NIGHT OF THE LIVING DEAD 1990
("Night of the Living Dead", USA 1990) R: Tom Savini
Barbara (Patricia Tallman) und ihr
Bruder Johnnie besuchen das Grab ihrer kürzlich verstorben
Mutter. Auf dem Friedhof werden die Geschwister von Untoten
attackiert, Barbara kann man dem Grauen nur knapp entkommen. Nach
kurzer Flucht zu Fuß, findet sie ein einsam in der Landschaft
stehendes Haus und betritt dieses. In dem Gebäude erwartet sie
weiteres, unfassbares Grauen, die junge Frau steht kurz vor einem
Nervenzusammenbruch. Bald taucht ein Typ namens Ben (Tony Todd) auf,
ihm gelingt es Barbara ein wenig zu beruhigen und einen weiteren
Angriff abzuwehren. Die Dunkelheit bricht herein, vor dem Gebäude
tauchen mehr und mehr Untote auf, doch auch im Keller des Hauses soll
sich noch eine Überraschung befinden. Einige Menschen haben sich
dort versteckt, sie haben ebenfalls von erschreckenden Vorfällen
zu berichten. Gemeinsam will man den immer zahlreicher auftauchenden
Zombies trotzen, dies kann jedoch nur gelingen wenn alle an einem
Strang ziehen. Der feige Unsympath Cooper (Tom Towles) könnte in
dieser Situation zu einem echten Problem werden...
Wer
braucht ein Remake von George A. Romeros Kultklassiker "Night of
the Living Dead" (1968)? Vor allem stellt sich die Frage, ob ein
solches Unterfangen nicht von Beginn an zum kläglichen Scheitern
verurteilt ist. Glücklichweise kann Entwarnung gegeben werden,
denn mit Tom Savini hat man einen Regisseur verpflichtet, der das
Original offensichtlich sehr verehrt und verstanden hat! Nun denkt
man beim Namen Tom Savini in erster Linie an dessen tolle Make-Up
Arbeiten und blutige Mettgut-Effekte. Diese Aufgabe überließ
Herr Savini einer anderen Fachkraft, überhaupt hält sich
das Remake -wie schon das Original- mit Metzeleien eher zurück,
präsentiert diese nur in sparsamer Dosierung. Die große
Stärke der Vorlage war -und ist- die unglaublich dichte,
unvergleichbar intensive und hoffnungslose Atmosphäre. Zu viel
Blut und Gedärm würden in diesem Fall vermutlich eher
störend wirken. Savini hat das erkannt und setzt ebenfalls auf
Atmosphäre, beweist ferner ein glückliches Händchen
bei der Wahl der Darsteller. Wenn sich die Bäume -vor der
prächtigen Kulisse der untergehenden Sonne- sanft im Wind
wiegen, erzeugt dies unweigerlich einen wohligen Mix aus bizarrer
Romantik und schleichend nahender Bedrohung, herrlich! Insgesamt
orientiert sich das Remake sehr nah am Original, ein paar effektive
Änderungen hat man aber einfließen lassen. So ist die
Figur Barbara zu Beginn -wie in der Vorlage- nur ein schreiendes
Nervenbündel, macht aber im Laufe der Handlung eine erstaunliche
und glaubwürdige Wandlung durch. Dadurch wird dieser Charakter
weitaus vielschichtiger und interessanter, steht damit quasi
gleichberechtigt neben dem "Helden" Ben. Das Ende wurde
leicht abgewandelt, womit ich aber nicht ganz so glücklich bin,
war das Ende der 68er Fassung doch noch zynischer und finsterer.
Vergeigt hat man den Schluss aber keinesfalls, vergleicht die
Versionen einfach selbst! An dieser Stelle möchte ich erneut ein
dickes Lob für die Schauspieler aussprechen, besonders Tony
Todd, Patricia Tallman und Tom Towles liefern phantastische
Leistungen ab!
Ich bin mit dem Remake von "Night of the
Living Dead" extrem zufrieden. Tom Savini hat die heikle Aufgabe
sehr souverän gemeistert, vielen Dank für diesen sehr
gelungenen Film! In Deutschland ist der Film bisher nicht offiziell
auf DVD veröffentlicht worden, lediglich mehrere Bootlegs sind
aufgetaucht. Ich habe zur britischen DVD von Columbia Tristar
gegriffen. Die Scheibe ist für kleines Geld erhältlich und
bietet den Streifen ungekürzt und in ordentlicher Qualität
an. Das Bonusmaterial zeigt eine sehenswerte Featurette, durch die
man interessante Einblicke in die Produktion erhält. Natürlich
kommt auch Tom Savini zu Wort, sehr angenehm!
Wer Zombiefilme
mag, der kommt selbstverständlich nicht an "Night of the
Living Dead" vorbei. Sicher, das geniale Original bleibt
unerreicht, doch auch das erstklassige Remake gehört in jede
anständige Filmsammlung! Sehr feiste 8,5/10 (Sehr gut bis
überragend), für dieses liebevolle und respektvolle Remake
eines unsterblichen Klassikers!
Lieblingszitat:
"What's happening?"
"I don't know. Nobody knows."
"What's happening?"
"I don't know. Nobody knows."
- Blap -
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