DAS SÜSSE LEBEN DER NONNE VON MONZA
(„La vera storia della monaca di Monza“, Italien 1981) R: Bruno Mattei
Räppelchen und Intrigen im Kloster
Virginia (Zora Kerova) ist eine
Tochter aus gutem Hause, doch ihre Zukunft liegt hinter den Mauern
eines Klosters. Die dortige Mutter Oberin (Franca Stoppi) führt ein
strenges Regiment, doch auch sie hat ihre Augen nicht überall.
Immerhin erwischt sie Virginia bei einem zarten Flirt mit dem
Lebemann Giampaolo (Mario Cutini), was eine sofortige Ermahnung und
leichte Züchtigung nach sich zieht. Damit nicht genug, in den
Nächten wird die junge Nonne von unzüchtigen Träumen
durchgeschüttelt, lässt sich von einer Mitschwester dafür
bestrafen. Als Virginias Vater überraschend verstirbt, steigt ihr
gesellschaftliches Gewicht enorm, selbst die Oberin muss ihn nun
Respekt zollen. Virginia nutzt die gesundheitliche Schwäche der
Mutter Oberin, sie übernimmt bald deren Posten. Die
Annährungsversuche von Giampaolo weist die Nonne noch immer zurück,
doch eines Tages fällt der heißblütige Liebhaber über sie her,
nimmt sie hart ran. Trotz der erfolgten Notzucht hegt Virginia
keinen Groll gegen den Burschen, das Paar gibt sich mehr und mehr
den verbotenen Gelüsten hin. Auch der zuständige Geistliche Don
Arrigone (Franco Garofalo) ist ein hemmungsloser Sünder, im Konvent
herrscht ein Taumel der Gelüste. Einige Schwestern blicken neidvoll
und zornig auf das Treiben der neuen Äbtissin, in der Zeit der
Inquisition kann Verrat grauenhafte Folgen nach sich ziehen...
Vor
einigen Monaten erfreute der Nonnen-Exploiter "L'altro inferno"
(1981) meine entzündeten Augen. Bruno Mattei inszenierte diesen
unterhaltsamen Streifen, Franca "Knute" Stoppi, meine
Göttin der perversen Gelüste, spielte dort ebenfalls eine Mutter
Oberin. Ergo war die Freude meinerseits sehr groß, als in
Deutschland eine DVD zum Mattei Streifen "Das süße Leben der
Nonne von Monza" veröffentlicht wurde. Die Sausen vom guten
Bruno mag ich (fast) immer gern. Schon allein für die beiden
WIP-Knaller mit Laura Gemser möchte ich Herrn Mattei knutschen
(Laura - Eine Frau geht durch die Hölle (1982), Laura II -
Revolte im Frauenzuchthaus (1983)). Es wäre müßig weitere
Highlights des Regisseurs aufzuzählen, entsprechende Quellen stehen
im Netz zur Verfügung.
"Das süße Leben der Nonne von
Monza" beschreitet etwas andere Wege als "L'altro
inferno", obwohl beide Filme dem Nunsploitation-Genre
zuzurechen sind. "L'altro inferno" ritt mehr auf der
Horrorschiene umher, sorgte sogar für wohlige Gothic-Schauer. "Das
süße Leben..." reitet nicht minder fleißig, doch hier wird
auf den Damen geritten, Möpse und Schenkelgut regieren weite Teile
der Sause. Vom Thema "Reiten" komme ich bei diesem
St(r)eifen nicht los, gleich zu Beginn tischt uns der verdorbene
Bruno eine entsprechende Szene mit Gäulen auf. Genauer gesagt mit
einem heißen Hengst samt unruhigem Riemen, der Einlass bei einer
rossigen Stute begehrt. Solche Momente sind "eigentlich"
überhaupt nicht mein Fall. Ich kann sogar Tierdokus nicht leiden,
schon gar nicht, wenn dort irgendwelches Getier den Koitus vollzieht
(ich bevorzuge eindeutig die Variante zwischen Mensch und Mensch.
Natürlich lehne ich entsprechende Filme ab, nur damit keine
Unklarheiten aufkommen). Ähhm... Wo waren wir stehen geblieben?
Nun denn, die kleine Klapperei der Huftiere ist glücklicherweise
nicht zu detailverliebt gefilmt, was sich positiv auf den Verbleib
meines Mageninhaltes auswirkte. Die Szene passt -das muss ich
zugestehen- sogar vorzüglich in die Eröffnung des Films, denn sie
verbreitet umgehend eine prächtige Sleaze-Atmosphäre.
Seine
Schauspielerinnen lässt Herr Mattei gern unbekleidet durchs
Bild huschen. Allen voran Zora Kerova, die als Pinguin wirklich sehr
hübsch aus dem Gewand schaut, sich ihrer Bekleidung aber immer
wieder entledigt. Frau Kerova hat zwar nicht in allzu vielen Filmen
mitgewirkt, doch es finden sich einige Exploitation-Perlen darunter,
die ich keinesfalls in meiner Sammlung missen möchte. Ein paar
Beispiele gefällig? Nein? Ist mir egal, Gnade wird nicht gewährt:
"Man-Eater" (1980), "Horror-Sex im Nachtexpress"
(1980), "Der New York Ripper" (1982). Alles unverzichtbare
Schätze, in denen die Dame stets überzeugend agiert. Es wundert
kaum, dass Bruno Mattei von seiner Mutter Oberin Zora Kerova keine
ausufernde Charakterdarstellung verlangt. Immer wieder zeigen sich
dezente Anflüge von Tiefe, die freilich schnell im Sog der
Nippelflut aufgerieben werden. Sehr neugierig und erwartungsvoll,
hechelte ich dem Auftritt von Franca "Zuchtmeisterin"
Stoppi entgegen. Leider kommt meine Lieblingssadistin diesmal nicht
wirklich zum Zuge. Sie wirft Zora ein paar zornige Blick zu, zieht
ihr eine dornige Rose durchs Gesicht. Das wars dann auch schon mit
der teuflischen Herrlichkeit, für Franca "Erniedrigerin"
Stoppi fällt leider nur eine recht kleine Nebenrolle ab, schade.
Gesichtsruine Franco Garofalo war bereits in "L'altro inferno"
an Bord, als Pfaffe mit bizarren Gelüsten ist er in "Das süsse
Leben..." sehr gut besetzt. Mario Cutini ist ein austauschbar
wirkender Womanizer, er erfüllt jedoch seinen Zweck. Das Ensemble
wird durch einige -mehr oder minder- attraktive Damen abgerundet,
von denen die hübscheren blank ziehen, während die älteren
Semester ihre *hüstel* "Dinge" unter Verschluss halten.
Lieber Bruno! Du bist (warst) wirklich ein Ferkel. Meine
Zuneigung ist dir für immer sicher, ich liebe deine sleazigen
Ergüsse! Zwar hast du schon auf soliderem Niveau gearbeitet -die
Handlung poltert diesmal noch arger und verhackstückter über den
Bildschirm- aber auch mit dieser Sause erfreust du meinen Gaumen.
Die Möpse dürften für meinen Geschmack ein, zwei Nummern üppiger
sein, aber Zora Kerova entschädigt mit ihrem Blick, diese Augen
sind einfach wundervoll! Im direkten Vergleich ziehe ich "L'altro
Inferno" vor, ich mag die intensive Atmosphäre des Streifens
sehr. "Das süße Leben der Nonne von Monza" wirkt
schludriger runtergekurbelt, versprüht aber jede Menge sündigen
Charme. Eine Sleaze-Suhle für alte Borstenviecher, in die ich mich
aus tiefster Überzeug stürze, mich mit größtem Vergnügen darin
wälze. Danke dafür!
Seit ein paar Jahren existiert eine
US-DVD, welche unter dem Titel "The true story of the nun of
Monza" angeboten wird. Ich habe keine Ahnung wieso, aber die
Scheibe ist mir bisher durch die Lappen gegangen. Die deutsche DVD
von X-Rated reißt qualitativ keine Bäume aus, IMHO wurde zu
ausufernd mit Filtern gearbeitet. Der Film liegt ungekürzt vor, es
stehen große Hartboxen mit unterschiedlichen Motiven zur Auswahl.
Als Boni bietet man uns acht interessante Trailer an. Ein paar
Stellen liegen ausschließlich in italienischer Sprache vor, diese
Momente sind untertitelt. Während einer Szene fehlen die
Untertitel, eine kleine -aber erträgliche- Schlamperei. Die Hartbox
trägt die Nummer 250, auf das "Jubiläum" wird auf dem
Cover ausdrücklich hingewiesen. Wenn man schon darauf Bezug nimmt,
hätte man sich mit der Aufbereitung des Films ein wenig mehr Mühe
geben dürfen, ferner gern ein paar Extras spendieren dürfen. Z.B.
wäre eine Bonus-DVD mit etlichen Trailern eine feine Sache gewesen.
Insgesamt ist die Scheibe eher mittelprächtig ausgefallen, immerhin
sieht "Cover A" sehr ansprechend aus. Nunsploitation-
und/oder Mattei-Fans dürfen ohne Reue zugreifen!
6,5/10 (Die
starke Konkurrenz verhindert eine höhere Wertung. Diverse
"Wohlfühlpunkte" addiere ich im
Geiste.)
Lieblingszizat:
"Verschone mich mit deinen schmutzigen Reden, Sklavin der Gewohnheit!"
"Verschone mich mit deinen schmutzigen Reden, Sklavin der Gewohnheit!"
- Blap -
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