DIE TODESGROTTEN DER SHAOLIN
("Dip Bin", Hongkong 1979) R: Tsui Hark
Es war einmal in China... Ein Schriftsteller
berichtet von blutigen und gruseligen Ereignissen. Das
herrschaftliche Anwesen einer wohlhabenden Familie wird von
Schmetterlingen angegriffen. In der Nähe befindet sich das Grab
eines Generals, offensichtlich sollen die giftigen Flugtierchen
dieses schützen. Man ruft einen Söldnerclan herbei, er soll
die letzten Überlebenden vor dem drohenden Unheil bewahren. Die
wenigen Überlebenden haben sich in die weitläufigen Gänge
und Grotten unterhalb des Palastes zurückgezogen. Zunächst
finden die herbeigerufenen Ankömmlinge niemanden vor,
schließlich entdecken sie eine stumme Dienerin, den gestressten
Hausherrn und ein paar andere Gestalten. Der Terror der
Schmetterlinge nimmt kein Ende, schließlich tauchen erwischt es
den Herrn des Palasts, nach dessen Tod tauchen legendäre Kämpfer
mit übermenschlichen Fähigkeiten auf. Der Anführer der
Söldner stellt sich ihnen entgegen...
Noch vor
dem netten "Wir kommen und werden euch fressen" (Di Yu Wu
Men, 1980), und dem Hammer "Söldner kennen keine Gnade"
(Di yi lei xing wei xian, 1980), brachte Tsui Hark "Die
Todesgrotten der Shaolin" an den Start. Die für viele
Eastern typischen Kloppereien spielen hier ein eher untergeordnete
Rolle, lediglich im Finale dreht Meister Hark ein wenig auf. Vermisst
habe ich das Fratzengeballer nicht, denn der Streifen hat ohne Frage
andere Qualitäten. In den unterirdischen Gängen macht sich
wohlige Gruselatmosphäre breit, man vermischt Mysterystimmung
mit Kriminalfilm und ergänzt das Bild durch bekannte
Easternelemente. Schmetterlinge als Boten des Grauens sind auch nicht
alltäglich, der Gesamteindruck ist -trotz des Stilmixes- sehr
stimmig geraten. Bei den Darstellern ist mir die hübsche
Michelle Lai besonders positiv aufgefallen, die anderen Gestalten
erledigen ihre Arbeit ebenfalls zufriedenstellend. Ein durch
ansprechende Zutaten ergänzter Eastern, eine schmackhafte Speise
für den Genießer.
Die DVD von WGF/Schröder
Media ist zum kleinen Preis erhältlich. Das gebotene Bild ist
mittelprächtig, man kann recht gut damit leben. Bei Eastern sind
mir leicht bis schwer abgewrackte Vorlagen sogar angenehm, verstärken
sie doch -oft, nicht immer- das Nostalgiefeeling. Bei einem so
stilsicher und schön fotografierten Werk wie "Die
Todesgrotten der Shaolin", hätte ich mir allerdings eine
bessere Auswertung gewünscht, bei der die Farben mehr zur
Geltung kommen. Die Scheibe bietet diverse Boni, darunter befindet
sich auch die alte Kinofassung für den deutschen Markt. Die
unzensierte (auf der DVD enthaltene) Hongkong Version ist natürlich
vorzuziehen. Trotz Schwächen kann ich die DVD empfehlen, nur
Pixelzähler und Zeilenonanisten sollten dieser Veröffentlichung
besser fern bleiben.
Guter Stoff = 7/10
Lieblingszitat:
"Es ist so schrecklich, dass mich die Angst ergreift wenn ich darüber sprechen muss!"
"Es ist so schrecklich, dass mich die Angst ergreift wenn ich darüber sprechen muss!"
- Blap -
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