Filmclub Bali
   
 

LAURA II – REVOLTE IM FRAUENZUCHTHAUS

("Emanuelle fuga dall'inferno", Italien 1983) R: Bruno Mattei

Da ein korrupter Staatsanwalt sie aus dem Weg haben will, sitzt die dunkle Schönheit Emanuelle (Laura Gemser) im Knast. Dort herrschen unmenschliche Zustände. Die perverse Direktorin (Lorraine De Selle) und die sadistische Ober-Schließerin (Franca Stoppi) lassen keine Gelegenheit aus, Emanuelle und andere Insassinnen der Strafanstalt zu quälen. Zu allem Überfluss versucht auch noch die widerwärtige Gefangene Albina (Ursula Flores) das Lebenslicht Emanuelles auszupusten. Sheriff Harrison (Carlo De Mejo) hat ganz andere Sorgen. Er ist damit beschäftigt vier zum Tode verurteilte Schwerverbrecher in ein anderes Gefängnis zu überführen. Der Transport wird jedoch überfallen. Nur dank seiner mutigen und klugen Reaktion, kann sich der Sheriff mit den vier Gefangenen dem Zugriff des Überfallkommandos entziehen. Gehetzt sucht der Gesetzeshüter Zuflucht im Frauenknast, die vier Verbrecher sind zu diesem Zeitpunkt noch unter seiner Kontrolle. Doch es kommt wie es kommen muss, der Abschaum unter der Führung von Crazy Boy Henderson (Gabriele Tinti) kann den Mann des Gesetzes überrumpeln, dieser wird dabei schwer verletzt. Anstatt sich jedoch mit den Damen die im Frauenknast sitzen zu solidarisieren, misshandeln und schänden die Burschen alles was sie in die Finger bekommen. So gerät selbst die Direktorin in die Gewalt der Killer, und Emanuelle macht unfreiwillig eindringliche Bekanntschaft mit Crazy Boy. Es werden Forderungen gestellt, doch bevor man die Geiselnehmer ziehen lässt, testet man andere Optionen aus. Selbstverständlich mit fatalen Folgen...
Laura II - Revolte im Frauenzuchthaus
Die lose "Black Emanuelle" Reihe mit Laura Gemser umfasst insgesamt acht Filme, die in der Zeit von 1975 bis 1983 gedreht wurden. "Emanuelle fuga dall'inferno" ist der letzte Streifen aus der Serie. Wie schon beim Vorgänger "Laura - Eine Frau geht durch die Hölle" (Violenza in un carcere femminile, 1982) zeichnet Bruno Mattei für die Regie verantwortlich. Nun ist der gute Mann sicher weit davon entfernt ein großer Künstler zu sein, jedoch kann man sich meist auf -mehr oder weniger- wüste Exploitationkost mit trashigen Auswüchsen freuen. Leider habe ich noch längst nicht alle Filme Matteis bewundern dürfen, die bisher gesichteten haben mich aber immer prächtig unterhalten. Als Beispiele seien "L'altro inferno" (1981) und "The Riffs III - Die Ratten von Manhattan" (Rats - Notte di terrore, 1984) genannt. Der vorliegende Film stösst zunächst in das gleiche Horn wie sein Vorgänger. Women in Prison der gewohnten Sorte, es wird geprügelt, gegeifert, geschrieen, gefummelt, geleckt und geblutet. Herrlich wieder die sehr hübsche Lorraine De Selle als fiese Direktorin, erwartungsgemäß grandios Franca "Göttin des Grauens" Stoppi als brutale Ober-Schließerin. Mit lüsterner Fratze verkloppt sie alles was nicht nach ihrer Pfeife tanzt, natürlich auch gern ohne triftigen Grund, Hauptsache die Schwarte kracht. Nicht zu vergessen die extrem unattraktive Ursula Flores, die mit irrem Blick nach dem Leben der armen Frau Gemser trachtet. Laura Gemser steht diesmal nicht so sehr im Mittelpunkt wie beim vorherigen Film, bekommt aber auch wieder diverse Bestrafungen auf und in den Pelz gebrannt. Wie schon erwähnt, Women in Prison @ business as usual. Als jedoch Sheriff De Mejo, Mörder Tinti und Anhang den Knast heimsuchen, nimmt die Prachtsause plötzlich eine andere Richtung. Der Film wird zum herrlich (un-)seriösen Geiseldrama, es wird weiterhin fröhlich geprügelt und geritten, nur unter anderen Vorzeichen, zusätzlich wird rumgeballert. Madame Direktor -selbst auf der dunklen Seite- lernt plötzlich die ganz, ganz dunkle Seite der Macht kennen, sie fällt den Verbrechern in die Hände und wird zu deren Spielball. Es kommt aber noch dicker! Völlig überraschend und unerwartet, stößt Herr Mattei Franca "Knüppel der Gnade" Stoppi vom Thron! Mir fiel fast das Gebiss aus dem linken Mundwinkel, das Herz blieb vor Entsetzen kurz stehen... ...ich kann es noch immer nicht fassen!
"Emanuelle fuga dall'inferno" sprengt zwar die üblichen Vorgaben des Genres, aber Mattei weiß was sich gehört, denn dieser fiese Drecksack von Film geizt angenehmerweise nicht mit den ersehnten Entgleisungen. Freunde des schlechten Geschmacks kommen erneut auf ihre Kosten, die rund 85 Minuten Laufzeit vergingen fast so flott wie ein Wimpernschlag. Der Vorgänger pflügte konsequent seinen Weg durch den Knast, dieser Streifen setzt sich zusätzlich fette Fieslinge in den Pelz, die den Unterhaltungswert auf einem gleichwertig hohen Level halten. Nur diese Sache mit Franca "Gib mir die Knute" Stoppi, die nehme ich die wirklich übel, mein lieber Bruno! Du Pillemann. Die DVD vom großen X ist nicht unbedingt sensationell, insgesamt aber durchaus brauchbar. Wie üblich kommt die DVD in einer großen Hartbox ins Haus, der geforderte Preis sollte sich knapp unter 15€ bewegen.
Gewalt, Dreck und Abschaum. Wir haben gelernt, was man mit einer Rasierklinge (die in einem Korken steckt) leisten kann. Man muss die Konstruktion nur richtig unterbringen. Möpse, Blut und Franca. Knarren, Kloppe und die Rasierklinge des Todes. Dicke 8/10 (sehr gut) sind fällig!
Lieblingszitat:
"Was ist denn da los? Das ist ja ekelhaft!"
- Blap -





Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken, sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.
Der Filmclub Bali ist eine rein private, nicht kommerzielle Interessengemeinschaft, die ausschließlich geschlossene Veranstaltungen für Clubmitglieder organisiert. Der Clubvorstand selbst arbeitet ehrenamtlich. Mitgliedsausweise erhält man im Kulturzentrum Pelmke, im Café, direkt vor Ort am Abend der Vorführung oder vom Clubvorstand. Die monatlich zu entrichtende Clubgebühr dient nur zur Finanzierung von Sonderaktionen oder speziellen Angeboten. Der Clubbeitrag ist bis spätestens 21 Uhr zu entrichten, danach ist geschlossene Gesellschaft. Die Vorstellungen des Filmclubs Bali sind geschlossene Veranstaltungen privater Natur und stehen in keinem Zusammenhang mit der Programmgestaltung des Kinos Babylon. Die Vorstellungen finden einmal im Monat, vornehmlich an Freitagen, ab 20:30 Uhr, statt.
Impressum Haftungsausschluss Datenschutz