2. Frauenpower-Nacht
am Freitag, den 10.02. um 20:30 Uhr im Kino Babylon
Hört
man den Begriff „Frauenfilme“, so denkt man sofort an Biggi, 34,
die zwar in zweiter Ehe mit einem Sudanesen verheiratet ist, aber
eine zärtliche Romanze mit Anke, 56, beginnt, die einen
Esoterikladen führt. - Ja, wo sind wir denn hier?? Richtig, im BALI!
Frauenfilme, das bedeutet bei uns: In Lack und Leder gewandte Motorrad-Muschis,
die bierbäuchige Proleten mit Eisenketten vermöbeln. Ultrabrutale
Ninja-Bitches, die tonnenschwere Sumo-Ringer mit Wurfsternen in
Scheibchen häckseln. Neurotische Nonnen, die mit der 45er Magnum die
Männerwelt aufräumen. Garstige Girls! Schnappmesserstechende
Stripperinnen! Karate, Küsse, blonde Katzen!
Pussys
gibt es in unseren beiden Lichtspielen in rauhen Mengen – und die
haben Krallen. In unserem ersten Filmbeitrag im kalten Februar heizen
euch die BRONX-KATZEN ein und beweisen nachdrücklich, dass sie nicht
nur schnurren, sondern auch kratzen und beißen können.
Auch
unter seinem Originaltitel THE SWITCHBLADE SISTERS bekannt, handelt
es sich hierbei um einen flotten, prototypischen 70er
Jahre-Bahnhofskinokracher, der unter der kompetenten Regie vom
einstigen Roger Corman-Schüler Jack Hill (u.a. verantwortlich für
die Blaxploitation-Klassiker COFFY und FOXY BROWN) entstand. Das kostengünstige
Mädchenbanden-Leinwandspektakel überzeugt durch knackiges
Storytelling, lebendige Charaktere, rabiate Action und eine
schmierig-obszöne Asi-Synchro der Güteklasse „Unterste Gosse“.
Anspruchsloses,
politisch höchst unkorrektes aber überaus charmantes
Exploitation-Kino, prall gefüllt mit kurzweiligem Remmidemmi!
„ Die SWITCHBLADE SISTERS laden ein zur großen Ghetto-Gaudi, und alle machen mit! Eine
Handvoll schnuckeliger Schnecken schimpft, schlägt und
ränkeschmiedet sich leidenschaftlich durch ein himmelschreiend
absurdes Bandenkriegsszenario, und der bluesige Soundtrack groovt
einem dazu die Hütte voll und schämt sich nicht mal. DIE
BRONX-KATZEN sind nicht nur für Tierfreunde eine Empfehlung.“
---- DJANGOdzilla auf Jäger der verlorenen Filme
Der Titel von Film Nummer Zwei wird hier noch nicht genannt und soll eine
Überraschung bleiben. Inszeniert wurde diese absurde Fantasy-Martial
Arts-Action-Mixtur im Jahr 1985 von Jim Wynorski, der sich heutzutage
mit miesem, substanzlosen Direct to Video-Schlonz über Wasser hält,
damals aber noch imstande war, herrliche B-Movie-Knallschoten mit
wenig Hirn aber viel Herz zusammenzuschrauben. Drei kratzbürstige
Todesengel mit viel Holz vor der Hütten werden auf eine teuflische
Insel entsandt, wo sie ordentlich Klarschiff machen. Mit an Bord sind
Russ Meyer-Aktrice Raven De La Croix („Up! – drunter, drüber,
drauf“), Angela Aames („Bachelor Party“), TV-Blondchen Melanie
Vincz und „The Tall Man“ Angus Scrimm („Das Böse“). Geboten
wird viel nackte Haut, wüstes Gekloppe, eine krude Story, Pappkulissen,
preisgünstige Spezialeffekte und als Sahnehäubchen eine
durchdrehende deutsche Synchro. Kurzum: Viel Gaudi für wenig Geld!
„Wie soll ich einen Film bewerten, der in einer gemalten Festung auf einer
geheimen Insel spielt, die von einem Gorilla auf Patrouille bewacht,
und dessen Finale damit eingeläutet wird, dass sich der Superschurke
als eine Art antiker Skeletor entlarvt, der die drei
Vorbau-Protagonistinnen mit einem Riesenlaser in Form des männlichen
Geschlechtsteils bedroht? Ganz einfach: Daumen hoch, Anspruch runter,
Spaßbremse lockern oder gleich ausbauen und den Bierhaushalt immer
schön auffüllen.“
---- Hudson auf Filmflausen
In der Pause zwischen den Filmen werden leckere Hot Dogs serviert!
Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein
filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.