THE LORELEY`S GRASP
("Las garras de Lorelei", Spanien 1973) R: Amando de Ossorio
Eine kleine Ortschaft am Rhein wird von
einer Bestie heimgesucht. Das Ungetüm erscheint im Licht des
Mondes, reißt seinen Opfern das Herz heraus und verschwindet.
Eine Schule die von jungen Damen besucht wird, engagiert den
erfahrenen Jäger Sigurd (Tony Kendall) als Wächter, er soll
einen Übergriff des Killers unterbinden. Die ebenfalls dort
angestellte Lehrkraft Elke (Silvia Tortosa) ist zunächst wenig
über die Anwesenheit des Beschützers erfreut, der smarte
Bursche bringt die Hormone der Schülerinnen zum brodeln.
Außerhalb Sigurds Arbeitsbereichs kommt es zu weiteren Morden,
ein -leicht verwirrt erscheinender- Professor berichtet ihm von
seiner erschreckenden Theorie: Im Schein des Mondes erhebt sich die
Schönheit Loreley aus den Fluten des Rheins, verwandelt sich in
ein blutrünstiges Monster, ein Monster welches sich von den
Herzen seiner Opfer ernährt. Sigurd trifft in der Nähe des
Flusses auf eine schöne, junge Frau (Helga Liné). Beide
sind voneinander fasziniert, handelt es sich tatsächlich um die
legendäre Loreley? Kann Sigurd die Morde stoppen? Welche Pläne
hat die rätselhafte Schönheit mit Sigurd? ...und welcher
Art sind die Gefühle, die die andere Schönheit namens Elke
für den flotten Burschen hegt...???
Regisseur
Amando de Ossorio ist vor allem für "Die Nacht der
reitenden Leichen" (La noche del terror ciego, 1971) bekannt.
Diesem Klassiker des spanischen Horrorfilms folgten drei -ebenfalls
von de Ossorio inszenierte- Fortsetzungen. Seine Interpretation der
Loreley Sage, vermengt mit den Nibelungen, ist weitaus weniger
bekannt, macht aber ohne Zweifel jede Menge Freude! Der Liebhaber
bekommt all die herrlichen Zutaten geboten, für die er Filme
dieser Art mag und verehrt. Mit Silvia Tortosa und Helga Liné
gibt es gleich zwei umwerfend schöne Frauen zu bewundern, die
Damen standen auch für Eugenio Martins "Horror Express"
(1972) gemeinsam vor der Kamera. Tony Kendall gibt den coolen Helden,
natürlich ganz Macho mit Kippe in der Schnauze und behaarter
Brust, Gewehr und Messer stets griffbereit. Der verschrobene
Wissenschaftler ist ebenso am Geschehen beteiligt, wie der brutale
Scherge des Bösen, aufgebrachter Pöbel darf große
Töne spucken. Gewissermaßen als Krönung gibt es ein
geiferndes Monstrum zu sehen, welches seine Opfer kurz aber recht
harsch attackiert. So verzichtet der Film zwar auf nackte Tatsachen
-schade- aber dafür klopft de Ossorio ein wenig aufs Mett.
Schwabbelherzen werden aus Gummileibern gerissen, Alberich schwingt
die Peitsche, Säure zerstört eine Fratze.
Selbstverständlich sind die Effekte alles andere als
schockierend, aus heutiger Sicht wirkt das leicht absurde Treiben
eher liebenswert als wirklich böse.
Mir hat dieser
kleine Beitrag aus Spanien richtig gut gefallen, es geht also auch
ohne den allseits -völlig zurecht- verehrten Paul Naschy. Wer
Eurohorror aus den siebziger Jahren ins Herz geschlossen hat, sollte
sich diesen feinen Streifen auf jeden Fall anschauen! Da es bisher
leider keine deutsche DVD Auswertung gibt, habe ich auf die Scheibe
von BCI Eclipse zurückgegriffen. Die DVD aus den USA (mit RC1
Belästigung) zeigt den Film in sehr schöner Qualität,
ein lesenswertes Booklet liegt zusätzlich bei. Der Ton liegt in
englischer und spanischer Sprache vor, englische Untertitel sind
vorhanden. Der Film ist einzeln erhältlich oder im Doppelpack
mit "Horror rises from the Tomb" zu erstehen.
Guter,
fast sehr guter Horrorschatz aus dem Südwesten Europas! Dicke
7,5/10 (Mit der immer wieder beschworenen "10/10
Wohlfühlatmosphäre", die mir nur ganz besondere Filme
bieten können!)
Lieblingszitat:
"Loreley will need new Victims. Many more Victims."
"Loreley will need new Victims. Many more Victims."
- Blap -
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