THE BLOB
(USA 1988) R: Chuck Russel
In dem
amerikanischen Provinzkaff Arborville geht ein Meteorit nieder, der
in seinem Inneren eine zählflüssige Substanz beherbergt,
welche bald entweicht und den Einwohnern das Leben zur Hölle
macht. Als erstes muss der dorfeigene Penner dran glauben, dann macht
der Schleimbatzen sich über weitere Opfer her, während er
gen Städtchen walzt und beständig an Größe
zunimmt. Rasch setzt sich ein ungleiches Team von Protagonisten
zusammen, um dem fleischfressenden Wackelpudding die Stirn zu bieten:
Das Football-As Taylor (Donovan Leitch), Cheerleaderin Meg (Shaunee
Smith), Sheriff Herb Geller (Jeffrey DeMunn) und der Kleinstadt-Rowdy
Flagg (Kevin Dillon), der zunächst als Hauptverdächtiger
herhalten muss. Aber nicht nur der Killer-Glibber macht unseren
helden das Leben schwer: Obendrein stellt sich ein Trupp von
Regierungsbeamten mit Schutzanzügen, Helikoptern und
Schnellfeuergewehren ein und stellt Arborville unter Quarantäne.
Bald finden Flagg und Meg jedoch heraus, daß die Militärs
etwas ganz anderes im Sinn haben, als das Städtchen und seine
Bewohner zu beschützen...
Heutzutage sind Remakes
klassischer oder altbewährter Konzepte ja schon zu einer
grassierenden Seuche ausgeartet, von einer Unsitte kann man nicht
mehr sprechen. Die Ideenlosigkeit der Filmfabriken in Lollywood macht
vor nichts mehr halt, jeder halbwegs nach rollendem Rudel riechender
Stoff wird ausgeschlachtet und verwurstet – meistenteils mit wenig
befriedigenden Ergebnissen. Besonders auf bewährte Slasher-Filme
haben die Neuverwerter es abgesehen, jüngere Beispiele sind
TEXAS CHAINSAW MASSACRE, HALLOWEEN, MY BLOODY VALENTINE oder THE
HILLS HAVE EYES. Man mag geteilter Meinung über diese Aufgüsse
sein, meines Erachtens nach erreichen sie selten den Charme und die
Stärke der Originale. Besonders "hervorgetan" hat sich in
dieser Hinsicht der "White Zombie"-Musiker Rob Zombie, der
bereits recyclete Versionen von HALLOWEEN 1 & 2 unters Volk
jubelte. Seit einiger Zeit kursiert zudem das Gerücht, Zombie
sei verpflichtet worden, eine Neuverfilmung des 50er Jahre
Trash-Klassikers THE BLOB für eine zeitgemäße
Auswertung in Angriff zu nehmen. Das mutet doppelt seltsam und
überflüssig an, denn von dem Original wurde bereits 1988
eine Technicolor-Version von Chuck Russel eingetütet.
Und dieser kleine, feine Streifen ist absolut klasse! Ich sah den Film
erstmals im Jahr seiner Entstehung auf einem der zahllosen Festivals,
die ich damals besuchte, wie andere Leute Fußballspiele. Die
Stimmung im Kinosaal kochte, die Party rockte das Lichtspielhaus, die
Fans tobten!
THE BLOB Anno ´88 ist ein durch und durch sehr angenehmer und flott erzählter Popcorn-Film, der mich in seinen knapp 90 Minuten Laufzeit blendend unterhalten konnte. Man registriert sofort mit Wohlgefallen, daß der Film in einer Ära entstanden ist, in der die Studios noch Wert auf solides Drehbuchhandwerk legten. Sorgfältig werden Charaktere eingeführt und ausgebaut, der Plot ist wasserdicht, die Spannungskurve geschickt angelegt. Gute alte Wertarbeit. Die Inszenierung hat ein vorbildliches Tempo und langweilt keine Sekunde.
Regisseur Chuck Russel (dem danach leider keine allzu großen Würfe mehr gelangen) verfasste das Skript gemeinsam mit Frank Darabont, der später für einige sehr gelungene Stephen King-Verfilmungen verantwortlich zeichnete, darunter DIE VERURTEILTEN, THE GREEN MILE und DER NEBEL. Bereits Darabonts erster Kurzfilm, den er als Student drehte, entstand nach einer Shortstory des Meisters: DIE FRAU IM ZIMMER, der in Deutschland unter dem Titel VERGIFTET auf der "Stephen King Nightmare Collection" auf Video erhältlich war.
THE BLOB Anno ´88 ist ein durch und durch sehr angenehmer und flott erzählter Popcorn-Film, der mich in seinen knapp 90 Minuten Laufzeit blendend unterhalten konnte. Man registriert sofort mit Wohlgefallen, daß der Film in einer Ära entstanden ist, in der die Studios noch Wert auf solides Drehbuchhandwerk legten. Sorgfältig werden Charaktere eingeführt und ausgebaut, der Plot ist wasserdicht, die Spannungskurve geschickt angelegt. Gute alte Wertarbeit. Die Inszenierung hat ein vorbildliches Tempo und langweilt keine Sekunde.
Regisseur Chuck Russel (dem danach leider keine allzu großen Würfe mehr gelangen) verfasste das Skript gemeinsam mit Frank Darabont, der später für einige sehr gelungene Stephen King-Verfilmungen verantwortlich zeichnete, darunter DIE VERURTEILTEN, THE GREEN MILE und DER NEBEL. Bereits Darabonts erster Kurzfilm, den er als Student drehte, entstand nach einer Shortstory des Meisters: DIE FRAU IM ZIMMER, der in Deutschland unter dem Titel VERGIFTET auf der "Stephen King Nightmare Collection" auf Video erhältlich war.
Die Darsteller bewegen sich auf gehobenem B-Film-Niveau und reißen
allesamt keine Bäume aus, spielen ihre Figuren aber durchweg
überzeugend. Kevin Dillon (PLATOON) hat die Rolle des Helden
verpasst bekommen, die 30 Jahre zuvor von Steve McQueen bekleidet
wurde – hier gibt er aber eher einen Anti-Helden, den rauchenden,
saufenden und motorradfahrenden Dorfrocker. Anfangs möchte man
ihm am liebsten noch die Vokuhila-Lockenfrisur glatt bügeln,
aber mit der Zeit erspielt er sich die Sympathien des Zuschauers.
Donovan Leitch als Football-Unsympath kennt der ein oder andere
vielleicht noch aus TODESPARTY 2. Shaunee Smith kommt anfangs wie das
typisch amerikanische, blonde Dummerchen daher, ihr Charakter
vollzieht jedoch im Verlauf der Handlung eine überraschende
Entwicklung. Jeffrey DeMunn ist bis heute ein vielbeschäftigter
(Neben-)Darsteller, unter anderem war er in DER NEBEL und BURN AFTER
READING zu sehen. Unter den zahlreichen, effektvoll dahinschmelzenden
Opfern des bakteriellen Klumpens befindet sich u.a. auch
Baywatch-Badenixe Erika Eleniak.
Der eigentliche Star des Films ist aber die menschenverschlingende Gallertmasse BLOB, der von
Special-Make Up-Legende Tony Gardner auf wundervolle Weise
glibberiges Leben eingehaucht wurde. Die Trickeffekte sind herrlich
altmodisch – reinkopierte Bilder, Stop-Motion und Blue Screen
kommen zum Einsatz. Damals, als CGI noch im Strampelanzug steckte,
galten sie gewiss als "State of the Art", und auch heute vermögen
sie es noch, das Herz des Connaisseurs zu erwärmen. Es wird auch
angenehm beherzt im Gekröse-Eimer gewühlt und eine
ordentliche Schlachtplatte aufgefahren – wo der Blob hinhaut,
wächst kein Knochen mehr.
Als Gimmicks gibt es noch eine lustige Hommage an den Slasher-Film der 80er und einen fiesen Schlussgag, der die Vorfreude auf die kommende Apokalypse steigert.
Als Gimmicks gibt es noch eine lustige Hommage an den Slasher-Film der 80er und einen fiesen Schlussgag, der die Vorfreude auf die kommende Apokalypse steigert.
Insgesamt ein schöner, altmodischer
Monsterfilm, den der wohlige Geist klassischer 50er Jahre-B-Filmchen
durchweht und seine spannende, kurzweilige Darreichung mit
ausgiebigen Blut- und Ekeleffekten würzt.
Eine Warnung jedoch am Rande: Die deutsche Synchro stammt aus der Grotte der
vergessenen Leichen und ist kaum zu ertragen. Der Film MUSS im O-Ton
genossen werden, zumal auch der zähe Hillbilly-Slang zur
authentischen Stimmung beiträgt.
Die DVD gibt es günstig als HORROR-BOX von Columbia TriStar zusammen mit GHOSTS OF MARS und CANDYMAN´S FLUCH. Da macht man nix verkehrt!
Die DVD gibt es günstig als HORROR-BOX von Columbia TriStar zusammen mit GHOSTS OF MARS und CANDYMAN´S FLUCH. Da macht man nix verkehrt!
Lieblingszitat:
"I feel like the one-legged man in an ass-kicking contest."
"I feel like the one-legged man in an ass-kicking contest."
- Pelle -
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sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.