TÖTE ALLE UND KEHR ALLEIN ZURÜCK
("Ammazzali tutti e torna solo", Italien 1968) R: Enzo G. Castellari
Der ehemalige
Soldat Clyde McKay (Chuck Connors) ist Anführer eines bunten
Haufens wilder Mordbuben und Halsabschneider, der von den
Konföderierten den riskanten Auftrag erhält, den
Nordstaatlern eine Million Golddollars zu stibitzen. Krux bei der
Sache: Die Sore ist mit Dynamit gespickt und droht bei unsachgemäßer
Behandlung in die Wüstenluft zu fliegen. Außerdem hat
McKay vom windigen Geheimdienstoffizier Lynch (Frank Wolff) die
Order, seine Spießgesellen nach erfolgter Arbeit umzunieten.
Die Bande reißt sich das Gold unter den Nagel, mit dem McKay
sich jedoch flugs aus dem Staub macht – ohne jedoch Teil 2 des
Auftrags nachzukommen. Der geprellte Haufen prügelt ihrem
Ex-Boss den Zaster wieder aus der Tasche und versenkt ihn in einem
See, wird kurz darauf jedoch von den Yankees gefangen genommen und im
Straflager zur letzten Sehnsucht eingelocht. Dort taucht auch Lynch
wieder auf – in schmucker blauer Uniform...
Viel zu
schwadronieren gibt´s bei diesem rasch runtergekurbelten
Filmchen nicht viel, daher nur eine Kurzrezension: TÖTE ALLE ist
ein spaßiger, unglaublich temporeicher und kurzweiliger
Action-Western, den man allenfalls als Fingerübung des damals
noch sehr jungen Regisseurs Castellari betrachten kann. Von der
Brillanz späterer Werke wie etwa TOTE ZEUGEN SINGEN NICHT,
STREET LAW oder gar dem meisterlichen KEOMA ist hier noch nicht viel
zu spüren. Freilich zeigt Enzo auch in seinem Frühwerk
bereits Ausblicke auf sein Talent, vor allem, was die stilsichere und
handfeste Inszenierung von Actionszenen angeht. Auch kameratechnisch
neigt er bereits hier zu visuellen Spielereien, die aber noch recht
zaghaft und unsicher um die Ecke lugen. Die Handlung ist rudimentär
und beschränkt sich auf Remmidemmi: selten habe ich einen
Italowestern (außerhalb eines typischen Spencer/Hill-Spaßfilms)
gesehen, wo sich soviel geprügelt wird und Stuntleute wie
Schrapnells durch die Walachei fliegen. Es kracht und rummst an allen
Fronten, Blei sättigt die Luft, Pferde und Menschen brechen sich
die Knochen.
Die farbenfrohe Truppe um Clyde McKay ist ein
gar illustrer Haufen: Der Strauß Buntes beinhaltet einen
indianisch-mexikanischen Messerschmeißer, der wohl an NAVAJO
JOE angelehnt wurde, einen mexikanischen Sprengstoffexperten mit
einer Art Panzerfaust (!), einen baskischen Lassowerfer, einen tumben
Prügelknecht und einen blonden Killer namens "Kid".
Schauspielerische Glanzleistungen gibt es nicht zu verzeichnen, die
Figuren sind eher als Typen (fast schon Archetypen) angelegt, denn
als Charaktere. Die Hauptdarsteller dieses Streifens sind eh die
Stuntmen und nicht die Akteure.
Dennoch bereitet diese Sause (selten passte der Ausdruck besser!) eine Menge Spaß, denn, wie Christian Kessler schon auf dem Cover zitiert wird: "Der Film besteht fast nur aus Actionszenen und ist so temporeich inszeniert, daß man nicht zum Nachdenken kommt."
Ja, allzu viel Nachgrübeln sollte man über TÖTE ALLE UND KEHR ALLEIN ZURÜCK wirklich nicht, man droht sonst in die klaffenden Löcher des Skripts zu purzeln und nie wieder aufzutauchen. Lieber in den Sessel fläzen, ein Pils aufmachen und die Knabbermischung bereithalten – dann hat man seine schiere Freude an diesem Film.
Dennoch bereitet diese Sause (selten passte der Ausdruck besser!) eine Menge Spaß, denn, wie Christian Kessler schon auf dem Cover zitiert wird: "Der Film besteht fast nur aus Actionszenen und ist so temporeich inszeniert, daß man nicht zum Nachdenken kommt."
Ja, allzu viel Nachgrübeln sollte man über TÖTE ALLE UND KEHR ALLEIN ZURÜCK wirklich nicht, man droht sonst in die klaffenden Löcher des Skripts zu purzeln und nie wieder aufzutauchen. Lieber in den Sessel fläzen, ein Pils aufmachen und die Knabbermischung bereithalten – dann hat man seine schiere Freude an diesem Film.
Die DVD stammt aus dem Hause Eyecatcher, ein Label, das
mich – mal abgesehen von seinen Verpackungen – nur selten mit
Wohlwollen erfüllt. Die Bildqualität lässt arg zu
wünschen übrig und der Ton ist auch nicht das Gelbe vom Ei
– zumal die italienische Tonspur zwar vorhanden ist, aber auf
deutsche Untertitel verzichtet wurde. Extras gibt es außer
einem Trailer, einem alternativen Vorspann und einer mageren
Bildergalerie keine. Da lobe ich mir Koch!
McKay stellt
sein Team vor:
"Das ist Bogard. Er kann einen Menschen mitten durchbrechen wie ein Streichholz ... ohne einen Grund zu haben."
"Das ist Kid. Er ist schlau wie ein Fuchs und hat nur eine Leidenschaft: kaltblütig zu morden."
"Das ist Dekar, Spezialist für Dynamit. Geben Sie ihm ein paar Ladungen in die Hand, und er macht damit alles ... vorausgesetzt, es verstößt gegen die Gesetze."
...usw.
"Das ist Bogard. Er kann einen Menschen mitten durchbrechen wie ein Streichholz ... ohne einen Grund zu haben."
"Das ist Kid. Er ist schlau wie ein Fuchs und hat nur eine Leidenschaft: kaltblütig zu morden."
"Das ist Dekar, Spezialist für Dynamit. Geben Sie ihm ein paar Ladungen in die Hand, und er macht damit alles ... vorausgesetzt, es verstößt gegen die Gesetze."
...usw.
- Pelle -
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filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.