SYNDIKAT DES GRAUENS
("Luca il Contrabbandiere", Italien 1980) R: Lucio Fulci
Luca (Fabio Testi) und sein Bruder
Michele (Enrico Maisto) verdienen ihre Panini mit dem Schmuggel von
Zigaretten in Neapel, wovon etliche Familien Ihren Lebensunterhalt
bestreiten. Eines Tages taucht ein Mann aus Marseille (Marcel
Bozzuffi) auf, der die Schmuggler auffordert, entweder für ihn
Heroin zu schmuggeln oder mit Zementpantoffeln im Hafenbecken zu
enden. Luca lehnt ab – was eine Spirale der Gewalt lostritt.
Nacheinander werden sein Bruder und seine Freunde ermordet, seine
Frau wird entführt. Als weitere Morde folgen, beschließt
der alte Don Morrone (Guido Alberti) dem ganzen Spuk gewaltsam ein
Ende zu bereiten ...
"Mit zwei mal 330 PS jagen sie über
das Meer. Der Golf von Neapel gehört ihnen. Gejagt von den
Booten der Zollfahndung setzen sie täglich aufs neue ihr Leben
aufs Spiel. Da taucht eines Tages der Mann aus Marseille auf. Sein
Geschäft ist der Tod. Er will Kaviar statt Pizza - denn er
handelt mit Heroin. Auf der Rückfahrt einer Besprechung wird das
Auto von Michele von zwei Polizisten gestoppt. Er hält an und
wird Gnadenlos abgeknallt. Die beiden mit Maschinenpistolen
bewaffneten Männer waren in Wirklichkeit Gangster, Mitarbeiter
aus Marseille. Vergeblich versucht Luca die Mörder seines
Bruders Michele zu finden. Als er sich erneut weigert, seine Boote
für den Horoin-Transport zur Verfügung zu stellen, schlägt
der Marseiller grausam zu. Capece wird auf der Rennbahn erschossen,
Sciraino in eine Falle gelockt und getötet und das Haus von
Perlante fliegt in die Luft. Niemand ahnt, dass hinter all deisen
Morden das Syndikat des Grauens steht, angeführt von einem Mann
aus Marseille, der mehr will als Geld - er will die Macht..."
(Backcover-Text der Videokassette)
Der selige
Onkel Lucio hat hier einen richtig flotten Gangsterfilm
runtergekurbelt (von einem Poliziottescho kann man eigentlich nicht
wirklich sprechen), der mächtig Haus und Hafen rockt. Die Story
ist simpel aber effektiv, und es wird reichlich auf die Tube
gedrückt. Auch die schmissige Musik trägt zum positiven
Gesamtbild bei. Und was das allseits beliebte Gewühl im Gekröse
angeht, wird hier ja so einiges feilgeboten... heißa, alle
Tapeten sind am Ende rotgefärbt! Auch mit politischen
Unkorrektheiten wird nicht gegeizt, besonders gegen überpigmentierte
MitbürgerInnen. Speziell Ajita Wilson, die hier eine leichte
Dame mimt, muss sich in dieser Hinsicht so einiges anhören (
"Wir
sind doch hier nicht im Kral oder im Urwald, du Buschneger!").
Wilson war ja mal ein Mann, bevor sie das Ufer gewechselt hat, und
die Synchro hat ihr dementsprechend eine whiskygeschwängerte
Proletenstimme verpasst. Auweia...
Fabio
Testi brilliert in der Rolle des Luca. Er sieht in diesem Film
ziemlich abgekämpft aus, was dem Charakter, den er hier
verkörpert, sehr gut zu Gesicht steht. Auch der Rest des
Ensembles weiß rundum zu gefallen, wenngleich alle anderen
Darsteller eher zu Nebenrollen minimalisiert werden.
Besonders zugesagt hat mir das grandiose Finale, als die alten Männer der ehrenwerten Familie sich bewaffnen und Reintisch machen.
Schön temporeich gefilmt und montiert ist der Film auch. Fulci macht wieder mal großzügigen Gebrauch von der Gummilinse, was mir bei ihm immer gut gefällt - es gibt etliche andere Regisseure, die Möglichkeiten und Grenzen des Zooms nicht recht verstanden haben.
Besonders zugesagt hat mir das grandiose Finale, als die alten Männer der ehrenwerten Familie sich bewaffnen und Reintisch machen.
Schön temporeich gefilmt und montiert ist der Film auch. Fulci macht wieder mal großzügigen Gebrauch von der Gummilinse, was mir bei ihm immer gut gefällt - es gibt etliche andere Regisseure, die Möglichkeiten und Grenzen des Zooms nicht recht verstanden haben.
Ein
klitzekleines Tränlein musste ich weinen, weil es auf der XT-DVD
leider keine italienische Tonspur gibt. Der Film versprüht
soviel kernigen Napoli-Lokalkolorit, da wünscht man sich den
O-Ton herbei. (Leider gibts den aber auch auf keiner der anderen
DVD-Veröffentlichungen.)
Ich vergeb ja selten oder nie
Punkte, aber wenn ich´s tun würde, würde ich sagen:
es gibt ne Menge Punkte!!
- Pelle -
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