Filmclub Bali
   
 

KILLER´S MOON

(Großbritannien 1978) R: Alan Birkinshaw

Eine ländliche Gegend in Großbritannien. Eine Gruppe Schulmädchen ist mit zwei Lehrerinnen unterwegs zu einem Treffen von Schulchören, doch der Bus hat eine Panne. Zwei gestresste Großstadtburschen wollen beim Zelturlaub ein wenig Abstand vom Alltag gewinnen, ein älteres Ehepaar lebt in einem abseits gelegenen Haus im Wald, ein Hotel hat außerhalb der Saison keine Besucher und die Besitzerin wartet auf ihre überfällige Tochter. Leider sind vier perverse, psychisch schwer gestörte Gewaltverbrecher aus einer ländlichen Klinik geflüchtet, sie nahmen dort an einer neuen Therapie teil. Die Wahnsinnigen glauben daran sich in einem Traum zu befinden, ergo leben sie ihre kranken Phantasien mit Nachdruck aus...
Killer's Moon
Auch die Briten können Backwood-Horror, "Killer's Moon" tritt den Beweis recht eindrucksvoll an. Alan Birkinshaw mischt ein wenig "Rape and Revenge" in die übliche Slasher Suppe, die Killer erinnern ein wenig an "Clockwork Orange" (Keine Angst, ansonsten besteht keine Nähe zu Kubricks pseudointellektueller Ausfallerscheinung). Natürlich fehlt es nicht an den üblichen Klischees, doch Birkinshaw gelingt es seinen Figuren Leben einzuhauchen, sie nicht nur als anonyme Metzelmasse zu präsentieren. Während man sich beim Genuss vieler anderer Horrorbeiträge daran erfreut, wenn der/die Killer endlich wieder eine Nervensäge zur Strecke bringen, kommen die Charaktere in "Killer's Moon" meist recht sympathisch daher. Der Film strahlt diese "typisch britische" Schrulligkeit aus, ich kann gar nicht anders als die Sause zu mögen. Hier und da treten ein paar vergeigte Momente auf, doch auch diese Szenen tragen zur Liebenswürdigkeit des Werkes bei. Wenn ein Bursche verbrennt und fast nur die Knochen übrig bleiben, seine Kleidung aber unversehrt ist, dann sorgt das für wohlwollende Schmunzler.
"Killer's Moon" verarbeitet deutlich diverse Einflüsse, kommt aber letztlich als angenehm eigenständiger und "etwas anderer" Film rüber. Die Darsteller machen ihren Job ordentlich, die Atmosphäre stimmt, Blut, Tod und Möpse glänzen durch Anwesenheit, schön! Die britische DVD von Redemption Films ist brauchbar, lediglich ein wenig zu dunkel geraten. Das Bonusmaterial enthält u.a. zwei interessante Interviews, Alan Birkinshaw und eine Darstellerin kommen dort zu Wort. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für diesen Film, ein echtes Kleinod von der britischen Insel, ein liebenswertes Perlchen!
Gut bis sehr gut = 7,5/10
Lieblingszitat:
"...and no one is afraid of a little Dark."
- Blap -





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