HEXEN BIS AUFS BLUT GEQUÄLT
(Deutschland 1970) R: Michael Armstrong & Adrian Hoven
Der Hexenjäger „Albino” führt ein
strenges Regiment in seinem Bezirk. Doch als sich Lord Cumberland (Herbert Lom)
ankündigt, gewissermaßen eine übergeordnete Instanz der Hexenjagd,
sieht Albino seine Felle davon schwimmen. Christian (Udo Kier) der junge
Schüler des Lords, fühlt sich zu der hübschen Vanessa hingezogen,
die von Albino aber bereits der Hexerei beschuldigt wurde. Obwohl Cumberland
den widerwärtigen Albino nicht schätzt, hält auch er Vanessa
für eine Hexe. Je mehr Christian über die Taten seines Lehrmeisters nachdenkt,
desto größere Zweifel beschleichen den jungen Mann. Seine Zuneigung zu Vanessa
stürzt ihn in einen tiefen Gewissenskonflikt…
Ein Klassiker im Bereich der Filme über –angebliche– Hexen und deren
Verfolgung. Oft als Horror-Film bezeichnet, handelt es sich im Grunde um
ein Drama, einen vermutlich recht realistischen Film. Die Folterszenen
riefen in Deutschland die Zensur auf den Plan, doch täte man dem Film
unrecht, würde man ihn auf die gezeigte Gewalt reduzieren. Gegen die
tatsächlichen Greueltaten die im Namen der Kirche geschehen sind, ist der
Film dann vermutlich eher verharmlosend.
Die Besetzung ist gut gewählt. Herbert Lom überzeugt als
selbstgerechter, verdorbener Hexenjäger. Udo Kier kommt wie immer recht
schleimig rüber, liefert aber ebenfalls einen guten Job ab. Als
Folterknecht und Henker bekommen wir Hackfresse Herbert Fux zu sehen, dem
man den perversen Sadisten jederzeit abnimmt. Nicht zu vergessen Reggie
Nalder als lokaler Hexenjäger, der in der Disziplin „hässliche
Gesichtsruinen” dem guten Herbert Fux kaum nachsteht. Die wichtigste
weibliche Rolle wurde mit Olivera Vuco recht ansehnlich besetzt.
Betrachtet man den Film nur oberflächlich, so könnte man dazu neigen, ihn
in die damals erfolgreiche Schublade des Gothic Horrors zu stecken, wie er in
vielen Schätzchen aus dem Hause Hammer ausgelebt wurde. Doch „Hexen bis
aufs Blut gequält” unterscheidet sich deutlich von den wundervollen Hammer
Produktionen. Hammer legte immer wert auf schaurig-schöne Atmosphäre,
schöne Frauen, prächtige Farben und feine Kamera-Arbeit. „Hexen...” will
authentisch, erdig wirken, was durchaus in einem respektablen Maße
gelingt.
Die DVD von XT stammt aus dem „Ösiland". Sie bietet den Film uncut und in
guter Qualität. Ein wenig Bonus-Material gibt es ebenfalls zu sehen.
7/10 Punkte. Sollte man durchaus gesehen haben, guter Stoff.
- Blap -
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