3. Ferienfilm-Nacht
am Samstag, den 10.08. um 20:30 Uhr im Kino Babylon
Und
wieder ist Hochsommer, die schwül-sumpfigen Temperaturen halten uns
fest in ihrem schwitzigen Griff, die Suppe strömt den Rücken
herunter und sammelt sich in der Kimme, der glühende Lorenz
frittiert das Gehirn im eigenen Saft, nichts geht mehr, Hitzeschlag,
Sonnenstich.
Was gibt es da Besseres, als zu verreisen? Sommer, Sonne, Ferienzeit –
im echten Leben, wie auch im (Bahnhofs-)Kino! Wie auch schon im
vergangenen Jahr packen wir die Koffer und besuchen ferne Länder,
die uns das Leben mit exotischen Leckereien und saftigen
Absonderlichkeiten versüßen.
Nach
althergebrachter Tradition wird auch dieses Jahr wieder das
Sommerfilmprogramm von unseren Gästen und Clubmitgliedern
ausgesucht. Sage und schreibe SECHS Filme stehen zur Auswahl, die VOR
ORT am Abend gewählt werden können. Als da wären:
Wahlfilm Nummer 1 führt uns in eine der beliebtesten deutschen Urlaubsländer,
nach Bella Italia, allerdings geht die Reise von dort weiter in den
Wilden Westen: Mit dem beliebtesten Komiker-Duo der 70er und 80er,
dem bärtigen Dicken und dem schlagfertigen Dünnen, mischen wir
Schurken und Spitzbuben auf, bis die Bohnenpfanne explodiert und der
Speck uns um die Ohren fliegt. Wir zeigen Enzo Barbonis 1971er
Klassiker des Kinnhaken-Kintopps in exklusiv ungekürzter und
restaurierter Fassung!
Film Nummer 2 braust mit Vollgas in die Vereinigten Staaten, genauer
gesagt in die Wüste von Nevada, auf die Schnellstraße ins
Fegefeuer! Höllisch heiß geht‘s her bei dieser Comicstrip-artigen
Horrorkomödie von 1991, die sich bei der klassischen Orpheus-Sage
bedient. Da wird der gespaltene Huf durchgetreten, bis das Gaspedal
den Asphalt umpflügt!
Mit Film Nummer 3 bleiben wir in Deutschland, aber auch hier kann
bekanntermaßen schön Urlaub machen. Jedoch nicht in den Allgäu
oder die sächsische Schweiz geht die Butterfahrt, sondern in den
hessische Großstadtdschungel anfangs der 80er, zur sündigen
Rotlichtmeile von Frankfurt am Main. Dort sind die Nächte heiß, den
Luden sitzt das Schnappmesser locker und die Bordsteinschwalben
zwitschern obszönes Liedgut. Roger Fritz lädt ein zur nächtlichen
Stadtrundfahrt, in einen brodelnden Sündenpfuhl voller ranziger
Bierschwemmen, Nacktlokale, Peep-Shows, Sexspelunken und Bordellen.
Film Nummer 4 ist eine australisch-hongkongnesische Ko-Produktion der
Mittsiebziger, eine halsbrecherisch tempogeladene Action-Granate mit
Turbo-Qualitäten. Superagent Sing Ling zeigt den Bösewichten aus
Down Under, was eine echte Handkante aus Kruppstahl ist und
zerschrottet auf seiner turbulenten Hatz per Automobil, Motorrad und
Flugdrachen jede Menge Blech, Beton und Backenzähne. Eine herzhafte
Berliner Schnoddersynchro aus dem Hause Arne Elsholtz ist das
Sahnehäubchen auf dem Känguru-Goreng!
Wahlfilm Numero 5 ist abermals ein Elaborat aus dem schönen Land des Rotweins
und der Pasta, aber auch bei dieser Schmier- & Schmuddelbombe der
späten 70er geht die Reise vom Apennin weiter in den tiefsten Urwald
des Amazonas-Quellgebiets. Onkel Joe D’Amato tanzt einen nackigen
Fummelreigen mit der (g)emsigen Laura und Gabriele Tinti spielt dazu
die Zupfgeige. Auch diverse Kannibalen geben sich ein Stelldichein.
Ans Meer fährt man in den Ferien
immer gern, vor allem wenn die Reise nach Spanien geht. Im Wahlfilm
Nummer 6 führt die (Tauch-)Fahrt aber INS Meer, in die finsterste
Tiefsee, wo wir uns in einem U-Boot mit Muscheln, Monstren,
Mutationen herumplagen müssen! Der Schlitzer- &
Schnecken-erprobte Juan Piquer Simón inszenierte diesen kleinen,
feinen SciFi-Schocker, der im Zuge der kurzlebigen
Untersee-Genre-Welle im Jahr 1990 entstand.
Kommet zuhauf und wählet weise! Es gibt außerdem begrenztes Freibier, und
in der Pause zwischen den Filmen reichen wir ein deftiges Chili con Carne.
Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein
filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.