Filmclub Bali
   
 
Schiffbruch
Schiffbruch

5.Krautploitation-Nacht

am Freitag, den 11.11. um 20:30 Uhr im Kino Babylon

Im November stechen wir in See und gehen auf große Fahrt, im Bordgepäck BALI-Lieblingsregisseur Rolf Olsen und den herrlich onkelig-schmierigen Curd Jürgens als Hamburger Schiffer!
In Zusammenarbeit mit UCM.ONE und MOVIEMAX präsentieren wir:
Käpt'n Rauhbein aus St. Pauli
Das Hamburger Urgestein Kapitän Markus Jolly (Curd Jürgens) stürzt sich in unfreiwillige Abenteuer: er sticht nicht nur in die Südsee, sondern versucht auch eine Gangsterbande übers Knie zu legen, die dringend benötige Medikamente gestohlen hat. An seiner Seite immer mit dabei: sein Bootsmann, Oliver Kniehase (Heinz Reincke), um keinen eindeutig zweideutigen Spruch auf den Lippen verlegen.
St. Pauli-Filme haben eine lange Tradition im Filmclub BALI – bei uns liefen sie (fast) alle, in einigen spielte Curd Jürgens mit, bei vielen führte Rolf Olsen Regie. Rolf Olsen war ein Multitalent des Films. Der am 26.12.1919 in Wien als Rudolf Knoblich geborene Alleskönner betätigte sich in seiner langen und erfolgreichen Filmkarriere als Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur. Für viele Filme tat er dies immer gleichzeitig. Auch in diesem Film schrieb er das Drehbuch, führte Regie und spielte in der Rolle als Leichenbeschauer auch noch mit. Olsen arbeitete an rund 100 Filmen und Fernsehproduktionen von 1947 bis 1990 mit und beherrschte alle Sparten: Ob Komödie, Drama, Krimi oder Horror, Olsen konnte alles.
Und bei diesem feucht-fröhlichen Seemannsgarn, zeigt er uns, was er alles kann! Hier bleibt kein Auge trocken und keine Hose ungeplatzt! Wein, Weib und Gesang, frivole Sprüche und hemdsärmelige Prügeleien, haarsträubende Tierhorror-Einlagen und schmissige Musik – hier wird die ganze Ladung abgefeuert!
„Jürgens‘ wässrigen Augen quillen mitunter bedrohlich weit aus dem Schädel, die Plauze ist beachtlich angeschwollen, während die Arme auffallend untrainiert sind. Mancher schauspielerischer Wurf lässt vermuten, dass auch am Set ordentlich gelitert wurde und man spürt, wie wohl sich Jürgens vor allem in Nicos Kneipe zwischen den exotischen Weibern fühlt.“
--- Oliver Nöding auf Remember it for later



Der zweite Filmbeitrag des Abends ist ein besonderer Leckerbissen für Feinschmecker, die sich von dezentem Fischgeruch nicht den Genuss verderben lassen.
Erneut hissen wir die Segel und beladen den morschen Kahn, denn die ungewisse Reise führt mal wieder zu einer Insel. Nicht mit zwei Bergen, dafür aber mit 3 Paar Brüsten und zwei Schmierlappen, die da ran wollen – und außerdem noch an einen Haufen Zaster.
Verbrochen hat diesen Film Hubert Frank, und den kennen wir aus Meisterwerken wie DAS MÄDCHEN MIT DEM SEXTEN SINN, MUSCHIMAUS MAGS GERAD HERAUS, UNTERM RÖCKCHEN STÖßT DAS BÖCKCHEN oder dem Klassier VANESSA, der auch schon bei uns hier im Club für schweißtreibende Ekstase sorgte.
Mit dieser spanisch-koproduzierten Rarität hat er den wahrscheinlich verkommensten Siff- und Sudelstreifen der Kinogeschichte erschaffen, der wirklich auch den letzte Hosenlatz sprengt. Danach möchte man sich direkt nackt ausziehen – und entweder vor Freude tanzen oder ganz, ganz lange mit Sargrotan duschen. Es fährt ein Schiff nach Nirgendwo, und ihr seid mit an Bord!

„Das Salz in der Suppe ist, wie so oft bei solchen Produktionen, wieder einmal die deutsche Synchro, die in Sachen Asozialität so manche Landmarke zu setzen weiß und so für einen Schund- und Schmuddelfilm der Extraklasse sorgt.“
--- Jojus auf OFDb
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