EISKALTE TYPEN AUF HEISSEN ÖFEN
(„Uomini si nasce, poliziotto si muore“, Italien 1975) R: Ruggero Deodato
Alfredo und Antonio sind Mitglieder
einer Spezialeinheit der Polizei. Ihre Methoden befinden sich
jenseits der Legalität und die beiden Polizisten machen das was sie
für richtig halten. Ihr Vorgesetzter ist dem Verhalten nicht
abgeneigt und er unterstützt das Duo so gut er kann.
Ruggero Deodato legt umgehend mit einem
der liebsten Themen in einem italienischen Polizeifilm, dem
Handtaschenraub- praktiziert von einem Motorradfahrer und seinem
Beisitzer- los. Das Opfer ist allerdings nicht so gewillt die
Handtasche zu übergeben und wird ins Schlepptau genommen. Eine Reise
über den Asphalt die mit üblen Folgen endet. Die beiden Ganoven
haben natürlich nichts dabei erreicht, denn die Special Forces:
Alfredo und Antonio sind im Anflug und das bedeutet überhaupt nichts
Gutes für die Ganoven. Unsere beiden Ordnungshüter fackeln nämlich
nicht lang, also eliminiert man die Parasiten des Unrechts, denn dann
ist erst einmal Ruhe im Puff.
Einige mäkelnde Filmfreaks werden wohl
mit der Präsenz der beiden Schönlinge Marc Porel und Ray Lovelock
nicht so ganz klar kommen und ggf. einen lauten Hilfeschrei in
Richtung Maurizio Merli schallen lassen. Natürlich können die
beiden Hauptakteure nicht mit Merli mithalten, trotzdem gelingt es
ihnen eine durchaus interessante Präsentation der kompromisslosen
Bullen zu vermitteln. Fakt ist: man muss sich auf das Spiel Porel/
Lovelock einlassen, denn dann wird dieser Film von Minute zu Minute
besser. Aus meiner Sicht erinnert mich das Zusammenspiel ein wenig an
das von Lewis und Shaw bei den Profis.
Die zu Beginn angesprochene
Verfolgungsjagd hat es übrigens richtig in sich. Die Kamera ist in
der Vogelperspektive wie auch direkt an der Basis der Situation
aktiv. Dazu bekommt man einen bedeckten italienischen Himmel geboten,
der jeglichen Sonnenstrahl zum Teufel schickt. Düster ist es auf
Italiens Straßen, so wie sich das für einen Polizeifilm gehört.
Neben den Hauptdarstellern Porel und
Lovelock bietet Deodato die ewige Bank Adolfo Celi, als deren
Vorgesetzten. Alfredo ist zwar selten im Geschehen aktiv, aber wenn
dann ist er zu 100% da. Eine weitere große Freude bereitet mir das
Mitwirken vom Bruno Corazzari. Der von einem Audiokommentaraktivisten
kürzlich, wie auch Claudio (Robert Hundar) Undari als Hackfresse
bezeichnete Bruno sorgt auch hier für gute Laune.
Fazit: Ein guter und vollkommen
überzogener Polizeifilm, der es allerdings nicht mit den ganz Großen
des Genres aufnehmen kann.
7,5/10
Frank Faltin
Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein
filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.