THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE Part 2
(USA 1986) R: Tobe Hooper
Seit
dem fürcherlichen Gemetzel an einer Gruppe junger Leute, sind
etliche Jahre ins texansiche Land des Staubes gezogen. Damals fand
man keine Beweise, alle Spuren verliefen im Sande. Lieutenant 'Lefty'
Enright (Dennis Hopper) kommt allerdings nicht zur Ruhe, ihm
nahestehende Verwandte gehörten damals zu Opfern. Rastlos sucht
er nach den Tätern, doch die offiziellen Stellen tun seine
Nachforschungen als Spinnerei ab. Es kommt allerdings immer wieder zu
bizarren Morden in Texas, gerade wurden wieder zwei junge Burschen
per Kettensäge zu Mettgut verarbeitet, für die Polizei
handelt es offiziell um einen tragischen Unfall. Natürlich ist
Lefty umgehend vor Ort, stösst bei den lokalen Gesetzeshütern
aber erwartungsgemäß auf taube Ohren. Als die
Radiomoderatorin Stretch (Caroline Williams) bei dem knurrigen Lefty
aufläuft, präsentiert diese dem zunächst skeptischen
Burschen ein interessantes Tonband. Dieses Band ist wichtiger Beleg,
ein eindeutiger Hinweis auf die Killer. Tatsächlich kommen Lefty
und Stretch der irren Schlachterfamilie bald auf die Spur, wodurch
Stretch in höchste Lebensgefahr gerät. ...oder sollte
Leatherface vielleicht eine Schwäche für die junge Dame
haben???
Tobe
Hooper verdanken wir mit "The Texas Chain Saw Massacre"
(1974), einen der legendärsten Horror-/Terrorfilme der siebziger
Jahre, einen der besten Horrorfilme überhaupt, einen räudigen,
gemeinen Klassiker. Bis in die heutige Zeit beeinflusst der Streifen
unzählige Backwood-Horror Sausen, bleibt aber in den meisten
Fällen unerreicht. 2003 ereilte uns gar ein Remake, welches 2006
um ein Prequel erweitert wurde. Die "alte" Reihe brachte es
auf insgesamt vier Beiträge, der Film aus dem Jahr 1986 war die
erste Fortsetzung der Vorlage, erneut führte Tobe Hooper Regie.
Der Film wirkt wie eine hysterische Karikatur des Originals. Das wird
schon bei der ersten Szene deutlich in der Leatherface auftaucht.
Diese ist so herrlich bescheuert und überdreht, man glaubt
zunächst an einen Gag. Der Film wird aber auf diesem Niveau
fortgesetzt. Gegen den Rachewahn des durchgeknallten Dennis Hopper,
wirken Leatherface, sein Bruder und sein Papi, sogar fast ein wenig
zu brav und bieder. 1986 spielte Dennis Hopper in "Blue Velvet"
(IMHO der beste Film von David Lynch) den wahnsinnigen Psychopathen
Frank Booth, seine Darbietung als Lefty Enright zeigt deutliche
Ähnlichkeiten mit Booth. Wenn sich Hopper im Finale ein
Kettensägenduell mit Leatherface liefert, dann bleibt kaum ein
Auge trocken und man glaubt den öligen Gestank fast zu riechen.
Diese überdrehte Art ist allerdings der Knackpunkt, mit dem die
Fortsetzung leider ein wenig zu häufig kämpfen muss. Das
erste Massaker wäre böse, finster und atmosphärisch
sehr dicht. Der zweite Teil bietet zwar auch ein wenig Gemetzel, kann
aber nicht ansatzweise mit der Atmosphäre und Intensität
des Vorgängers mithalten. Die Gewalt rundete das erste
Kettensägenmassaker ab, doch war sie letztlich nur ein
Puzzleteil, welches zum gelungenen Gesamtbild beitrug. Vielleicht
wollte Tobe Hooper den zweiten Teil deutlich anders das Original
gestalten, dann hat er seine Mission auf jeden Fall erfolgreich
durchgezogen.
Diese Fortsetzung ist ein arger Absturz. Von
der Speerspitze des Genres gehts es steil nach unten, so rauscht der
zweite Aufguss in den oberen Bereich des Mittelfelds hinab. Sicher,
"Part 2" macht Spaß und ist insgesamt ein durchaus
ansprechender Beitrag für den Fan, doch von der Größe
und Qualität des übermächtigen Originals bleibt kaum
etwas übrig. Zahlreiche DVD Auswertungen sind auf dem Markt
vorhanden, in Deutschland gibt es allerdings keine offizielle DVD
Veröffentlichung des Films.
Unterhaltsam, oberste
"Mittelklasse" = 6,5/10
Lieblingszitat:
"Sie sollen das Kind beim Namen nennen. Das spart Zeit."
"Sie sollen das Kind beim Namen nennen. Das spart Zeit."
- Blap -
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