2.Filme mit fiesem Ausfluss-Nacht
am Freitag, den 6.4. um 20:30 Uhr im Kino Babylon
Der
April macht bekanntlich was er will, und was einem Monat gut und
recht ist, kann uns nur umso billiger sein. Und deshalb führt uns
das aktuelle Club-Programm – passend zum Ende der Schnief- und
Schnöbber-Saison - hinab in die schleimig-glibberigen Auswüchse
internationaler Rotzfilme. Hereinspaziert zur zweiten
„Filme mit fiesem Ausfluss“Nacht!
Der erste Film führt uns in den Weltraum. Unendliche Weiten. Naja, so
weit, wie der Weltenraum japanischer Machart unendlich sein kann,
sprich von hier bis zur schwarz angestrichenen Studiowand. Schon von
der ersten Einstellung an erkennt der aufmerksame Kinogänger, dass
hier nicht wie beim zeitgleich entstandenen 2001 – ODYSSEE IM
WELTRAUM von Regie-Maestro Stanley Kubrick geklotzt und gekleckert
wurde, sondern Schmalhans den filmischen Suppenlöffel schwang, ganz
gemäss der Prämisse „Für eine Handvoll Yen“. Und wenn man sich
anschaut, was hier aufgefahren wird (oder auch nicht), wird einem
klar, dass in kleine Asiatenhände nicht wirklich viele Yen passen.
In der von Kinji Fukasaku (u.a. BATTLE ROYALE, STERNENKRIEG IM WELTALL)
inszenierten MGM/Toei-Koproduktion stolpern stramme Langnasen
(Richard Jaeckel und Robert Horton) durch mit viel Liebe und
Pappmaché geschaffene Raumschiffkulissen und bekommen es mit gar
garstigen, tentakelbewehrten Tuberkel-Bazillen zu tun. Garniert wird
das Ganze mit der zuckersüßen Luciana Paluzzi (Feuerball), einem
beschwingten Sixties-Score von Charles Fox, und der Tatsache, dass
das Drehbuch von Bill Finger stammt, seines Zeichens einer der Väter
von BATMAN...
„Jeder, wirklich ausnahmslos JEDER, der sich auch nur ansatzweise für
klassische „Space Adventure“-Movies interessiert, der muss einen
Blick auf diesen Film werfen. Der gut gelaunte Spaß ist für sich
genommen schon eine Wucht, für einen spaßigen Abend mit
Gleichgesinnten einfach nur absolutes Unterhaltungs-Dynamit.“
- moviegeek.de
Der
zweite Film des Abends schaltet dann ein paar Gänge zurück, und
führt uns in eine Welt, die zwar nah, den meisten aber doch sehr,
sehr fern sein dürfte: die heimische Gartenwelt!
Tierhorror hat ja eine lange Tradition, und schaut man sich das Subgenre ein
wenig genauer an, kommt man schnell zu dem Fazit, dass fast alles was
kreucht und fleucht früher oder später als Schreckgespenst
herhalten musste. Schlangen! Katzen! Vögel! Haie! Ratten! Bären!
Bienen! Spinnen! Kaninchen! Nahezu alles, das die Fauna hergibt,
wurde bereits auf das unbedarfte Publikum losgelassen.
Und deshalb dürfte der spanische Regisseur Juan-Piquer Simon (SIRENE I)
wahrscheinlich vor Freude laut „!Olé!“ geschrien haben, als er
über einen Schundroman des britischen Groschenromanautoren Shaun
Hutson stolperte, der ihm ganz neue, frische Antagonisten versprach:
Nacktschnecken!
Mutierte Nacktschnecken obendrein, die keine Lust mehr darauf haben, auf ihrem
Weg zu wohlschmeckenden Salatköpfen in Bierfallen oder mit Salz
überschüttet dahinschmelzend ihr Ende zu finden. Aber Rache ist
Blutwurst, und gemäß der Prämisse „Damit sie auch morgen noch
kraftvoll zubeißen können!“ setzen die kleinen Schleimer einen
neuen Punkt auf ihren Speiseplan: Menschenfleisch!!!
„ Jeder Genrefan mit starkem Magen und einem Faible für absolut unfähiges
Filmemachen sollte [den Film] gesehen haben. Dumm und Geil!“
- tofunerdpunk.blogspot.de
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