DIE SÄGE DES TODES
(Engl. Titel: "Bloody Moon", Spanien/Deutschland 1981) R: Jess Franco
Eine Sprachschule
für jungen Damen, Sommer in Spanien. Ein irrer Killer geht umher
und meuchelt sich durchs Szenario. Angela (Olivia Pascal) wird vom
Killer bedroht, doch niemand schenkt ihr Glauben. Nach und nach
verschwinden weitere Girls, zunächst tauchen aber keine Leichen
auf. Ergo glaubt man noch immer, dass Angela ein wenig überspannt
ist. Die Bedrohung wächst und wächst, doch wer steckt
hinter den Morden? Der irre, entstellte Miguel, der gerade aus der
Anstalt entlassen wurde, weil er vor fünf Jahren eine junge Frau
ermordete...???
"Die
Säge des Todes" sollte den deutschen Produzenten Zaster in
die Kassen spülen, schließlich tobte während der
frühen achtziger Jahre die Slasherwelle durch die Kinos. Für
die Regie konnte man Jess Franco gewinnen, doch wie passt das
zusammen? Franco als künstlerischer Leiter eines gewöhnlichen
Slashers? IMHO geht die Rechung tatsächlich auf. Jess Franco
inszeniert hier sicher deutlich konventioneller als üblich, doch
glücklicherweise erkennt man seine Handschrift noch immer ohne
Schwierigkeiten. Die üblichen Zutaten wie Möpse, Morde und
Geschrei kommen zum Zuge, angereichert durch für Franco
typisches Gezoome und ein gemäßigtes Erzähltempo, was
durchaus meinen Vorlieben entspricht. Zwar sind die Morde nicht sehr
zahlreich, dafür aber ansprechend und teils blutig umgesetzt.
Sägen kommen dabei auch zum Einsatz, aber sind nicht die primäre
Tatwaffe, wie es der deutsche Titel vorgaukeln möchte. Olivia
Pascal spielt die Hauptrolle recht ansprechend, je weiter der Film
fortschreitet umso hysterischer darf Frau Pascal vom Leder ziehen.
Durch Francos Händchen ist der Film ein besonderer
Beitrag zum Genre, zusätzlicher "Exotenbonus" kommt
durch die Produktionsumstände zustande. Die britische DVD von
Severin Films ist sehr zu empfehlen. Der Film liegt ungekürzt
vor, dazu gibt es ein sehr interessantes, launiges Interview mit Jess
Franco zu sehen. Der alte Herr wettert in seiner gewohnt herrlich
kantigen Art und Weise gegen die Produzenten und ein paar andere
Beteiligte, lobt aber auch einige der Mitwirkenden. Man erfährt
auch warum Olivia nicht blank zieht, diese Frage beschäftigte
mich sowieso während der gesamten Laufzeit des Streifens
*grins*. Die Bildqualität ist sehr schön, ich vermisse
lediglich die deutsche Synchronisation, die ich in diesem Fall
wirklich gern an Bord haben würde (schließlich handelt es
sich um eine deutsche Produktion).
Für mich funktioniert
der Film wirklich gut, jeder aufgeschlossene Slasherfan sollte sich
die Sause zu Gemüte führen! 7/10
Lieblingszitat:
"What's the meaning of all this? What do you want from me?"
"What's the meaning of all this? What do you want from me?"
- Blap -
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