Geschmackvolle Nacht
am Freitag, den 09.12. um 20:30 Uhr im Kino Babylon
Advent. Zeit in sich zu gehen, Zeit der Besinnung. Zeit für… ach, scheiß drauf!
Vier
Wochen sind eine verdammt lange Zeit, um unser Innerstes nach außen
zu kehren, und auf die Ankunft von Satan Klaus zu warten. Von daher
heißt es bei uns, nur kurz nachdem wir alle den Arsch von Knecht
Ruprecht vollbekommen haben (oder war hier jemand artig?): FULL TRASH
AHEAD!
Zum Ausklang des Bali-Jahres 2016 setzen wir noch einmal auf ein
Kontrastprogramm allerunterster Kajüte, das Donald Trumps Haare ROSA
werden lassen würde – wenn das dumme Pfannkuchengesicht auch nur
einen Hauch von Geschmack hätte. Also, nicht dass wir den Kerl hier
rein lassen würden, selbst wir haben irgendwo eine Grenze! Von daher
laden wir Euch alle recht herzlich ein, mit uns eine
vorweihnachtliche Zelebration des Kitsches und des schlechten
Geschmacks zu begehen.
Film
Numero 1 führt uns zurück. Zurück zum Anfang dessen, was man
ureinst als „Trashfilm“ bezeichnet hat. Lang, lang bevor sich
diese unlustige Speckbacke auf Tele 5 erdreistet hat den Begriff für
sich zu vereinnahmen. Zurück zum Buch Genesis des Z-Films,
inszeniert von unserem schwulen und zartschnurrbärtigen Moses –
John Waters! Der Mann hat ja so einige großartige Schmierwerke auf
die Welt losgelassen, aber wahrscheinlich hat kein anderes das
Establishment dermaßen schockiert und bis ins Mark getroffen, wie
sein 1972er Werk PINK FLAMINGOS. Divine,
der/die/das Göttliche, spielt hier Babs Johnson, und bietet
Trailertrash in Reinkultur. Den Film in Worte zu fassen ist
eigentlich recht aussichtslos, da er mit so viel bizarrem Kram
vollgestopft ist, wie Kim Kardashians Arsch mit Silikon (Oder glaubt
einer, der wäre echt?). Es gibt Drogen für Grundschulkinder,
erzwungene Insemination von unwilligen Teenagern, singende
Arschlöcher, und natürlich DIE Szene schlechthin, die euch
hoffentlich nicht vollends den Appetit auf unser gar kötz… äääh,
köstliches Weihnachtsbuffet verderben wird.
„PINK
FLAMINGOS ist kein Film, sondern eine 90-minütige Achterbahnfahrt in
die Abgründe menschlicher Perversionen. PINK FLAMINGOS polarisiert
Generationen seit Jahrzehnten, machte Freaks zu Stars und seinen
Regisseur und Hauptdarsteller unsterblich. Für Trashfans absolut
essentiell!“
---project-equinox.de
Das
Motto „Schotten auf, raus mit dem Scheiß!“ trifft auch auf den
zweiten Gang in unserem filmischen Bankett des Grauens zu: THE
GREASY STRANGLER. Wer
sich immer schon mal gefragt hat, wofür Elijah „Frodo“ Wood
seine HERR DER RINGE-Kohle auf den Kopf haut, bekommt hier seine
Antwort: Riesenpenisse, Mikropenisse, Bauchfett, Arschfett,
Frittenfett, Bratfett, Bratöl, rosafarbene Rollkragenpullover,
Schweinsnasen und Kartoffelchips. Überspitzt bis zum Äußersten
entzieht sich der Film, ähnlich PINK FLAMINGOS, jeder kohärenten
Inhaltsbeschreibung. Man sollte die Abenteuer des Vater und Sohn
Gespanns Big Ronnie und Big Brayden eher wie eine Wurzelbehandlung
betrachten – extrem schmerzhaft, dank der Spritze vorher aber doch
irgendwie schööööön…
„THE GREASY STRANGLER mag jeden Zuschauer zumindest für ein paar Stunden
zum Vegetarier machen, manch einer wird ihn auch wegen seiner
konsequent gegen jede erzählerische oder ästhetische Konvention
verstoßenden Art komplett ablehnen, aber in jedem Fall ist er etwas
ganz Besonderes. Wir jedenfalls finden ihn nicht nur unglaublich
originell, sondern auch noch unverschämt lustig. Fazit: Selten gab
es so viele Dinge in einem Film, die man in seinem Leben NIEMALS und
AUF GAR KEINEN FALL sehen wollte. Toll.“
--- filmstarts.de
Obendrein gibt es gehörig viel Schmackofatz, tolle Geschenke und ein
dem Geist der Weihnacht entsprechendes Begleitprogramm.
Bei Risiken und Nebenwirkungen halten
Sie sich bitte die Augen zu, und trinken erst mal ein Schnäpschen…
[Text: Marco Erdmann]
Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein
filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.