Filmclub Bali
   
 

JUNGES BLUT FÜR DRACULA

("Count Yorga, Vampire", USA 1970) R: Bob Kelljan

Ein Gruppe junger Leute nimmt an einer Seance teil. Dort soll unter der Leitung von Count Yorga (Robert Quarry), der Geist der verstorbenen Mutter einer der Teilnehmerinnen beschworen werden. Zunächst nehmen einige der Anwesenden den "Unfug" nicht ernst, doch scheint von Count Yorga eine seltsame, fast unheimliche Macht auszugehen. Ein Paar fährt den eleganten Edelmann nach Hause, bleibt auf dem Heimweg in der Nähe von dessen Anwesen mit dem Auto liegen. Man beschließt im VW-Bus (miteinander) zu schlafen, in der Nacht werden die beiden Hoppelhäschen attackiert, können den Angreifer später jedoch nicht identifizieren. Alles scheint glimpflich abgelaufen zu sein, doch die junge Dame fühlt sich schwach und krank. Als sie schließlich eine Katze anfällt ist ihr Freund mehr als alarmiert. Der hinzugezogene Dr. Hayes (Roger Perry) hegt einen grausigen Verdacht, ist der rätselhafte Count Yorga etwa ein Vampir...???
Junges Blut für Dracula
Aus "Count Yorga" wurde in Deutschland flugs Graf Dracula. So verpasste man dem Film für die Auswertung im Kino kurzerhand den Titel "Junges Blut für Dracula". Leider ist Graf Yorga hierzulande nahezu in Vergessenheit geraten, der Film wurde bisher nicht für den Heimkinomarkt ausgewertet. Sehr schade, denn dem Gruselfan wird sehr angenehme Unterhaltung geboten. Als Anhaltspunkte scheinen mir Hammer Filme aus den siebziger Jahren geeignet. Wer z.B. "Dracula jagt Mini-Mädchen" (1972) liebt, der wird "Count Yorga, Vampire" vermutlich zumindest mögen. Robert Quarry kommt als Blutsauger sehr stilsicher daher und kann bei Bedarf herrlich fies werden. Natürlich darf man hier keine Wüste Mettgut-Orgie erwarten, doch ein wenig gemetzelt und geblutet wird durchaus. Die Gewaltszenen sind aber nicht die provokante Seite des Filmes, vielmehr dürften die sexuellen Anspielungen damals für Unruhe bei den Sittenwächtern gesorgt haben. Wenn der Graf zwei seiner weiblichen Opfer miteinander "spielen" lässt und sie dabei wollüstig beobachtet, schaut die Kamera zwar nur andeutungsweise zu... ...aaaaber es handelt sich in diesem Fall aber um die (Film)-Mutter und deren (erwachsene) Tochter, wodurch die Szene recht brisant wirkt. Nicht zu vergessen der extrem lüstern-perverse Gesichtsausdruck des Herrn Yorga, der eine absolut eindeutige Sprache spricht!
Wem die Gruselperlen der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre besonders am Herzen liegen, der wird seiner Filmsammlung mit Sicherheit diverse Hammer, Amicus, Tigon, Paul Naschy und natürlich auch Italo-Horror Lieblinge zugeführt haben. Ganz sicher werden sich auf etliche Produktionen von AIP (American International Pictures) in einer solchen Sammlung befinden. Man denke nur an die herrlichen "Dr. Phibes" Filme mit Vincent Price, oder natürlich auch an die Poe Verfilmungen von Corman. Nicht zu vergessen, dass es auch Kooperationen der Firmen gab. Wie dem auch sei, über die geschäftlichen Aspekte der damaligen Zeit wissen Experten sicher besser als ich zu berichten, von daher noch ein paar Worte zu "Count Yorga, Vampire". Ich schrieb es schon weiter ober, der Film ist in Deutschland leider fast völlig in Vergessenheit geraten. Abhilfe schafft die MGM DVD aus den USA. Diese ist im Rahmen der hauseignen "Midnite Movies" Reihe erschienen und wird zu einem fairen Kurs angeboten. Auf der doppelseitigen Scheibe befindet sich auch der zweite Film über das blutige Treiben des Count Yorga, dieser trägt den Titel "The Return of Count Yorga" (Die sieben Pranken des Satans, 1971), zu dem ich in nächster Zeit ein paar Zeilen schreiben werde. Die gebotene Qualität geht völlig in Ordnung, die Scheibe kommt allerdings mit Regionalcode 1 daher.
Mir hat der Film Spaß gemacht, ich freue mich auf die Fortsetzung! 7,5/10
Lieblingszitat:
"...and don't forget to eat those Steaks..."
- Blap -





Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken, sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.
Der Filmclub Bali ist eine rein private, nicht kommerzielle Interessengemeinschaft, die ausschließlich geschlossene Veranstaltungen für Clubmitglieder organisiert. Der Clubvorstand selbst arbeitet ehrenamtlich. Mitgliedsausweise erhält man im Kulturzentrum Pelmke, im Café, direkt vor Ort am Abend der Vorführung oder vom Clubvorstand. Die monatlich zu entrichtende Clubgebühr dient nur zur Finanzierung von Sonderaktionen oder speziellen Angeboten. Der Clubbeitrag ist bis spätestens 21 Uhr zu entrichten, danach ist geschlossene Gesellschaft. Die Vorstellungen des Filmclubs Bali sind geschlossene Veranstaltungen privater Natur und stehen in keinem Zusammenhang mit der Programmgestaltung des Kinos Babylon. Die Vorstellungen finden einmal im Monat, vornehmlich an Freitagen, ab 20:30 Uhr, statt.
Impressum Haftungsausschluss Datenschutz