ENGEL DER HÖLLE
("The Born Losers" / DVD-Titel: "Biker kennen keine Gnade", USA 1967) R: Tom Laughlin
Billy Jack (Tom Laughlin) lässt sich nicht gern auf der Nase
herumtanzen. Ergo gerät er mit den wenig freundlichen Bikern
aneinander, die in der nahen Kleinstadt immer wieder für Unruhe
und Straftaten verantwortlich sind. Besonders Danny (Jeremy Slate),
der Anführer der Gang, kann Billy nicht ausstehen. Eines Tages
gerät die kesse Göre Vicky (Elizabeth James) in die Fänge
der fiesen Rockerbande. Zwar versucht sie sich recht clever aus der
Affaire zu ziehen, wird letztlich aber doch geschändet und
landet im Krankenhaus. Das Gesindel fällt an diesem Tag über
weitere Damen her, es soll endlich Anklage gegen Danny und Konsorten
erhoben werden. Doch die Burschen wollen dem nicht tatenlos zusehen,
sie setzen die Mädchen unter Druck und wollen eine Aussage vor
Gericht damit unterbinden. In einer brenzligen Situation schützt
Billy die bedrohte Vicky, die Lage eskaliert unaufhaltsam...
Dieser kleine Film ist der erste von insgesamt vier Filmen um die Figur
Billy Jack, ein Halbblut mit dem Herzen am rechten Fleck.
Hauptdarsteller Tom Laughlin führte bei diesen Streifen auch
Regie. Er erledigt seinen Job vor und hinter der Kamera überwiegend
ordentlich, jedoch spielen die beiden anderen Hauptfiguren ihn fast
ein wenig an die Wand. Das mag an den recht begrenzten
Ausdrucksmöglichkeiten des Herr Laughlin liegen, sicher aber
auch an der seiner etwas unglücklich über die Laufzeit des
Filmes verteilten Präsenz. Jeremy Slate -so hässlich wie
Oliver Kahn, die Kerle müssen verwandt sein- ist gewissermaßen
schon fast Inventar ähnlich gelagerter Streifen aus dieser Zeit,
mal als "Held", mal als "Depp", hier halt als der
fiese Oberkotzbrocken einer Horde von Halbaffen. Elizabeth James
verleiht ihrer Rolle so etwas wie "echte Tiefe", in einer
Nebenrolle ist die -schon damals nicht mehr ganz junge- Diva Jane
Russell zu sehen (Die übrigens richtig klasse aufspielt). Wer
Moped fährt ist böse und asozial, den aufrechten Biker wird
die Aussage des Streifens nicht erfreuen, doch irgendwer muss ja den
Pöbel geben. Tröstet euch, längst nicht immer sind die
Zweiradfahrer in solchen Filmen als Abschaum gezeichnet. Die typische
"Spät-Sechziger" Atmosphäre kommt gut rüber,
trotz kleinerer Hänger unterhält der Film recht
ansprechend. Vielleicht hätte man ein wenig straffer inszenieren
sollen, rund 10 bis 15 Minuten weniger hätten der Sause IMHO gut
zu Gesicht gestanden.
"Biker kennen keine Gnade"
trug in Deutschland früher den Titel "Engel der Hölle".
Der Film ist in der "Rocker & Biker Box Vol. 2" von MiG
enthalten, der Film liegt ungekürzt und in ordentlicher Qualität
vor. Die Box enthält vier Titel, bisher habe ich neben dem hier
besprochenen Film nur "Von Rockern gehetzt" (The Mini-Skirt
Mob) angeschaut, der mir insgesamt ein wenig besser gefallen hat. Die
erste "Rocker & Biker Box" konnte rundum überzeugen,
die zweite Box reicht bisher nicht ganz heran, ist aber für Fans
solcher Filme ein guter Kauf!
Es langt nicht ganz für 7/10, die Bewertung 6,5/10 ist aber ausdrücklich auf die starke
Konkurrenz zurückzuführen! Der Film macht Spaß,
kleine Schwächen verzeihe ich hier gern!
Lieblingszitat:
> "Verzieh dich, Indianer! Das hier geht dich nichts an!"
> "Verzieh dich, Indianer! Das hier geht dich nichts an!"
- Blap -
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sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.