
Durchschlagkraft von L´ULTIMO TRENO nicht heranreichen kann.
Die brutale Intensität von LAST HOUSE fehlt ihm ebenfalls, da er
auf blutrünstige Schauwerte weitgehend verzichtet.
LA SETTIMA DONNA ist reines und unverfälschtes Exploitation-Kino, und es ist Prosperis professioneller Inszenierung zu verdanken, daß der Film nicht gänzlich in billige Sensationsunterhaltung abdriftet. Die mehrfachen Vergewaltigungen werden nicht explizit gezeigt, da die eigentliche Tat abseits der Kamera stattfindet oder durch Einstellungen auf die panikerfüllten Gesichter der Opfer suggeriert wird.
Im Vergleich zu gängiger Handelsware à la HOSTEL oder den französischen Mett-Baguettes jüngerer Machart, mutet LA SETTIMA DONNA geradezu harmlos an, weshalb es befremdlich erscheint, daß der Film in Deutschland immer noch beschlagnahmt ist.
LA SETTIMA DONNA ist reines und unverfälschtes Exploitation-Kino, und es ist Prosperis professioneller Inszenierung zu verdanken, daß der Film nicht gänzlich in billige Sensationsunterhaltung abdriftet. Die mehrfachen Vergewaltigungen werden nicht explizit gezeigt, da die eigentliche Tat abseits der Kamera stattfindet oder durch Einstellungen auf die panikerfüllten Gesichter der Opfer suggeriert wird.
Im Vergleich zu gängiger Handelsware à la HOSTEL oder den französischen Mett-Baguettes jüngerer Machart, mutet LA SETTIMA DONNA geradezu harmlos an, weshalb es befremdlich erscheint, daß der Film in Deutschland immer noch beschlagnahmt ist.
Kein rundum gelungener, aber dennoch
teilweise recht atmosphärischer und gut gespielter Thriller mit
schönen Settings und hervorragender Kameraarbeit.
Die DVD von Sazuma präsentiert sich in grandioser Bildqualität. Leider gibt es diesmal keinen Audiokommentar wie bei MORTE SOSPETTA DI UNA MINORENNE, dafür ein Interview mit Lovelock.
Warnung: Es kursiert auch ein Bootleg mit hundsmiserabler deutscher Tonspur!
Die DVD von Sazuma präsentiert sich in grandioser Bildqualität. Leider gibt es diesmal keinen Audiokommentar wie bei MORTE SOSPETTA DI UNA MINORENNE, dafür ein Interview mit Lovelock.
Warnung: Es kursiert auch ein Bootleg mit hundsmiserabler deutscher Tonspur!
Lieblingszitat:
„Ach Gottchen, die Kleine hat einen Schock. Die wird noch einen größeren kriegen, wenn ich sie mir erst mal vornehme!"
„Ach Gottchen, die Kleine hat einen Schock. Die wird noch einen größeren kriegen, wenn ich sie mir erst mal vornehme!"
- Pelle -
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filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.