Filmclub Bali
   
 
Schneefluch
Schneefluch

Verschneite Nacht

am Freitag, den 06.12. um 20:30 Uhr im Kino Babylon

Wenn es schon da draußen nicht schneit, dann sorgen wir zumindest bei uns im Lichtspielhaus dafür: Im wahrscheinlich wieder viel zu milden Dezember `19 frönen wir dem Kino des Obskuren und spannen unter diesem Banner gleich zwei kapitale Schlachtrösser vor den Schneefluch, äh, Pflug, um weitverbreitete Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Zum Beispiel jenes, dass ein Film unbedingt einer bestimmten Struktur folgen oder nach den Strickmustern des Erzählkinos amerikanischer Fabrikation zusammengeschraubt sein muss, um zu funktionieren.
Unsere beiden Freitagsabend-Schmankerl sind Paradebeispiele dafür, wie man die lästigen Konventionen von Plot Points und Spannungskurven erfolgreich umschiffen kann. Film Nummer Eins hat ohne Reue eine große Schüppe Schnee aus einem Anfang der 80er gedrehten Spukhotel-Streifen geklaut und daraus einen eisigen Kammerspiel-Iglu gebaut, in dem weniger Action und Suspense, sondern kreuzunheimliche, zum Schneiden dichte Atmosphäre im Vordergrund steht. Eine exzellente Kameraführung, welche die verschneiten Wäldern und Bergen des kanadischen Alberta zu bedrohlichem Leben erweckt und ein wunderbar stimmungsvoller Score von Paul Zaza, lassen diesen zu Unrecht unterschlagenen Slow Burn-Chiller von Jim Makichuk zu einem kälteklirrenden Kino-Ereignis geraten. Da hilft nur ein großes Glas vom berühmten BALI-Weihnachtspunsch!
„Wer Stanley Kubricks THE SHINING mag, wird mit diesem Film einen weiteren Liebling finden. Pure Atmosphäre ohne viel Schnickschnack!“
--- Retro-Film.de


Der zweite Film der Nacht beweist abermals, dass Wildwest-Kintopp nicht nur in glühendheißem Wüstensand blendend funktioniert, sondern auch im weißen flockigen Nass des Winters. Schneewestern erfreuen sich nicht erst seit Herrn Corbucci allseits großer Beliebtheit. Das vorliegende Exemplar soll gar einen gewissen QT zu seinem Hüttenzauber HATEFUL 8 inspiriert haben. Ob das nun stimmt oder nicht, Joaquín Luis Romero Marchents testosterongeschwängertes Überlebens-Drama zählt zweifellos zu den ruppigsten Vertretern seiner Art und nutzt jede sich ihm bietende Gelegenheit zur Veranschaulichung menschlicher bzw. männlicher Verderbtheit. Hier gibt es keine Sympathieträger, dies ist eine Schweinewelt, und ihre Bewohner suhlen sich im Schneematsch, bis er sich rot färbt. Dunkelrot. Da hilft nur eine große Portion der berühmten BALI-Weihnachtsplätzchen!
„Als einer der wenigen Western, die in einem Schneegebiet spielen, lebt auch dieser Film enorm von seiner Umgebung. Wo Verrohtheit und Skrupellosigkeit, Goldgier und Rachesehnsüchte vorherrschend sind, akzentuiert die Atmosphäre einer schneebedeckten Berglandschaft die gesamte Lage und der sich in ihr befindenden Figuren.“
--- Artjom Klester auf Filmtagebuch der Eule




Ein besinnlicher Filmabend für die ganze Familie – und als besondere Dreingabe zeigen wir beide Filme in nagelneu erstrahlender Bild- und Tonqualität mit deutscher Synchro.
Und wie jeden Dezember gibt’s wieder Spiel, Spaß & Geschenke!





Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken, sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.
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