Filmclub Bali
   
 

INFERNO

(Italien 1979) R: Dario Argento

Rose lebt momentan in New York. Vom schrulligen Buchhändler nebenan hat sie einen Schinken mit dem Titel "Die drei Mütter" erhalten. Dort berichtet ein Architekt von drei Häusern die er gebaut hat, es sollen die Häuser der "Drei Mütter" sein, die Angst und Schrecken unter den Menschen verbreiten. Angetrieben von ihrer Neugier macht Rose eine grausige Entdeckung, lebt sie etwa in einem der drei besagten Gebäude? Bald erhält ihr Bruder Mark einen Brief von seiner Schwester. Er fliegt von Rom nach New York -obwohl er den Brief nicht gelesen hat- Rose ist allerdings verschwunden, niemand weiß etwas über ihren Aufenthaltsort. Die freundliche, leicht verstörte Nachbarin Elise nimmt Kontakt zu Mark auf, was sich für die junge Frau als sehr gefährlich herausstellen wird. Kann Mark das Rätsel des unheimlichen Hauses entschlüsseln, erkennt er das Ausmaß der nahen, unbarmherzigen Gefahr...?
Inferno
Nach dem berauschenden Meisterwerk "Suspiria" (1977), legte Dario Argento mit "Inferno" (1980) den zweiten Teil seiner "Mütter-Trilogie" vor. Wie auch der Vorgänger ist "Inferno" ein Rausch der Farben und Klänge, wann war Technicolor je so schön, herrlich und prächtig zu bewundern? Mit dem grandiosen Soundtrack zu "Suspiria" -von den Italo-Proggern Goblin- kann der Score von Keith Emerson (ELP) zwar nicht ganz mithalten, doch der Mix aus seinen Kompositionen und klassischen Werken ist durchaus als gelungen zu bezeichnen. Während der Vorgänger eine sehr packende, spannungsgeladene Story bot, tritt die Handlung bei "Inferno" ein wenig in den Hintergrund. Diesmal wird das Geschehen noch stärker von der einzigartigen Optik dominiert, was allerdings nicht bedeutet, dass der Film nicht packend und mitreißend wäre. Ganz im Gegenteil, nur gehen die Charaktere hier noch stärker in Argentos Bilderrausch auf! Für Einsteiger in die Welt des Herrn Argento erscheint mit "Inferno" weniger geeignet. Will man im Bereich Horror den Einstieg wagen, sind womöglich "Suspiria" oder "Phenomena" die sinnvollere Wahl. Wer sich an einem Giallo des Meisters versuchen möchte, macht mit Werken wie "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe", "Profondo Rosso" oder dem noch recht jungen "Sleepless" einen erstklassigen Fang!
Mit "Inferno" hat Dario Argento seine "Mütter-Trilogie" sehr ansprechend fortgesetzt. Insgesamt gefällt mir "Suspiria" zwar noch ein wenig besser, dies ist jedoch "Gejammer" auf extrem hohem Niveau! Der Abschluss der Trilogie ließ viele Jahre auf sich warten. Erst im Jahre 2007 kam Argento mit "La Terza Madre" aka "The Mother of Tears" aus der Kiste. Der dritte Teil der Reihe ist bei den Fans nicht unumstritten.
Übrigens kommt bald eine -vermutlich sehr ansprechende- Neuauflage von "Inferno" heraus. Ich bin sehr gespannt, was das kleine Label Camera Obscura auf die Beine gestellt hat.
In Deutschland verpasste man dem Film früher übrigens Titel wie "Horror Infernal" oder "Feuertanz - Horror Infernal". Den Vogel schießt allerdings "Feuertanz der Zombies" ab, wohl ein Zugeständnis an die damalige Welle von Zombiefilmen. (Bekanntlich liebe ich Zombies. Jedoch hat Argentos "Inferno" überhaupt nichts mit Zombies zu tun, insofern ist der Titel "Feuertanz der Zombies" natürlich völliger Schwachsinn!)
Ein herrlicher Rausch! Überragend und wundervoll! Extrem dicke 9/10!!!
-Blap -





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