MONSTER VILLAGE – DAS DORF DER VERFLUCHTEN
("Ogre", Kanada, USA 2008) R: Steven R. Monroe
Vier Junge Leute stolpern durch
einen unübersichtlichen Wald. Einer aus der Gruppe hat eine alte
Karte ersteigert, auf der ein geheimnisumwittertes Dorf eingezeichnet
ist, welches noch immer in den Tiefen der Wälder existieren
soll. Tatsächlich gibt es das besagte Dorf, dessen Bewohner vor
150 Jahren einen grausigen Pakt eingingen. Eine Seuche suchte damals
die kleine Ortschaft heim, nur der ansässige Magier (John
Schneider) konnte ihr Einhalt gebieten. Der Preis dafür ist
unermesslich, zwar alterten die Bewohner des Dorfes nicht mehr, doch
jedes Jahr muss einer aus ihrer Mitte einem grausigen Monster
geopfert werden, einem gnadenlosen Oger. Die kleine Gruppe auf der
Suche befreit das Ungeheuer versehentlich aus seiner Höhle,
umgehend wird die Hälfte des Quartetts zu Mettgut verarbeitet.
Mike (Ryan Kennedy) und Jessica (Katharine Isabelle) finden derweil
das unter der Knute des Oger leidende Dorf, die Bewohner präsentieren
sich allerdings nicht besonders gastfreundlich. Vor allem für
Mike wird die Luft dünn, denn das jährliche Menschenopfer
steht an. Warum also nicht einen Fremden opfern, wenn man dafür
eventuell das Leben eines Dorfbewohners zunächst retten kann.
Gibt es ein Entrinnen aus dieser Hölle im finsteren Walde...?
"Ogre"
ist eine kleine Produktion, die von einem gewissen Steven R. Monroe
für das nordamerikanische Fernsehen inszeniert wurde. Als Freund
von Monsterfilmen aller Art hörte ich gern auf die leisen
Stimmen in meinem Ohr, die mir nahe legten, den Film in unsere kleine
Sammlung aufzunehmen. Rund 86 Minuten gepflegte Monsterunterhaltung
erfreuten meine entzündeten Augen, ergo soll mir der Streifen
auch ein paar kurze Zeilen wert sein. Für eine Fernsehproduktion
sind Optik und Ausstattung recht ansprechend, die Darsteller liefern
Leistungen auf einem dem Rahmen angemessenen Niveau ab. Besonders
gefreut hat mich das Wiedersehen mit Katherine Isabelle, die in der
Werwolf-Trilogie "Ginger Snaps" einen positiven Eindruck
bei mir hinterlassen hat. Kam sie in den "Ginger Snaps"
Filmen hübsch und ein wenig finster angehaucht daher, mimt sie
hier eine wenig attraktive und leicht zur Nerverei neigende Göre.
Dass mir ihr Auftritt trotzdem sympathisch ist, spricht für
meine offensichtliche Begeisterung die die junge Dame in mir zu
entfachen vermag. Ryan Kennedy ist in der Rolle ihres männliches
Begleiters zu sehen, er fügt sich ansprechend in der monströse
Treiben ein. Die Dorfbewohner hinterlassen keine wirklich
tiefergehenden Spuren im Gedächtnis, lediglich der zum
angenehmen Chargieren neigende John Steiner und dessen hübsche
Filmtochter Chelan Simmons stechen hervor. In einem Monsterfilm
sollte das Monster die Hauptattraktion des Geschehens sein, was
"Ogre" leider nicht vollends gelingen mag. Der Oger taucht
häufig auf, doch wenn ein Ungetüm schon so oft durch die
Kulissen tobt, dann sollte sein Äußeres auch ansprechend
ausgeführt sein. Dies kann man dem aus dem Computer gepurzelten
Oger leider nicht attestieren. Klar, in Filmen neueren Datums muss
man sich meist mit CG abfinden, daran will ich auch nicht allein aus
Prinzip rummäkeln (auch wenn es kein Geheimnis ist, dass mir
klassische Modelle, Masken und Panschereien eindeutig lieber sind).
Hier wirkt der Unhold allerdings ungefähr so, als hätte man
ihn aus einem Fantasy-Computerspiel in den Film eingefügt.
Dadurch erscheint das Monster oft wie ein Fremdkörper, ebenso
geht dem Pixelgeiferling leider jegliche Form von Knuffigkeit ab,
schade. Man hätte IMHO lieber einen hochgewachsenen Stuntman in
ein entsprechendes Kostüm stecken sollen, ergänzt durch ein
paar Modelle und Kunstschädel. Ferner wäre das Monstrum in
diesem Film weitaus effektiver, wenn man es nicht so häufig
zeigen würde, ganz unabhängig von seinem Erscheinungsbild.
Wie erwähnt handelt es sich um eine Fernsehproduktion, ergo darf
man hier keine wüste und saftige Gewaltorgie erwarten. Der Oger
lässt sich aber nicht davon abhalten hin und wieder mit dezenter
Deftigkeit zuzulangen, einem Dorfling wird die Runkelrübe
abgebissen, Menschlein werden zerstampft, es spratzelt ein wenig
CG-Blut durchs Bild.
Gerade ein kleines Budget verlangt von
den Machern viel Einsatz und Phantasie. So hätten diese
vermeidlichen Beschränkungen auch nicht zum Hemmschuh werden
müssen, wenn man auf putzige Masken und Kostüme statt CG
gesetzt hätte. Engagierte Nachwuchstalente (die für kleines
Geld ihre Dienste anbieten) sollten doch zu finden sein, würden
solche Chancen sicher zu schätzen wissen. Ansonsten gibt es an
den technischen und künstlerischen Aspekten nicht viel zu
meckern. Die Kamera ist auf Höhe des Geschehens, die Schitte
sind nicht zu hektisch, die Dialoge herrlich stumpfsinnig, nur Möpse
fehlen leider! Für "Monster Village" reicht es sicher
nicht zu einer Art "Geheimtipp", wirklich empfehlen mag ich
den Film nur süchtigen "Monsterallesglotzern". Die DVD
bietet das Werk in solider Qualität an, die Scheibe ist für
wenig Geld zu bekommen.
Der böse fette Oger wütet
im tiefen Wald
lüstern macht er seine armen Opfer kalt
Das Blap™ glotzt gern solch hohlen Mist
der Oger vor Freude ins Büschlein pisst!
lüstern macht er seine armen Opfer kalt
Das Blap™ glotzt gern solch hohlen Mist
der Oger vor Freude ins Büschlein pisst!
6/10
Lieblingszitat:
"Humpel doch allein weiter!"
"Humpel doch allein weiter!"
- Blap -
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