Eine Nacht voller Gesang & Gemetzel
am Freitag, den 08.03. um 20:30 Uhr im Kino Babylon
Unser
erster Filmbeitrag zum Weltfrauentag ist ein leider viel zu wenig
besungenes und lobgepriesenes Meisterwerk des großen Feministen Russ
Meyer. Eine fesche Damen-Rockband mischt Hollywood auf und taucht
kopfüber in eine Welt aus wilden Partys, Musik, Drogen, Sex und
Wahnsinn.
Meyers erste Produktion für ein großes Hollywoodstudio lässt die Puppen
tanzen und lehnt sich thematisch an den berühmten Roman von
Jacqueline Susanns an, ohne jedoch auf die typischen Ingredienzien
eines Russ-Meyer-Films zu verzichten – und Kenner wissen, was das
ist! Drehbuchautor Roger Ebert beschreibt den Film als
„Camp-Sexploitation-Horror-Musical“. Recht hat er! Die Kritiker
hassten diese 1970 gedrehte Sause, das Publikum war begeistert –
also ihr!
„ Der lustigste Film, der je gedreht wurde.“
--- John Waters
Der
zweite Filmbeitrag führt uns in eine gänzlich andere Puppenstube,
die der zwielichtige „Mr. Slausen“ im tiefsten Hinterland von
Arschamwalde errichtet hat. Dort betreibt er ein
Wachsfigurenkabinett, das sich für eine Gruppe Jungspunde und leicht
beschürzter Maiden als Touristenfalle par excellence entpuppt.
Dieser hübsch bizarre, kreuzgruselige und von David (PUPPETMASTER)
Schmoeller flott inszenierte Proto-Slasher verleugnet seine
Nachbarschaft zu THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE gar nicht, verfügt aber
über eine wahre Wundertüte eigener und origineller Ideen, die ihn
auf eine ganz besondere Stufe hieven. Handwerklich ist der Film eine
Schau: eine pittoreske Kameraführung von Nicholas Josef von
Sternberg (der Sohn des großen Meisters!) und eine fantastische
Filmmusik von Pino Donaggio sorgen für Gänsehaut und Glücksgefühle.
„Wer Schaufensterpuppen (oder Puppen generell) unheimlich findet, der
sollte den Film besser nicht vor dem Zu-Bett-Gehen schauen, denn
einige Szenen haben mir selbst bei meiner Sichtung am hellichten Tag
noch einen gepflegten Schauer über den Rücken laufen lassen.“
--- Oliver Nöding auf Remember it for later
Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein
filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.