Filmclub Bali
   
 

DER HEXER

(Deutschland 1964) R: Alfred Vohrer

Maurice Messer (Jochen Brockmann) tarnt seine schmierigen Geschäfte durch eine Anwaltskanzlei. Als seine Sekretärin zu neugierig wird, beseitigt man die junge Dame kurzerhand. Bald fährt den Schurken der Schrecken in die stinkenden Socken, die Ermordete ist die Schwester des Hexers! Der Hexer, dieser Name lässt die Unterwelt Englands erzittern und gibt der Polizei Rätsel auf. Der Hexer bestrafte die Halbwelt vor einigen Jahren mit seinen ganz eigenen Methoden, setzte sich dann aber nach Australien ab. Nun rechnet man aller Orten mit der Rückkehr des geheimnisvollen Rächers, Inspector Higgins (Joachim Fuchsberger) soll der Sache auf den Grund gehen. Dazu stellt ihm sein Vorgesetzter Sir John (Siegfried Schürenberg) den altgedienten Inspector Warren (Siegfried Lowitz) zur Seite, der dem Hexer damals so nahe kam wie kein anderer Ermittler zuvor. Als die Frau des Gesuchten in London eintrifft, heftet sich das Gesetz umgehend an die Fersen von Cora Ann Milton (Margot Trooger), vielleicht erhält man durch sie Zugriff auf den Hexer. Bei seinen Nachforschungen läuft sich Higgins immer wieder Beulen, mehrfach trifft er auf den rätselhaften Mr. Wesby (Heinz Drache), der sich als Kriminalschriftsteller aus Australien vorstellt. Während die Polizei dem Hexer hinterher hechelt, beginnt dieser damit die Mörder seiner Schwester zu bestrafen. Messer und seine Komplizen werden von Panik erfasst, wer wird am Ende die Oberhand behalten...???
Der Hexer
Der Edgar Wallace Roman "Der Hexer" wurde mehrfach verfilmt, der Rialto Film von 1964 ist sicher die bekannteste Umsetzung des Stoffs. Regie führte -wie so oft- Alfred Vohrer. Mit Joachim Fuchsberger und Heinz Drache treten in "Der Hexer" die beiden wichtigsten Zugpferde der Reihe auf. Fuchsberger gibt hier noch ausgeprägter den Macho als üblich, und wird von der süßen Sophie Hardy umgarnt, die in der Rolle seiner Freundin zu sehen ist. Doch selbstverständlich macht auch die Sekretärin bei Scotland Yard unserem Blacky schöne Augen. Heinz Drache kommt ein wenig rätselhaft daher, seine wahre Identität wird im Finale bekannt. Siegfried Lowitz macht mit seiner herrlich trockenen Art Freude, Siegfried Schürenberg nimmt sich selbst gewaltig auf die Schippe. Eddi Arent hält sich angenehmerweise ein wenig zurück, was seinen Auftritt deutlich aufwertet. Fettsack Jochen Brockmann ist die Schurkenrolle wie auf den massigen Leib geschneidert, Carl Lange überzeugte bereits 1959 in "Der Frosch mit der Maske". Wenn Vohrer inszeniert, dann erwartet den Zuschauer auch immer mehr oder weniger viel Popanz und Irrsinn (was ich ausdrücklich schätze!). Dunkle Gemäuer, enge Gänge und Kanäle, Verfolgung eines Verdächtigen über Dächer, ein wenig Geballer und Gewummer, sogar ein kleines U-Boot kommt zum Einsatz. Nicht zu vergessen Vohrers Händchen für Atmosphäre, diesen Trumpf spielt er auch hier wieder gekonnt aus.
Nun mag "Der Hexer" nicht unbedingt das pfiffigste Drehbuch aller Zeiten haben, doch dank der tollen Besetzung und Alfred Vohrers frech-flotter Inszenierung, stimmt der Spaßfaktor während der gesamten Laufzeit. Die knapp 82 Minuten vergehen wie im Fluge, die Auflösung zaubert mir ein zufriedenes Lächeln auf die entstellte Fratze. Was will man mehr? Wie gehabt ist der Film einzeln erhältlich, alternativ als Bestandteil der "Edgar Wallace Edtion 4". Dort sind ferner folgende Filme enthalten:
  • Der schwarze Abt
  • Das indische Tuch
  • Zimmer 13
Alle vier Filme machen Freude, wobei der gute Auftaktstreifen "Der schwarze Abt" von allen folgenden Streifen getoppt wird! "Der Hexer" ist lockere Krimiunterhaltung der besten Sorte, ich kann mir den Film immer wieder anschauen. Vielleicht nicht der cleverste Wallace, doch mit Sicherheit einer der unterhaltsamsten! Sehr gut = 8/10
Lieblingszitat:
"Jeder Verdacht gegen ihn, wäre so gut wie ein Verdacht gegen mich selber!"
- Blap -





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