ILSA – DIE TIGERIN
(„Ilsa the Tigress of Siberia”, Kanada 197) R: Jean LaFleur
Wir schreiben das Jahr 1953. Ilsa
(Dyanne Thorne) leitet ein Gefangenenlager in Sibirien. Den Tag
vertreiben sich Ilsa und ihre Helferlein mit der Erniedrigung und
Folter der Insassen. Wer einen verzweifelten Fluchtversuch startet,
wird nach der Ergreifung umgehend zur Ordnung gerufen. Damit die
anderen Gefangenen nicht auf seltsame Gedanken kommen, wird
kurzerhand der dicke Hammer ausgepackt, mit dessen Hilfe das Köpflein
des Ausbrechers zu Mettgut verarbeitet wird. Die Nächte sind
heiß, Ilsa lässt sich von ihren Kosaken besteigen. Ihr
Höhlensystem erweist sich dabei als vollständig begehbar,
in ihrer Gier bespielt sie zwei Orgelpfeifen zur gleichen Zeit. Als
Stalin plötzlich den Löffel reicht, muss Ilsa überstürzt
die Flucht ergreifen. Das Lager brennt man bei der Flucht nieder,
inklusive der eingeschlossenen Gefangenen... ...inzwischen befinden
wir uns im Jahr 1977. Ilsa lebt in Montreal, mit eiserner Härte
hat sie sich ein Imperium aus Prostitution, Gewalt und Mord
aufgebaut. Als die Überwachungskamera in das Wartezimmer eines
Bordells blickt, erkennt Ilsa einen alten "Bekannten" auf
dem Monitor...
Nach
"Ilsa - Die Hündinnen von Liebeslager 7" (1975) und
"Ilsa - Haremswächterin des Ölscheichs" (1976),
folgte 1977 der dritte Streich der gestrengen Peitschenherrin. Der
erste Abschnitt in Sibirien weckt Erinnerungen an den ersten Ilsa
Film, nur handelt unsere Lieblingssadistin diesmal im Auftrag der
Kommunisten, aber was macht das schon für einen Unterschied? Die
winterliche Kulisse sorgt für eine gelungene Optik, ferner lässt
sich auch im Schnee allerlei Schabernack mit den Gefangenen
anstellen. Nach dem gelungenen Auftakt in Sibirien, sorgt die Sause
auch in Montreal für beste Laune. Ilsa gibt sich als "Tigerin"
besonders riemig. Noch ein wenig ausufernder als üblich, lässt
sie sich von ihren Mitarbeitern bestücken und beglücken.
Die 24 Jahre sind offensichtlich spurlos an der Rittmeisterin
vorbeigezogen. Lediglich ihre Frisur wirkt noch ein strenger, während
ihre beiden besten Argumente nach wie vor den Saugreflex anregen. Die
übrigen Figuren verblassen neben Dyanne Thorne, doch dank der
ausgeprägten Knallschotigkeit einiger Teilnehmer, wissen auch
die Unterstützungstruppe und das Kanonenfutter gut zu
unterhalten.
Ilsas erster Auftritt war der härteste, in
der Wüste ging es dafür noch irrer zu, der dritte Aufguss
in Sibirien und Kanada bietet das beste Drehbuch der Reihe. Natürlich
ist das Treiben nach wie vor geschmacklos und grotesk, es wurde
jedoch ein mehr Wert auf die Handlung gelegt. Besonders die zweite
Hälfte sorgt immer wieder für herrliches Sleaze-Feeling,
schäbige siebziger Jahre Atmosphäre der besten Sorte. Wer
die beiden Vorgänger mochte, dürfte auch mit Ilsas drittem
Peitschenhieb glücklich werden. Für Einsteiger scheint mir
dieser Streifen sogar die beste Wahl zu sein, denn "eigentlich"
ist die "richtige" Reihenfolge bei der Sichtung nicht
zwingend notwendig (Ich rate aus Gründen des schlechten
Geschmacks trotzdem dazu, mit den kranken Entgleisungen des ersten
Teils zu beginnen).
Die DVD von XT präsentiert auch den
dritten Ilsa Streifen ungekürzt. Die gebotene Qualität geht
in Ordnung, ist aber nicht für Pixelonanisten geeignet. Die
"Limited Special Edition" beherbergt die drei DVDs in einem
schicken Mediabook, welches durch einen transparenten Schuber
geschützt wird.
Legt man "objektive" Maßstäbe
an, ist "Ilsa - Die Tigerin" vermutlich der beste Film der
Reihe. Ich sehe ihn auf Augenhöhe mit dem Erstling "Ilsa -
Die Hündinnen vom Liebeslager 7", der mich mit seiner
fiesen Art ebenso begeistern konnte. Daher setzt es auch für
Ilsas Ausflug nach Sibirien und Kanada dicke 7,5/10 (gut bis sehr
gut, mit Tendenz zu 8/10)!
Lieblingszitat:
"Dein Körper ist so warm und weich, du bist so wild wie unsere Mutter Russland."
"Ihr seid meine besten Hengste, ihr seid meine Stiere!"
"Dein Körper ist so warm und weich, du bist so wild wie unsere Mutter Russland."
"Ihr seid meine besten Hengste, ihr seid meine Stiere!"
- Blap -
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