Filmclub Bali
   
 
Elternbrechtag
Plakat

3.Troma-Nacht

am Freitag, den 07.02. um 23 Uhr im Kino Babylon

Und wieder ist Troma-Time!
Nun schon zum dritten Mal servieren wir Ihnen eine überquellende Schlachtplatte mit Ekligkeiten, nachdem wir in vergangenen Jahren bereits exzessiv den schlechten Geschmack abgefeiert und uns Troma bis zum Koma hinter die Kiemen gepumpt haben.
Du sollst Vatta und Mutta ehren!“ – so oder so ähnlich steht es schon in „Lattenjupps Lebensberatung“, der beliebten Bestseller-Schwarte für Evolutionsverweigerer. Wir vom Filmclub BALI sind zwar nicht unbedingt bibelfest, aber unseren Erzeugern wollen wir doch gern einen filmischen Festtag spendieren, ganz besonders, wenn wir ihn mit Köstlichkeiten aus dem Hause Troma begehen können.
Tales from the crapper
Unsere erste filmische Abendgestaltung ist die erste „richtige“ Troma-Produktion, nachdem Lloyd und Charles Kaufman zuvor ihre Penunzen mit schäbigen Sexfilmchen verdient hatten. Titten verkaufen sich gut, dachten sie sich wohl, aber blutige Titten verkaufen sich besser – ergo kurbelte man flugs einen Horrorfilm herunter, der auf der damals populären und kassenträchtigen Slasherfilm-Welle mitsurfte.
In Deutschland verstand man den sehr speziellen Humor dieses enorm unterhaltsamen „Backwood-Terror meets Slasher-Comedy“-Bastards nicht wirklich und zog den Film in Diskussionen um Mediengewalt und Jugendschutz gern als Paradebeispiel für ein besonders verkommenes Exemplar seiner Gattung heran. In der berühmt-berüchtigten ZDF-Doku MAMA,PAPA, ZOMBIE (die bei Fans längst Kultstatus genießt) von 1984, wurden sogar die „besten“ Ausschnitte des Films als abschreckendes Beispiel zur Abendbrotzeit gesendet, was wahrscheinlich unzählige spätere Splatter-Fanatiker erst auf den Geschmack brachte.
Nicht nur der katholische Filmdienst („Wir raten ab!“), auch die Staatsanwaltschaft verstand keinen Spaß: Zunächst wurde der Film indiziert und schließlich am 13. September 1984 wegen Gewaltverherrlichung bundesweit beschlagnahmt.
Das „Lexikon des internationalen Films“ urteilte dann auch passenderweise:
„Horrorfilm, der sein Thema einer perversen Mutter-Sohn-Beziehung zunehmend ausufernden Grausamkeiten und billigen Schreckklischees preisgibt.“
astron-6
Dem zweiten Elternteil wurde erst mehr als 30 Jahre später ein filmisches Denkmal gesetzt, dafür aber umso g’schmackiger! Für die Vatertags-Sause schloss Troma sich mit der jungen kanadischen Filmproduktion ASTRON-6 zusammen, die zuvor unzählige Kurzfilme und Fake-Trailer im Grindhouse-Stil inszeniert hatten. Auf solch einen Fake-Trailer wurde 2011 Troma-Präsident und Mitbegründer Lloyd Kaufman aufmerksam und bot den fünf jungen Burschen von ASTRON-6 10.000 Dollar, um einen abendfüllenden Spielfilm zusammenzubasteln, was die Jungs natürlich dankbar annahmen.
Herausgekommen ist dabei ein wüster Höllenritt, den man staunend und mit offenem Mund erleben muss, sonst glaubt man es nicht. Unter den Neo-Grindhouse Produktionen der jüngeren Zeit (wie etwa MACHETE oder HOBO WITH A SHOTGUN) nimmt das vorliegende Elaborat eine Sonderstellung ein – wahnsinniger und abgefuckter geht’s nimmer. Zum schundigen Bahnhofskino-Flair gesellen sich riesige entblößte Büste, massig Kunstblut, miese Trickeffekte und ein herrlicher Retro-Synthie-Score. Kurzum: alle Zutaten für ein großes, anarchisches Meisterwerk des Trashs.
Er ist wieder da, der Fuck-Man! Vergewaltiger und Schlächter unschuldiger Väter! Doch seine Nemesis Ahab hat zusammen mit seiner strippenden Schwester, einem Priester und einem Callboy die Verfolgung aufgenommen. Wird es Ihnen dieses Mal gelingen den Fuck-Man endgültig zu besiegen?





Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken, sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.
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