DAS UNSICHTBARE BÖSE
(„The Unseen", USA 1980) R: Danny Steinmann
Jennifer (Barbara Bach) und ihre Schwester
Karen, sowie eine junge Dame namens Vicki, zieht es in ein kleines
Nest im kalifornischen Hinterland. Sie sollen dort für einen
Fernsehsender eine Dokumentation über die Festlichkeiten in der
Ortschaft drehen. Leider hat man ihre Hotelbuchung verschlampt, der
gesamte Ort und das nahe Umland sind hoffnungslos ausgebucht. Als
Jennifer an die Pforte eines vermeintlichen Hotels klopft, öffnet
ihr schließlich ein älterer Herr. Ernest Keller (Sydney
Lassick) erklärt der jungen Frau, dass es sich bei dem Gebäude
um ein Museum handelt, doch er bietet ihr nach kurzer Überlegung
eine Lösung an. Die drei Grazien können bei ihm und seiner
Frau Virginia (Lelia Goldoni) nächtigen, schließlich sei
das Haus groß genug. Kaum in der Notunterkunft angekommen,
wundern sich die Besucher über das schrullige Paar, nehmen die
Situation aber keinesfalls als bedrohlich wahr. Doch bald sollen
Angst und Schrecken über die Frauen kommen, im Keller des Hauses
lauert ein schreckliches Geheimnis...
Auf
das Konto des Regisseurs Danny Steinmann, gehen immerhin der solide
fünfte Teil der "Freitag der 13." Reihe, sowie "Savage
Streets", ein kleiner Reißer mit Linda Blair. "The
Unseen" kann mit der süßen Barbara Bach punkten, die
sich mit ein paar Italo-Perlen in mein Herz gespielt hat. Besonders
ihr Auftritt in Sergio Martinos "Der Fluss der Mörderkrokodile"
(1979) ist mir in angenehmer Erinnerung geblieben. 1977 war sie im
Bondfilm "Der Spion der mich liebte" zu sehen. Auch in "The
Unseen" spielt sie ihren Part ordentlich, was den Film aber
letztlich auch nicht retten kann, lediglich weniger miserabel
aussehen lässt. Der Streifen plätschert über eine
Stunde dahin, nach und nach beginnen die Figuren mehr und mehr zu
nerven. Die Schrulligkeit des angeblichen Ehepaares wächst sich
zur Nervenprobe aus, irgendwann konnte ich das Gegeifer, Gesabbel und
Geheule kaum noch ertragen. Da helfen selbst die dümmlichen
Grimassen von Gesichtsruine Sydney Lassick nicht mehr. Während
der letzten rund zwanzig Minuten dreht Steinmann endlich auf, lässt
seinen "Unseen" von der Leine, während sich die
bemitleidenswerte Frau Bach durchnässt im Dreck suhlen muss. Was
da im Keller -der wie eine illegale Müllkippe anmutet- des Herrn
Keller haust ist schnell klar, trotzdem hätte man einiges mehr
aus dem Stoff rauspressen können/müssen.
Interessanterweise passt sich die DVD von Eyecatcher der
schlappen Qualität des Films an. Das Bild bewegt sich zwar auf
ordentlichem VHS-Niveau, was der Atmosphäre hier tatsächlich
eher zuträglich ist, doch leider kommt es zu beständigen
Farb- und Kontrastschwankungen. Ich bin in dieser Hinsicht nicht
kleinlich, doch diese massiven "Sprünge" müssen
heute nun wirklich nicht mehr sein. Dass der deutsche Ton ab und an
nicht synchron läuft, stört dann auch nicht mehr weiter.
Der englische Originalton macht noch weniger Spaß, denn die
deutsche Synchronisation ist "eigentlich" recht gut
gelungen, das Original eher lahmarschig (wie der größte
Teil des Films). Boni sucht man vergeblich, doch... ...falsch! Der
Trailer zu "The Unseen" hat es auf die Scheibe geschafft,
na super! Eyecatcher legte einen guten Start hin -lassen wir die
teils fragwürdige Rechtslage der Veröffentlichungen außer
vor- doch nach und nach schlichen sich mehr und mehr lieblose DVDs
ein. Zu diesen weniger erbaulichen Scheiben zählt auch dieser
Titel, der sowohl in künstlerischer als auch in technischer
Hinsicht eine Enttäuschung darstellt.
Wäre das
recht lange Finale nicht einigermaßen unterhaltsam, wäre
die Sause ein Fall für die Sondermülldeponie, eine
Bewertung im Bereich von 2-2,5/10 angesagt. Dank der letzten zwanzig
Minuten -und der knuffigen Frau Bach- rettet sich der Film auf knappe
und wohlwollende 4/10. "Unterste Mittelklasse" erscheint
mir allerdings fast ein wenig zu nachsichtig. Die Tendenz weist
eindeutig nach unten! Bevor ich weiter draüber nachdenke, beende
ich meine Ausführungen lieber an dieser
Stelle.
Lieblingszitat:
"Wirf bitte den Schlüssel in den Briefkasten. Danke."
"Wirf bitte den Schlüssel in den Briefkasten. Danke."
- Blap -
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