Filmclub Bali
   
 

DIE ARMEE DER FINSTERNIS

(„Army of Darkness“, USA 1992) R: Sam Raimi

Bruce rockt das Mittelalter! ...oder rockt das Mittelalter Bruce?

Ash (Bruce Campbell) wird keine Verschnaufpause gegönnt. Kaum glaubt er das Böse in die Schranken gewiesen zu haben, öffnet sich ein Zeittunnel und schleudert ihn ins finstere Mittelalter. Dort herrscht schlechte Stimmung, denn adelige Heerführer liegen sich in den Haaren. Ash gerät in die Gefangenschaft von Lord Arthur (Marcus Gilbert), kann sich aber mit Glück und "Geschick" aus seiner misslichen Lage befreien. Nur das Necronomicon kann unseren Helden wird in die heutige Zeit verfrachten. Also macht sich Ash auf den Weg, um das Buch in seinen Besitz zu bringen. Doch ein nicht ganz korrekt aufgesagter Zauberspruch sorgt für Ärger, die untote Armee der Finsternis erhebt sich aus ihren modrigen Gräbern...
Armee der Finsternis
Den Einblick in die Handlung habe ich bewusst sehr knapp gehalten, denn der Film dürfte jedem Horrorfan bestens bekannt sein. Der letzte Teil der legendären "Tanz der Teufel" Trilogie ist eine sehr knuffige Horrorkomödie, die alle Jahre wieder über meinen Bildschirm flimmert. Zugegeben, Teil 3 ist nicht so "kultig" wie der Auftakt, auch nicht so hysterisch übertrieben wie der zweite Höllenritt, doch der Unterhaltungswert bewegt sich noch immer in gehobenen Sphären. Alle drei Teile wurden von Sam Raimi inszeniert, der später für die bescheidenen "Spider-Man" Filme sorgte, aber 2009 mit "Drag me to Hell" ein sehenswertes Comeback an den Start brachte.
Bruce Campbell ist schlicht und ergreifend die perfekte Besetzung für die Rolle des Ash. Hier nimmt er sich bereits ordentlich auf die Schippe, die Albernheiten muten teils wie Slapstick an. Marcus Gilbert, Embeth Davidtz, Ian Abercrombie, Richard Grove, alle Mitwirkenden machen ihren Job ordentlich, doch niemand kann Bruce Campbell die Schau stehlen. "Armee der Finsternis" ist mit einer Optik und Effekten garniert, die den Film herrlich altmodisch erscheinen lassen. Damit hebt er sich wohltuend vom Einheitsbrei der neunziger Jahre ab. Negativ ins Gewicht fällt die nahezu "familienfreundliche" Ausrichtung der Sause, zwar war schon der Vorgänger weitaus alberner als "hart", doch nun regiert der grobe Unfug endgültig. In diesem Zusammenhang von Slapstick zu sprechen, erscheint mir keinesfalls übertrieben. Doch was soll’s, die Film schreitet zügig vorwärts, hat einige tolle Momente zu bieten. Ein wenig mehr Horroratmosphäre wäre zu begrüßen, doch insgesamt geht der Mix aus Horror, Mittelalter, Albernheiten und Irrsinn auf.
Dabei will ich es belassen, über diesen Film sind mehr als genug Beiträge zu finden. Vielleicht noch ein paar Worte zu den deutschen DVDs. Die alte Scheibe von Laser Paradise bietet mehr Szenen als die MGM-DVD, die lediglich die deutsche Kinofassung beinhaltet. Welche Version nun die bessere ist, muss jeder Zuschauer selbst entscheiden. Leider fehlt bei der Laser Paradise-DVD der englische Originalton, dafür kann man den Film wahlweise mit einem alternativen Ende schauen. Die Bildqualität geht für eine Scheibe aus der "Red Edition" in Ordnung, die MGM-DVD bietet allerdings ein deutlich besseres Bild an. Als Fan und Sammler muss man beide DVDs besitzen.
"Armee der Finsternis" kann nicht die Klasse der Vorgänger halten, doch es reicht trotzdem für knappe 8/10 (sehr gut), die einen dicken "Fanbonus" beinhalten.
Lieblingszitat:
"Wir werden alle sterben!"
-Blap -





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