ARACHNIA
(USA 2003) R: Brett Piper
Der Pilot Sean Pachowski
(Rob Monkiewicz) fliegt in seiner kleinen Maschine einen Professor
(David Bunce), dessen Assistentin und ein paar Studenten zu einem
Ausgrabungsort. Als der Flieger in einen Meteoritenschauer gerät,
kommt es zu einer harten Bruchlandung, das Flugzeug brennt wenig
später aus. Glücklicherweise können sich zuvor alle
Insassen aus der Maschine befreien, wie durch ein Wunder wurde
niemand verletzt. Nun stehen die sechs Gestalten mitten in einer
unbekannten Einöde, ohne Proviant oder sonstige Hilfsmittel.
Nach kurzer Zeit findet man eine klapprige Bruchbude, wo man zunächst
Schutz vor der Kälte sucht. Unvermittelt taucht ein kauziger
alter Kerl auf, der den Abgestürzten eine Flinte vor die
erstaunten Fratzen hält. Die Situation entspannt sich aber recht
schnell, der alte Herr nimmt die Gruppe mit nach Hause. Er bietet
ihnen ein Lager für die Nacht an, am nächsten Morgen will
er seine Gäste in die nächste Stadt fahren. Bevor man sich
zur Nachtruhe zurückzieht, zeigt der Alte den Erstaunten noch
eine längst vergessene Attraktion, die schon seit Generationen
tot im in der Scheune liegt. Ein riesenhaftes Spinnenwesen, das
angeblich tatsächlich gelebt haben soll. Der arrogante Professor
Mugford hält das Teil für eine Konstruktion aus Pappe und
Draht, womit er den Gastgeber nachdrücklich verärgert. So
recht mag den Ausführungen des Burschen keiner glauben. Bald
sollen die Skeptiker jedoch eines besseren belehrt werden, denn der
Einschlag des Meteors hat unter der Erde etwas Grooooßes
aufgescheucht...
Brett Piper haut alle paar Jahre einen
trashigen Streifen raus, produziert für wenig Geld, dafür
mit Liebe zur Sache. "Arachnia" huldigt den Monsterfilmen
der fünfziger Jahre, die riesigen Spinnen kommen dann auch
konsequenterweise im Stop-Motion Verfahren daher. Die Qualität
eines Ray Harryhausen erreicht man dabei zwar nie, doch es macht
Freude diese bewährte Technik auch in neuen Produktionen
wiederzusehen. Selbstverständlich fehlt auch ein bedrohliches
Nest unter der Erde nicht, dort wird im Finale fleißig
gesprengt, geballert und gegeifert. Die Verbeugung vor den alten
Filmperlchen funktioniert erstaunlich gut. Bedient sich Piper
allerdings aktueller Stilmittel, gerät sein Konstrukt ein wenig
ins Wanken. Der Streifen wird dann einfach zu unentschlossen. Hier
werden kurz Möpse gezeigt, dort wird ein Opfer von den Monstern
zerlegt, sogar eine Kettensäge kommt zum Einsatz. Man hätte
während dieser Momente ein wenig mehr aufs Gas treten sollen,
der Spaßfaktor wäre dadurch sicher massiv in die Höhe
getrieben worden. Die Darsteller machen ihre Arbeit, Rob Monkiewicz
ist ein angenehmer C-Film Held, David Bunce herrlich arrogant, nahezu
ekelhaft. Irene Joseph spielt die toughe Dame vom Dienst, während
Bevin McGraw das dumme Blondchen mimt, Alexxus Young (hübsch!)
zeigt ihre Bälle vor.
Wenn man ein Herz für trashige Monsterfilmchen der C-Klasse hat, dann darf man bei
"Arachnia" einen Blick riskieren. Die DVD von Anolis kommt
in ordentlicher Qualität ins Haus, es gibt ein paar kleine Boni,
erfreulicherweise liegt sogar ein Booklet bei. Da die Scheibe für
wenig Geld zu haben ist, habe ich als "Monsterallesglotzer"
gern zugegriffen. Als kleinen Geheimtipp kann ich den Film zwar nicht
deklarieren, doch sympathisch ist das ulkige Treiben allemal.
5,5/10 (Gediegene Mittelklasse, der "Wohlfühlfaktor"
liegt noch ein wenig höher!)
Lieblingszitat:
"Ich bin eine der besten persönlichen Assistentinnen die es gibt. Gutes Aussehen ist nur eine Zugabe."
"Ich bin eine der besten persönlichen Assistentinnen die es gibt. Gutes Aussehen ist nur eine Zugabe."
- Blap -
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