CONQUEST
("La Conquista", Italien/Spanien 1983) R: Lucio Fulci
Ilias (Andrea Occhipinti) zieht -mit einem magischen
Bogen bewaffnet- hinaus in die weite Welt. In der Ferne treibt sich
allerlei Gesindel und Ungetier herum, bald bekommt er es mit der
bösen Ocron zu tun, denn die will Ilias Kopf und natürlich
den Bogen. Der kräftige Bursche Mace (Jorge Rivero) treibt sich
ebenfalls in der Gegend rum und rettet Ilias aus einer brenzligen
Situation. Die beiden Kerle freunden sich an, Ilias ist von dem
Gedanken besessen der fiesen Ocron die Lichter abzuschalten. Ocron
wird von Visionen geplagt und hetzt immer wieder neue Schergen auf
die Fährte des dynamischen Duos. Schließlich sucht sie
Hilfe bei Zora, einem Blechwurz mit magischen Kräften...
Immer wieder hat der von mir sehr geschätzte Lucio Fulci mit
Vorurteilen zu kämpfen, wird auf seine Horrorbeiträge der
späten siebziger und frühen achtziger Jahre reduziert. Ich
liebe Filme wie "Woodoo – Schreckensinsel der Zombies"
oder "Geisterstadt der Zombies", doch wer sich ein wenig
mit der Filmographie des Herr Fulci beschäftigt, wird bald
erkennen, dass der Mann weitaus vielschichtiger war. Man schaue sich
nur den starken Giallo "Non si sevizia un paperino" ("Don't
torture a Duckling", 1972) an. Wer allerdings einem Film wie
"Conquest" begegnet, wird alle Vorurteile über Fulcis
Schaffen bestätigt finden. Im Fahrwasser der damaligen Welle von
Barbaren-Filmen entstand auch diese groteske Sause. Zunächst
sieht der Film wie ein Beitrag "So lebten unsere Vorfahren in
der Urzeit" aus, den man exklusiv für "Die Sendung mit
der Maus" produziert hat (Es liegt mir fern diese schöne
Sendung zu verunglimpfen). Doch plötzlich werden Schädel
eingeschlagen, Körper zerrissen bis das Mettgut quillt, Hirn
frisch aus dem Schädel geschlürft. Allerdings sind die
Gore-Effekte so mies, dass sie selbst empfindliche Gemüter kaum
schocken werden. Dann die unglaublichen Gestalten, die sich überall
in der Landschaft herumtreiben. Hundewesen, die entfernt an Werwölfe
erinnern, die Böse Ocron mit ihrer albernen Maske, der Brüller
ist jedoch der superduperböse Zora, der vollständig mit
Blech behangen ist, es ist nahezu unbeschreiblich. In einem Sumpf
tauchen plötzlich Zombies (?) aus dem Morast auf, natürlich
wollen sie den tapferen Mace killen, doch der tritt den wandelnden
Bettlaken ordentlich in den Hintern. Auch die grandiosen Effekte des
"magischen Bogens" sollen nicht ohne Erwähnung
bleiben, für Lacher ist gesorgt!
Achso, schrieb ich weiter oben etwas von Landschaft? Naja, von einer "Landschaft"
ist eigentlich fast nichts zu sehen, alles ist ständig in Nebel
eingetaucht. Nein, wenn ihr während der Sichtung des Filmes kaum
etwas erkennen könnt, dann ist euch weder Ejakulat ins Auge
getropft, noch hat ein Fiesling einen Eimer Kleister über eurer
Glotze ausgeschüttet. "Nebelt mal den Baggersee ordentlich
ein!". "Wie, geht nicht... ...da wird schon ein
Endzeit-Trasher gedreht?". "Ok, dann dritte Strasse links,
wir drehen im Biotop von Frau Garcia, aber zerstampft der Dame nicht
wieder das Blumenbeet"!". So wird es vielleicht gewesen
sein, der Nebel der Zeit gibt diese Geheimnisse nicht mehr preis.
Dieses Machwerk sei somit nur irren Trash-O-Logen ans Herz gelegt,
alle normalen Menschen dürfen einen weiten Bogen um den Film
machen, einen sehr, sehr weiten Bogen. Einen magischen Bogen, nur zur
Sicherheit!
Die DVD von Blue Underground kommt ohne Regionalcode daher und ist
günstig zu erstehen. Die Bildqualität
kann man in diesem Fall kaum beurteilen, es ist halt Nebel angesagt.
Wer sich für solch groben Unfug erwärmen kann, der darf
sich diesen Fetzer durchaus zu Gemüte führen. Aber kommt
mir nachher nicht heulend an, ich habe ausdrücklich vor diesem
Film gewarnt!
Zu welchen Erkenntnissen komme ich nach dem
Genuss dieser Sause? Mir hat "Conquest" gut gefallen, ich
hatte Spass. Was bedeutet dies? Vermutlich gehöre ich zu den
Leuten, vor denen mich meine Eltern immer gewarnt haben! Vermutlich
bin ich schlimmer als die Leute, vor denen ich meine Nachkommen schon
immer gewarnt habe! Tja, was will man machen, einer muss die Fahne
des schlechten Geschmackes ja in die Höhe halten.
Eine Wertung erscheint mir in diesem Fall nahezu unmöglich. Gefühlte
7/10 Blap-Punkte. 1/10 - 2/10 Normalo-Punkte.
Lieblingszitat:
"I shall make him suffer a thousand Deaths!"
"I shall make him suffer a thousand Deaths!"
- Blap -
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