Filmclub Bali
   
 
Incubuckel
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Umberto Lenzi-Nacht

am Freitag, den 22.09. um 20:30 Uhr im Kino Babylon

Umberto Lenzi ist den meisten Exploitation-Filmfans bis zum heutigen Tag vor allem durch seine Kannibalen-Schocker ein Begriff. Streifen wie MONDO CANNIBALE, LEBENDIG GEFRESSEN oder DIE RACHE DER KANNIBALEN überspannten in den ausgehenden 70er Jahren in Italien den Bogen des kinematografisch Zumutbaren. Daher gilt Lenzi als eine Art Großmeister des Menschenfresser-Epos, womit man ihm Unrecht angedeihen lässt, denn seine zweifellos besten und versiertesten Filmbeiträge schuf er im Genre des Poliziesco, des italienischen Polizei- bzw. Gangsterfilms. Furiose Kracher wie DER BERSERKER, DIE VIPER oder CAMORRA – EIN BULLE RÄUMT AUF lassen das Herz eines jeden Italo-Filmfans höher schlagen.
Lebendig gefressen
Nach seiner Schulzeit arbeitete Lenzi zunächst als Journalist für Lokalblätter, bevor er am Centro Sperimentale di Cinematografia die Filmemacherei von der Pike auf erlernte und bereits 1961 mit „Piratenkapitän Mary“ seinen ersten Film inszenierte. Seither gilt Lenzi als verlässlicher Handwerker in allen gefragten Genres und saß im Laufe seiner langjährigen Karriere bei Kriminalfilmen, Italowestern, Gialli und Horrorfilmen auf dem Regiestuhl.
Silberner Halbmond
Mit dem Gaillo SETTE ORCHIDEE MACCHIATE DI ROSSO („Das Rätsel des silbernen Halbmonds“) drehte er 1972 den letzten Film, der in Deutschland unter dem Etikette Edgar-Wallace-Film herauskam.
Während der Phase des Niedergangs des italienischen Genrekinos, war auch Lenzis Glanzzeit beendet und er verheizte seine Fähigkeiten bei lieblosen TV-Produktionen wie der GHOST HOUSE-Reihe, dem saftlosen Slasher NIGHTMARE BEACH oder der (allerdings sehr spaßigen) Ultra-Trashgurke GATES OF HELL.
In jüngerer Zeit widmete sich Lenzi neben einer Kolumne in der Filmzeitschrift „Notturno“ hauptsächlich dem Schreiben von Kriminalromanen.



Der erste Filmbeitrag unserer launigen Lenzi-Lichtspielnacht zählt zu den besten und unterhaltsamsten Exemplaren des italienischen Gangster- und Polizeifilms der 70er Jahre. Einen schauspielerischer Hochgenuss kredenzt uns Tomas Milian in einer virtuos vorgetragenen Doppelrolle als buckliger Gangster Vince Marazzi und dessen Bruder Monezza. Als Vince einen Überfall auf einen Geldtransporter plant und mit drei Spießgesellen ausführt, wird er von seinen Kompagnons verraten und um das Geld betrogen. Gleichzeitig rückt ihm und seinem naiven Bruderherz die Polizei auf den Pelz. Vince taucht bei der Hure Maria unter und plant seinen Rachefeldzug...
Anders als bei seinen übrigen Poliziotteschi darf man bei Lenzis LA BANDA DEL GOBBO (so der Originaltitel) kein bleigesättigtes Action-Feuerwerk erwarten, vielmehr handelt es sich hierbei um eine mitreißende (Doppel-)Charakterstudie mit durchaus gesellschaftskritischen Untertönen. Trotzdem kommen auch Komik & Krawall nicht zu kurz, weshalb der Zuschauer sich auf 90 höchst kurzweilige Minuten im Dreck von Roms Unterwelt einrichten kann.
Da der Film am 21.09. bei X-RATED exklusiv in Deutschland als Blu-ray erscheinen wird, präsentieren wir ihn im Zuge einer Release-Party in Zusammenarbeit mit dem Label zum ersten Mal auf der großen Leinwand!
„Derbe Kalauer treffen auf drastische Gesellschaftskritik mit Schwerpunkt Polizei, saftige Durchschüsse reichen sich die Hand mit röhrenden Verfolgungsjagden. Als Kirschen auf der Sahne fungieren der fette Score von Franco Micalizzi und die grandiose deutsche Synchro, die Milian-Sprecher Randolf Kronberg solch legendäre Sätze wie "an dem Tag, an dem aus Scheiße Gold wird, wird der erste Arme ohne Arsch geboren" abringt.“
--- Martin Beck auf kino-zeit.de


Film Nummer Zwei gilt als einer der Klassiker der berüchtigten Italo-Zombie-Welle der frühen 80er Jahre – und das, obwohl in dem Film gar keine Zombies vorkommen, sondern radioaktiv Verseuchte mit Schlammpackungen in der Visage, die recht emsig durch die Gegend sprinten und ihren Mitmenschen mit allerlei Küchenwerkzeug und Maschinenpistolen zu Leibe rücken! Wenn sich dann noch der mexikanische Schund-Superstar Hugo Stiglitz („Tintorera! Meeresungeheuer greifen an“, 1977) und Laura Trotter („Junge Mädchen zur Liebe gezwungen“, 1978) hinzugesellen, Franco di Girolamo bei den Make Up-Effekten ordentlich auf die Ketschupp-Tube drückt und dazu ein morbider Synthie-Score von Stelvio Cipriani orgelt, dann weiß der Zuschauer, dass ihm eine Wahnsinns-Sause blüht!

„Umberto Lenzi, der in den Jahren zuvor vor allem ultraharte, überaus sehenswerte Polizeifilme abgeliefert hat, stellte mit [dem Film] einen der action- und temporeichsten sowie hintersinnigsten Öko-Horrorfilme der frühen 1980er Jahre auf die Beine.“
--- Molotto auf Monstrula.de

Film







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