2. Dollige Nacht
am Freitag, den 03.11. um 20:30 Uhr im Kino Babylon
Im November lassen wir erneut die Puppen tanzen! In Zusammenarbeit mit
Subkultur Entertainment
und
Lisa Film
zeigen wir Rolf Olsens
Nach
einem missglückten Überfall auf ein Juweliergeschäft sitzt die
kesse Betty hinter schwedischen Gardinen, ihr Komplize Bob konnte
entkommen. Als sie zufällig Bobs Versteck erfährt, kann Betty
gemeinsam mit vier anderen bösen Mädchen aus der Damenduschanstalt
ausbrechen. Sie finden Bob schließlich in einem übel beleumundeten
Rasthaus am Ende der Welt. Aber die Polente ist ihnen dicht auf den
Fersen, denn auf ihrer Flucht sind reichlich Zähne und Knochen zu
Bruch gegangen…
Ein
knallharter Sittenreißer in Schwarzweiß, ein deutsch-italienischer
Roughie unter der Regie von Bali-Liebling Rolf Olsen, bei dem die
Füllung aus der Puppe fliegt! Die seriöse Filmkritik war damals
entsetzt: „Triviale Billigproduktion“, schrieb das Lexikon des
internationalen Films, und „Einer der übelsten Schundfilme der
letzten Zeit. Schärfstens abzulehnen!“ urteilte der Evangelische
Filmbeobachter – klare Empfehlungen also für den Freund des
gepflegten Bahnhofskinos!
Die
FSK gab den Film 1967 ab 18 Jahren frei, trotzdem wurden ein paar
besonders ruppige Szenen später gekürzt. Die ab 16 Jahren
freigegebene Fassung der 2004 erschienenen DVD ist rund sieben
Minuten kürzer als die Kinoversion. Wir zeigen im BALI natürlich
die erstmals vollständig ungekürzte Fassung!
„Olsens
kleiner, dreckiger Geniestreich ist an Unterhaltungswert nur schwer
zu überbieten, und der österreichische Regisseur zaubert mit
wenigen zur Verfügung stehenden Mitteln ein Unterhaltungsspektakel
aus dem Hut, das sich in jeder Hinsicht sehen lassen kann.“
--- Italo-Cinema
Der
folgende Überraschungsfilm führt eine junge Ausreißerin in ein
heruntergekommenes Hotel, wo sie auf psychotische Tanten, schwule
Priester und voyeuristische Fotografen trifft. Sie alle umgibt ein
grausiges Geheimnis, denn immer wieder verschwinden Menschen in der
üblen Absteige. Und Puppen spielen auch eine unrühmliche Rolle…
Paul
Bartel, Regisseur von solchen BALI-Klassikern wie FRANKENSTEINS
TODESRENNEN, inszenierte diesen schrägen und völlig zu Unrecht
unterschlagenen Thriller im Jahr 1972.
„Bartels
erster Ausflug in das Exploitation- und Horrorgenre ist eine ziemlich
bizarre Geschichte um Homosexualität, Voyeurismus und Perversionen,
die manchem prüden US-Zuschauer in den 70er Jahren die Schamröte
ins Gesicht getrieben haben mag.“
--- Frank Trebbin
Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein
filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.