DIE HORROR-PARTY
("April Fool's Day", USA 1986) R: Fred Walton
Muffy stammt aus einer wohlhabenden Familie,
demnächst soll sie ein größeres Anwesen auf einer
idyllischen Insel erben. Übers Wochenende lädt sie eine
Gruppe Freude ein, man will auf der Insel ein wenig Fete machen und
den üblichen Leibesübungen nachgehen. Schon während
der Überfahrt mit der Fähre kommt es zu einem Unglück.
Ein Aprilscherz gerät ausser Kontrolle, ein Fährmann wird
erheblich verletzt. Doch es kommt noch viel heftiger, bald ist der
erste Partygast verschwunden, die Suche nach dem Burschen bleibt
zunächst erfolglos. Als sich ein Pärchen gerade dem
Beischlaf widmen möchte, entdecken sie die Leiche des
Vermissten, sie treibt in einem kleinen Boot vor sich hin. Weitere
Inselgäste verschwinden, Panik macht sich breit...
In
Deutschland hat man "April Fool's Day" den Titel "Die
Horror-Party" verpasst. Inzwischen gibt es -wen wundert es- ein
Remake dieses kleinen Slashers, welches ich aber noch nicht gesehen
habe. "April..." walzt zunächst die liebgewonnenen
Klischees breit aus, ist aber bezüglich der Auflösung um
Innovation bemüht. Leider geht die Rechnung nicht auf. Woran
scheitert der Streifen? Zunächst fällt der weitgehende
Verzicht auf "richtige" Gewaltszenen auf. Das ist
ungewöhnlich für einen Slasher, muss aber nicht
zwangsläufig der verkehrte Weg sein, wie z.B. der gelungene
"Prom Night" (1980) aufzeigt. "Prom Night" konnte
mit seiner schön eingefangenen Atmosphäre punkten, die ich
bei "April Fool's Day" leider schmerzlich vermisse. Eine
Insel, ein Anwesen mit vielen Räumen, wie kann man bei diesen
Vorgaben die Atmosphäre so vergeigen, sehr schade! Ein weiteres
Manko ist der Verzicht auf nackte Tatsachen, selbst ein kleiner Blick
auf die weiblichen Auslagen bleibt dem gierigen Zuschauer versagt.
Die achtziger Jahre waren DAS Jahrzehnt des Slasherfilmes.
Bei all der starken Konkurrenz säuft "April Fool's Day"
gnadenlos im belanglosen Mittelmaß ab. Ein weichgespültes
Machwerk, ein braves Aprilscherzchen. Ein Film der keinen bleibenden
Eindruck hinterlässt. Warum der Film in Deutschland indiziert
wurde ist mir völlig rätselhaft, dieses Teil könnte
man ohne Probleme ab 12 freigeben! Die DVD von Paramount zeigt den
Film in ordentlicher Qualität. Ich habe zur englischen Scheibe
gegriffen, denn diese war günstiger zu bekommen. Auch
Englischmuffel dürfen diese Variante wählen, die deutsche
Tonspur ist enthalten. Boni gibt es nicht, was in diesem Fall sowieso
egal ist.
Kein totaler Ausfall, immerhin gibt es einige
gelungene Momente, doch insgesamt eher zähflüssig und viel
zu brav! 5/10
- Blap -
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