SWORD & SORCERY COLLECTION
Helden, Schwerter & Möpse! Das doppelte Double Feature für finstere Nächte hemmungsloser Barbarei!
Auf zwei DVDs (Shout Collection, USA) erwarten den Zuschauer vier kleine Schätzchen:
- Deathstalker
- Deathstalker II
- Barbarian Queen
- The Warrior and the Sorceress
Vier Kommentare im Ultrakurzformat:
DEATHSTALKER (Argentinien/USA 1984)
Deathstalker (Rick Hill) ist ein unbeugsamer Krieger. Wenn
ihm eine Konfrontation Vorteile bringt, nimmt er es mit jedem Gegner
auf. Doch eines Tages wartet eine ehrenvolle Aufgabe auf den blonden
Hünen, er soll dem gestürzten König Tulak (Jorge Sorvik) unter die
Arme greifen. Dazu muss der fiese Munkar (Bernard Erhard) bezwungen
werden, der unrechtmäßige Herrscher überzieht das Land mit Terror
und Angst, zu allem Überfluss befindet sich Tulaks Tochter Codille
(Barbi Benton) in den Klauen des Sadisten. Deathstalker macht sich
auf den Weg, erfährt nebenbei von drei magischen Artefakten.
Blondine Kaira (Lana Clarkson) und Schwertkämpfer Oghris (Richard
Brooker) schließen sich Deathstalker an, gelangen gemeinsam in den
Palast des Tyrannen. Der Sieger eines grossen Turniers darf Tulak
herausfordern, freilich spielt der verschlagene Bursche ein falsches
Spiel…
"Deathstalker" ist eine wahre
Wonne für Freunde gepflegter Barbarenstreifen! Ein Held aus
gestähltem Muskelfleisch, ein herrlich fieser Gegenspieler, groteske
Kreaturen und schöne Frauen ohne Kleidung. Der Schwerter klirren,
die Möpse beben, Vollbedienung! Stimmungsvolle Kulissen, quasi vom
Wald ins düstere Gemäuer, jede Menge Mord und Totschlag, solide
ausgeführte Kämpfe, gesunde Härte, magische Gegenstände. Kreativ
ist der Plot sicher nicht, lustvoll suhlt sich der Stoff in
sämtlichen Klischees, aus meiner Sicht geht die Rechnung souverän
auf. Kernige Dialoge sorgen für manchen Schmunzler, knapp 80 Minuten
Spieldauer vergehen wie im Fluge, von Leerlauf und/oder Füllmaterial
keine Spur! In Deutschland wurde der Film unter dem Titel "Der
Todesjäger" fürs Kino und den Videomarkt ausgewertet. Leider
existiert bisher keine DVD-Veröffentlichung für unseren Markt, ich
hoffe auf Nachbesserung.
DEATHSTALKER II (Argentinien/USA 1987)
Deathstalker (John Terlesky) gaunert sich
locker durch das Leben. Als die blonde Schönheit Reena (Monique
Gabrielle) in sein Leben tritt, hat der Tagedieb plötzlich mehr
Trubel um die Ohren als ihm lieb ist. Laut eigener Angabe ist die
junge Dame eine Prinzessin, sie wurde vom bösartigen Magier Jarek
(John Lazar) aus ihrem Palast vertrieben. Skeptisch nimmt sich
Deathstalker der Mission an. Bevor er endlich Jarek stellen kann,
muss er sich um die mordlüsterne Sultana (Toni Naples) und anderes
Gesindel kümmern. Damit nicht genug, auch die Königin der Amazonen
(Maria Socas) ist dem Helden nicht wohlgesonnen, sie lässt ihn gegen
die gewaltige Gorgo (Dee Booher) in den Ring steigen…
"Deathstalker II" ist keine
echte Fortsetzung, vielmehr tischt uns Regisseur Jim Wynorski eine
liebenswerte Genre-Parodie auf. Angenehmerweise gleitet das Treiben
nicht in allzu stumpfsinnigen Klamauk ab, geht die "typische
Sword & Sorcery Atmosphäre" nicht verloren, der Streifen
hat mehr zu bieten als eine öde Sammlung mieser Kalauer (obschon es
nicht entsprechenden Einschüben mangelt). Frech wurden ein paar
Szenen aus "Deathstalker" geliehen, die man durchaus
geschickt recycelt hat. John Terlesky macht seine Sache als Held mit
Humor nicht schlecht, einige andere Damen und Herren sorgen jedoch
für die wahren Glanzlichter. Allen voran Monique Gabrielle in einer
Doppelrolle, die es immer wieder schafft, auf dem schmalen Grat
zwischen Liebchen und Nervensäge zu balancieren, dabei nie in
unangenehme Bereich abstürzt. Auch hier existiert bisher keine DVD
für den deutschsprachigen Raum, unfassbar. Der deutsche Titel lautet
"Mystor – Der Todesjäger II".
BARBARIAN QUEEN (Argentinien/USA 1985)
Amethea (Lana Clarkson) und Argan (Frank
Zagarino) wollen heiraten, plötzlich wird ihr Dorf von einer wilden
Horde überfallen. Fast alle Bewohner werden niedergemetzelt, Amethea
steht der Sinn nach Rache! Die ebenfalls kampfstarke Tiniara (Susana
Traverso) und die zarte Estrild (Katt Shea) haben überlebt, zunächst
gilt es die wehrlose Taramis (Dawn Dunlap), Ametheas kleine
Schwester, aus den Händen ihrer Peiniger zu befreien. Überall
lauern feindliche Truppen, immerhin treffen die Frauen auf eine
Gruppe anderer Widerstandskämpfer. Argan hat die Attacke auf die
Ansiedlung überlebt, er wurde verschleppt und soll nun als Gladiator
für Unterhaltung sorgen…
"Barbarian Queen" geizt nicht
mit schönen Frauen, Lana Clarkson war bereits im ersten
"Deathstalker" unterwegs, einmal mehr gewährt sie dem
Zuschauer Blicke auf ihre schmackhaften Auslagen. Meine entzündeten
Augen konnten sich vor allem an Susana Traverso und Katt Shea laben.
Frau Shea ist extrem liebenswert, ein typisches Babe der achtziger
Jahre, irgendwo zwischen Aerobic und Flashdance falsch abgebogen,
zuckersüß! Unterschätzt die Dame nicht, sie verdiente ihre
Brötchen auch als Regisseurin und Drehbuchautorin! Vordergründig
verzichtet der Streifen auf allzu viel gewollten Humor, für etliche
Lacher ist dennoch gesorgt, keine Bange! …und wieder keine deutsche
Scheibe, was ist nur los?
THE WARRIOR AND THE SORCERESS (Argentinien/USA 1984)
Zwei Sonnen brennen gnadenlos auf den
Planeten herab, Wasser ist rar und kostbar. Zeg (Luke Askew) und Bal
Caz (Guillermo Marín) sind Todfeinde, die wohlhabenden Fieslinge
umgeben sich mit zahlreichen Söldnern und Mordbuben. Kain (David
Carradine) taucht auf, er beginnt damit die Parteien gegeneinander
auszuspielen, der alte Geistliche Bludge (Harry Townes) unterstützt
den Neuankömmling nach Kräften. Bald liegen die ersten Kadaver im
Staub, Kain versteht es sein Schwert gezielt und gewinnbringend zu
führen. Längst ist Naja (Maria Socas) zum Spielball der lokalen
Anführer geworden, wird Kain der geknechteten Schönheit zur Hilfe
eilen…???
1964 bediente sich Sergio Leone bei
Akira Kurosawas "Yojimbo - Der Leibwächter" (1961), sein
"Für eine Handvoll Dollar" löste den Italowestern-Boom
aus und machte Clint Eastwood zum Star. 1996 schickte Walter Hill
einen gewissen Bruce Willis ins Rennen, in "Last Man Standing"
flogen Christopher Walken und anderen Gesellen zahllose Kugeln um die
Ohren. "The Warrior and the Sorceress" aka "Der
Krieger und die Hexe" reiht sich ein wenig unscheinbar ein,
trotz des reizvollen Szenarios mutet diese Version des Stoffes teils
ausgelaugt an. An David Carradine liegt es nicht, er spielt gewohnt
lässig und markant auf. Die Fratzen von Luke Askew oder Harry Townes
wird vermutlich jeder Filmfreund erkennen, Maria Socas sorgt für
eine kleine Dosis weiblicher Reize. Ihr ahnt es, wieder ist keine DVD
für den einheimischen Markt verfügbar.
Fazit zur Sword and Sorcery Collection:
Alle Filme liegen in ansprechender
Qualität vor, zusätzlich gibt es (teilweise) Audiokommentare zu den
Streifen und diverse Trailer. "Barbarian Queen" wird
lediglich in der R-Rated Fassung angeboten, die entfallenen Szenen
sind im Bonusbereich zu finden. Für Freunde des Genres ist diese
Veröffentlichung ein klarer Pflichtkauf. Dennoch hoffe ich auf
Auswertungen für den deutschsprachigen Markt, die damaligen Synchros
sollten nicht unbeachtet bleiben.
Schaurige Zahlenwertungen der Verdammnis:
- Deathstalker = 8/10 (wundervolle Unterhaltung, ein echter Volltreffer)
- Deathstalker II = 6,5/10 (macht Laune, Zombies inklusive)
- Barbarian Queen = 7/10 (mein Knuffelchen im Rahmen dieser Zusammenstellung)
- The Warrior and the Sorceress = 6/10 (Knappe 6, David Carradine macht’s möglich)
Vier Schwerter krachen auf mein fauliges Fleisch, Möpse wippen, Hintern beben, vielen Dank!
Ein Lieblingszitat bringt es auf den Punkt:
"Hereos and fools are the same thing!"
- Blap -
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