Obskure Obdachlosen-Nacht
am Freitag, den 19.10. um 23 Uhr im Kino Babylon der Pelmke
Es gibt Filmgenres, die gibt’s gar nicht. Obdachlosen-Nacht, das ist
so obskur, das kann man ja gar nicht glauben. Und selbstredend geht
es hier nicht um die wenigen filmischen Vertreter ihrer Zunft, die
sich ernsthaft mit dem Sujet auseinander gesetzt haben, wie etwa die
Filme des italienischen Neorealismus oder Chaplins DER VAGABUND UND
DAS KIND (1921) oder WOLFSMILCH (1987) oder WENDY AND LUCY (2010).
Nicht um „bewegende Sozialdramen“, die Filmkunstpreise gewinnen geht es hier, sondern um politisch total unkorrekte, vollkommen asoziale Machwerke mit pubertärem Ekel-Humor und fragwürdiger Botschaft.
Nun gucken Sie mal nicht so betroffen! Was glauben Sie denn, wo Sie hier sind?
Nicht um „bewegende Sozialdramen“, die Filmkunstpreise gewinnen geht es hier, sondern um politisch total unkorrekte, vollkommen asoziale Machwerke mit pubertärem Ekel-Humor und fragwürdiger Botschaft.
Nun gucken Sie mal nicht so betroffen! Was glauben Sie denn, wo Sie hier sind?
Der
erste Schmuddelfilm unseres Oktober-Doppelprogramms ist ein Klassiker
des schlechten Geschmacks aus dem Jahr 1987, in Szene gesetzt von dem
damals gerade 21jährigen Jim Muro – ein „beklemmendes,
irrsinniges und zugleich urkomisches Spektakel, das die abgewrackte
und verkommene Trinkerszene menschlichen Bodensatzes krass
realistisch darstellt und das Obszöne geradezu herauskehrt.“
(Frank Trebbin)
Für
schlappe 100.000 $ heruntergekurbelt, lebt der Film weniger von
seiner sozialen Kompetenz, als von seinen ausufernden Spezialeffekten
– nach einer Flasche Pennerwein der Marke ‚Viper‘ spritzt die
bunte Soße aus allen Poren! Ein selten dämlicher Müllstreifen, der
aber gerade deshalb mächtig Spaß bereitet.
Das
zweite Tippelbruder-Lichtspiel gehört zur Garde der aktuellen
‚Neo-Grindhouse-Nerd-Filme‘ und entstand, ähnlich wie Robert
Rodriguez` MACHETE nach einem Fake-Trailer.
Was dabei herauskam, ist ein Elaborat, das
man nur hassen oder lieben kann. Regisseur Jason Eisener huldigt hier
exzessiv seiner Zuneigung für die Filme von
TROMA und den geschmacksunsicheren Splätter-Komödien der 80er Jahre.
Der charismatische Niederländer Rutger Hauer (u.a. BLADE RUNNER)
spielt einen rachsüchtigen Nichtsesshaften, der mit einer
Schrotflinte im Milieu aufräumt, dass es nur so kracht.
Visuell
legt Regisseur Eisener den krassen Trash-Actioner im Wechselspiel als
Hommage an das ungeschliffene Exploitation-Kino der 70´s und die
grell bunte Überzeichnung der 80´s an. Der Synthesizer-Score dudelt
dazu in bester John Carpenter-Manier und rückt das preiswerte
Gemetzel mit seinen irren Figuren und überraschend expliziten
Billigeffekten endgültig in die Partyfilmecke.“ (Handle Me Down)
Zum
Schluss noch ein Zitat, das die Quintessenz dieser beiden Filme auf
den Punkt bringt:
"Mann, schmier mich nicht mit deiner Kotze voll!"
"Mann, schmier mich nicht mit deiner Kotze voll!"
Prädikat besonders billig!
Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein
filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.