Fiese Fische-Nacht
am Freitag, den 16.11. um 23 Uhr im Kino Babylon der Pelmke
Wasser
ist nicht nur zum Waschen da. Man kann damit auch harte Drogen
aufkochen, seinen Whisky verdünnen oder darin schwimmen, was
besonders interessant wird, wenn gleichzeitig menschenfressende Haie
oder Piranhas zugegen sind und für gesteigerten Unterhaltungswert
sorgen.
Diesen
Umstand haben sich auch gewiefte Filmproduzenten immer wieder zunutze
gemacht, um die Kinokassen klingeln zu lassen. Speziell in den 70er
Jahren, nachdem ein junger Filmregisseur namens Steven Spielberg ein
besonders beißfreudiges Exemplar der Gattung „Fieser Fisch“ auf
die Zuschauer losließ und einen regelrechten Boom an
Wasser-Tierhorror auslöste.
Schocker, in denen (ursprünglich friedliche oder mäßig gefährliche) Tiere
zu reißenden Bestien mutieren, erfreuen sich bis in die heutige Zeit
allgemeiner Beliebtheit bei Filmfreunden. Auch außerhalb des
feuchten Nasses tummeln sich allerlei virile Viecher, um die
Nahrungskette auf den Kopf zu stellen und dem arroganten
Menschengesindel zu verdeutlichen, wer bei Mutter Natur am längeren
Hebel sitzt. Nicht selten sind Tierhorrorfilme Symbole des
praktizierten Darwinismus, ein Sinnbild für die Rache einer
ausgebeuteten Schöpfung. Das Tier, die geschundene Kreatur, schlägt
erbarmungslos zurück.
Bereits
in den 50er Jahren waren es die „Giant Bug“-Movies, die den
Einwohnern spießiger kalifornischer Wüstenkaffs auf die Pelle
rückten. Diese Filme instrumentalisierten vor allem die typischen
„Kalter Krieg“-Ängste der Bevölkerung vor den Folgen
radioaktiver Verstrahlung und Mutation, indem sie genetisch
aufgeblasene Exemplare verschiedenster Krabbelviecher auf die
Menschheit losließen – mochten es Riesenameisen wie in FORMICULA
(„Them“, 1954) oder gigantische Spinnen wie in TARANTULA (1955)
sein. Die bedrohlich angewachsenen Arachniden und Insekten waren
stets die Folge der Hybris einer verantwortungslosen und
unmoralischen Wissenschaft.
Spinnen
erfreuten sich hierbei natürlich immer besonderer Beliebtheit, da
sich die Filmschaffenden obendrein die weitverbreitete Arachnophobie
zunutze machten – ob als monströse Riesen wie in DIE RACHE DER
SCHWARZEN SPINNE („Earth vs. The Giant Spider“, 1958), ANGRIFF
DER RIESENSPINNE („The Giant Spider Invasion“, 1975) und ARAC
ATTACK („Eight Legged Freaks“, 2002) oder in herkömmlicher Größe
als Massenheimsuchung, wie in MÖRDERSPINNEN („Kingdom of the
Spiders“, 1977) oder ARACHNOPHOBIA (1990).
Aber
auch jegliche Arten und Gattungen von Insekten kreuchten und
fleuchten über die Leinwände, angefangen von Gottesanbeterinnen
(DAS TODBRINGENDE UNGEHEUER/„The Deadly Mantis“, 1957), über
Bienen (GENOCIDE – KILLERBIENEN GREIFEN AN, 1968, und DER TÖDLICHE
SCHWARM, 1978), Tausendfüßlern (CENTIPEDE HORROR, 1982),
Heuschrecken (LOCUSTS, 1974), Käfer (BUG, 1975), bis zu Kakerlaken
(DAS NEST – BRUTSTÄTTE DES GRAUENS, 1988, und MIMIC, 1997). Selbst
eigentlich harmlose Kriechtiere wie Würmer (SQUIRM, 1976) oder
Schnecken (SLUGS, 1988) eigneten sich notfalls, um Angst und
Schrecken zu verbreiten.
Die
angeborene menschliche Urangst vor Reptilien wie Schlangen (DIE
SCHWARZE MAMBA, 1981, ANACONDA, 1997, oder SNAKES ON A PLANE, 2006)
und Krokodilen (DER HORROR-ALLIGATOR/„Alligator“, 1980, LAKE
PLACID, 1999, oder BLACK WATER, 2007) oder sogar ausgestorbenen
Großechsen, wie Dinosauriern (PANIK IN NEW YORK/„The Beast from
20.000 Fathoms“, oder JURASSIC PARK, 1993) wurde genauso
hemmungslos ausgeschlachtet, wie der Ekel vor Amphibien
(FRÖSCHE/„Frogs“, 1972).
Eine
amoklaufende Fauna lässt sich freilich am effektivsten mit
klassischen Raubtieren besetzen, weshalb die Filme mit blutdürstenden
Säugern einen besonderen Stellenwert einnehmen: Sämtliche
Zelluloid-Klischees von Wildtieren, die zu reißenden Bestien
mutieren, wurden sattsam rauf- und runtergenudelt – Bären in
GRIZZLY (1976), Affen in DER AFFE IM MENSCHEN („Monkey Shines“,
1988) oder CONGO (1995), Wildschweine in RAZORBACK – KAMPFKOLOSS
DER HÖLLE (1984), Wölfe in WOLFEN (1981), Ratten in WILLARD (1971),
Fledermäuse in SCHWINGEN DER ANGST („Nightwing“, 1979), ganze
Zoos in WILD BEASTS (1984) und ganze Nationalparks in PANIK IN DER
SIERRA NOVA („Day of the Animals“, 1977).
Aber
auch Tiere, die nicht zu den klassischen Angst- und Ekel-Erzeugern
zählen, eigneten sich trefflich um Terror hervor zu kitzeln – man
denke nur an Alfred Hitchcocks enorm wirkungsvollen Reißer DIE VÖGEL
(„The Birds“, 1963). In die gleiche Kerbe schlugen diverse
Haustier-Horrorfilme, in denen die süßen Stubentiger und Wauwaus
den wilden Watz von der Leine ließen. Bösartige Katzen zeigen ihre
Krallen in GRÜNE AUGEN IN DER NACHT („Eye oft he Cat“, 1969)
oder THE BLACK CAT („Il gatto nero“, 1981), Hunde wollen mehr als
nur Pedigree Pal in KILLERHUNDE („Dogs“, 1976) oder CUJO (1983).
In dem kultigen BLACK SHEEP (2007) verwandeln sich sogar herkömmliche
Schafe in menschenfressende Monstren!
Aber
nun ist es soweit: Springen wir kopfüber in die wimmelnden Fluten
und erfreuen uns an feuchtem Nass mit Mörderspaß! – Bei Filmen
mit bestialischen Meeres- und Flussbewohnern gesellt sich zur Lust an
der Furcht vor Killertieren obendrein die menschliche Ur-Angst vor
tiefen, unbekannten Gewässern, der so genannten Aquaphobie.
An
oberster Stelle tummeln sich hierbei natürlich sämtliche Filme mit
Haien, die bis zum heutigen Tag für Schweißausbrüche bei
Fischallergikern sorgen – dem bereits erwähnten Wegbereiter von
Spielberg folgte eine Welle von Nachahmern und Trittbrettschwimmern,
wie etwa der faden Spaghetti-Sauce LAST JAWS – DER WEISSE KILLER
(„L’ultimo squalo“, 1981) oder der stinkige DER WEISSE HAI 3
(„Jaws 3-D“, 1983) und der megastinkige DER WEISSE HAI 4 – DIE
ABRECHNUNG („Jaws: The Revenge“, 1987). Zum
Hai-Horror jüngeren Datums zählen DEEP BLUE SEA (1999), SHARK
ATTACK (1999), OPEN WATER (2003), THE REEF (2010) oder SHARK NIGHT 3D
(2011).
Nicht
minder gefürchtet waren die gefräßigen Süßwasser-Vettern der
Haie vom Amazonas, die Piranhas. Im Kielwasser von Joe Dantes
originellem PIRANHAS (1978) folgte der schwer verdauliche PIRANHAS II
– DIE RACHE DER KILLERFISCHE („Killer Fish“, 1979) und die
offizielle Fortsetzung FLIEGENDE KILLER – PIRANHA 2 („Piranha
Part Two: The Spawning“, 1981). Aber auch andere fiese Fische
fraßen sich durch Scharen von Badeurlaubern: In dem Schnellschuss
BARRACUDA (1978) waren es scharfzahnige Pfeilhechte, während es in
der spanischen Seegurke TÖDLICHE THUNFISCHE („Los terrores del
tuna“, 1980) gar um Amok schwimmendes Konservenfutter ging, das die
Strände der Playa de Palma terrorisierte.
Nicht
nur Kiemenatmer wurden bemüht, um Touristen den Badespaß zu
vergällen: Riesenkraken machten Randale in POLYP – DIE BESTIE MIT
DEN TODESARMEN („Tentacoli“, 1977), THE BEAST – SCHRECKEN DER
TIEFE (1996) und DEADLY WATER („Kraken: Tentacles of the Deep“,
2006), Wale wüteten in ORCA – DER KILLERWAL (1977) und gigantische
Krebse krabbelten durch ATTACK OF THE CRAB MONSTER (1957).
Als
letzte Instanz tauchten natürlich auch gern Hybriden aus Fischwesen
und Menschen auf und brachten die Bikini-Schönheiten zum Kreischen:
Etwa der Kiemenmann im Klassiker DER SCHRECKEN VOM AMAZONAS
(„Creature from the Black Lagoon“, 1955), die Karpfenköppe aus
INSEL DER NEUEN MONSTER („La isola degli uomini pesci“, 1979),
der Tentakel-Tünnes aus OCTAMAN (1977) oder die Lachs-Lüstlinge aus
DAS GRAUEN AUS DER TIEFE („Humanoids from the Deep“, 1980).
In
jüngerer Zeit war es vor allem die Ultratrash-Billigschmiede Asylum
Films,
die eine wahre Legion mies animierter CGI-Chimären entfesselte, wie
etwa MEGA PIRANHA (2010), MEGA SHARK VS. GIANT OCTOPUS (2009) oder
TWO HEADED SHARK ATTACK (2012), deren Titel bereits auf schwer
goutierbaren Schrott schließen lassen.
Als
erstes Lichtspiel unserer fischig-filmischen Abendgestaltung sehen
Sie den
unangefochtenen Klassiker des Genres, der bereits mehrfach im obigen
Text erwähnt wurde. Steven Spielberg inszenierte sein Meisterstück
im Jahre 1975, und setzte bis heute gültige Maßstäbe im
Tierhorror-Bereich. In den Hauptrollen erleben Sie Roy Scheider,
Richard Dreyfuss und Robert Shaw. Wir zeigen den Film in der alten
deutschen Synchron-Fassung, wie sie auch im Kino lief!
Der
zweite Filmbeitrag stammt aus dem Jahr 2010 und wurde von dem
Franzosen Alexandre Aja in Szene gesetzt, der die Mägen der
Horrorfilm-Fans bereits mit seiner Slasher-Granate HIGH TENSION
(2003) einer harten Belastungsprobe unterzog. Auch sein Fieser
Fische-Film geizt nicht mit literweise Blut – und nackten
Tatsachen. So muss Bahnhofskino im 21. Jahrhundert aussehen!
ACHTUNG!
In diesem Text verbirgt sich der Titel zu einem Film, den es gar nicht gibt! Wer diesen Filmtitel errät und beim kommenden BALI-Doppelprogramm enthüllt, gewinnt einen spannenden Tierhorror-Shocker auf DVD!
In diesem Text verbirgt sich der Titel zu einem Film, den es gar nicht gibt! Wer diesen Filmtitel errät und beim kommenden BALI-Doppelprogramm enthüllt, gewinnt einen spannenden Tierhorror-Shocker auf DVD!
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