2. Troma-Nacht
am Freitag, den 17.02. um 23 Uhr im Kino Babylon der Pelmke
Alle Jahre wieder singen wir im BALI
das Hohelied des schlechten Geschmacks, und auch 2012 tromatisieren
wir uns, bis die Synapsen brutzeln und der Hüfthalter platzt.
Bereits im letzten Februar versetzten wir den Zuschauerraum in
epileptische Zuckungen mit der 1. Troma-Nacht, und auch
dieses Mal wird jegliche Ästhetik und Erbaulichkeit zur Hölle
gejagt…
Mitten im
berüchtigten New Yorker Hell´s Kitchen District gründeten Lloyd
Kaufman und Michael Herz im Jahr 1974 die
Independent-Filmproduktionsfirma TROMA ENTERTAINMENT und
spezialisierten sich zunächst auf preisgünstig heruntergekurbelte
Sex-Klamotten. Diese Marktstrategie änderte sich erst, als TROMA
1976 die Vermarktung des Underground-Splattermovies BLOODSUCKING
FREAKS in die Hände nahm. Die Kritik reagierte auf den Film
hysterisch und verdammte ihn als sadistisches, gewaltverherrlichendes
und frauenfeindliches Machwerk. Den (zugegebenermaßen pechschwarzen
und nicht unbedingt geschmacksicheren) Humor und die latente
Gesellschaftskritik wollte niemand wahrnehmen. Die geschäftstüchtigen
Jungs von TROMA jedoch witterten Morgenluft. Künftig würde man sich
auf Filme konzentrieren, „die meist eine möglichst grafische
Darstellung von Gewalt, verbunden mit Horror-Elementen und derbem
Humor zum Thema haben“ (Wikipedia) – sprich: Sex, Gewalt &
Gute Laune!
Der erste eitrige Erguss dieser Nacht
stammt aus dem Jahr 1996 und verwurstet in gewohnt
ekelhaft-pubertärer Manier das weltberühmte ROMEO & JULIA-Motiv
eines populären britischen Literaten – oder, um es mit den Worten
von Regisseur Lloyd Kaufman treffend auszudrücken: „Body
Piercing! Kinky Sex! Dismemberment! The Things that made Shakespeare
great!“
Der zweite Film wurde von Kaufman Anno
2006 auf die ahnungslose Menschheit losgelassen und ist wohl mit
Abstand das kränkste und durchgeknallteste Machwerk, das jemals aus
der TROMA-Schmiede das Licht der Leinwände erblickte. Es geht um ein
Hühner-Schnellrestaurant, einen Indianerfluch und… nein, mir
versagen die Worte, die Tastatur rutscht von der Schreibtischplatte,
ich ejakuliere unkontrolliert. Man muss diesen Film gesehen haben,
sonst glaubt man’s eh nicht.
„
Anstößig, grotesk, einfallsreich,
clever wenn nötig, doof wenn’s passt und vor allem zum Totlachen
komisch. Eine frische filmische Bibel für Trash- und Troma-Fans.“
Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein
filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.