FLUCHT VOM PLANET DER AFFEN
("Escape from the Planet of the Apes",USA 1971) R: Don Taylor
Die drei Schimpansen Zira (Kim
Hunter), ihr Gatte Cornelius (Roddy McDowall) und Milo entkommen
knapp der zerstörenden Katastrophe, welche in der Zukunft über
die gute alte Erde kommt. Per Raumschiff reisen sie durch die Zeit
und landen weit, weit in der Vergangenheit, in den USA des Jahres
1973. Als die Affen dem gerade von Militärs geborgenen
Raumschiff entsteigen, trauen beiden Seiten kaum ihren Augen!
Zunächst sperrt man die kleine Gruppe in einen Käfig, da
die Affen zwar erstaunliche Verhaltensweisen zeigen, aber nicht ihre
wahre Intelligenz preisgeben. Nach diversen Tests kann die gewohnt
vorlaute Zira nicht mehr an sich halten, wodurch sie die Fähigkeit
zu sprechen und logisch zu denken offenbart. Auf Anordnung des
Präsidenten beruft man eine Kommission ein, die über das
weitere Verfahren entscheiden soll. Mit ihrer liebenswerten Art
gewinnen die Schimpansen die Herzen der Menschen, werden sogar in ein
luxuriöses Hotel einquartiert. Der Wissenschaftler Dr. Otto
Hasslein (Eric Braeden) betrachtet die neuen Gäste der
Menschheit als Gefahr, er glaubt an eine Zukunft, in der die Affen
die Menschheit knechten. Da Hasslein sehr einflussreich ist und
darüber hinaus geschickt zu taktieren versteht, kippt die
Stimmung der Regierung nach und nach, man will zumindest den
zukünftigen Nachwuchs der schwangeren Zira auslöschen. Ein
tragischer Vorfall zwingt Zira und Cornelius zur Flucht, immerhin
stehen ihnen Dr. Lewis Dixon (Bradford Dillman) und seine Kollegin
Dr. Stephanie Branton (Natalie Trundy) helfend zur Seite...
Nach dem
erfolgreichen Überflieger "Planet der Affen" (Planet
of the Apes, 1968), folgte 1970 die sehr gute Fortsetzung "Rückkehr
zum Planet der Affen" (Beneath the Planet of the Apes). Im
dritten Teil der Saga werden die freundlichen Schimpansen Zira und
Cornelius zu den tragischen Hauptfiguren, nun sind die Affen die
Geknechteten, dank der Uneinsichtigkeit der Menschheit. Die
Gesellschaftskritik schlägt hier nicht ganz so massiv auf den
Zuschauer ein, bleibt aber selbstverständlich während des
gesamten Films präsent. Die Affen reisen in die Zeit zurück,
aus der einst die Raumfahrer Taylor (und wenig später Brent)
ihre Welt erreichten. Das mag sich alles recht haarsträubend
anhören, doch insgesamt überzeugt die Story, man sollte nur
nicht zu sehr nach der Logik bohren. In "Flucht vom Planet der
Affen" ist alles eine Nummer kleiner geraten, als es bei den
Vorgängern der Fall war. Trotzdem sind die Kulissen solide, die
gesamte Optik und Ausstattung sehr ansprechend. Der Streifen hängt
nie durch, hält den Zuschauer beständig bei der Sache.
Schauspielerisch ist ebenfalls alles im grünen Bereich.
Besonders Kim Hunter überzeugt mich immer wieder. Wie sie ihrer
Figur Zira Leben einhaucht, finde ich sehr beeindruckend, ferner
spricht es für die hohe Qualität der Affenmasken. Roddy
McDowall spielt solide auf, Bradford Dillman übernimmt quasi den
Part des menschlichen Helden, der zuvor von Charlton Heston und James
Franciscus aufgefüllt wurde. Eric Braeden überzeugt in der
Rolle des "bösen" Wissenschaftlers. Wie so oft in
US-Produktionen, trägt der "Bösewicht" einen
deutschen Namen, immerhin Otto Hasslein und nicht gleich Josef
Mengele.
Gleich den vorherigen Filmen nimmt die Handlung
einen tragischen Verlauf. Eine angenehme Begleiterscheinung der
damaligen Zeit, die sogar US-Produktionen eine gewisse Tiefe
verleiht. Inzwischen liegt die Saga auch auf Blu-ray vor, ich bin mit
meinen DVDs aber durchaus zufrieden. Was für die Anschaffung der
Blu-ray Ausgaben spricht, ist die nur dort enthaltene, erweiterte
Version des vierten Teils "Eroberung vom Planet der Affen"
(Conquest of the Planet of the Apes, 1972). Wenn sich die Preise ein
wenig normalisiert haben, kann man über die zusätzliche
Anschaffung der Blu-ray Collection nachdenken. Meine herrliche DVD
Edition bleibt weiterhin unverzichtbar, schon allein wegen der dort
enthaltenen TV-Serie von 1974.
Zwar kann sich der dritte Teil
der Saga nicht mit den beiden Vorgängern messen, doch ein guter
und unterhaltsamer Film ist "Flucht vom Planet der Affen"
auf jeden Fall! Sehr solide 7/10, mit leicht steigender Tendenz.
Lieblingszitat:
"Dazu brauchen die Menschen das viele Öl? Um Fische zu töten?"
"Dazu brauchen die Menschen das viele Öl? Um Fische zu töten?"
- Blap -
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