Neo Giallo-Nacht
am Freitag, den 09.09. um 23 Uhr im Kino Babylon der Pelmke
Schwarze
Handschuhe, blitzende Messer, pittoreske Morde… das ist die Welt
des italienischen Giallo-Films,
einem Untergenre des Thrillers, das untrennbar verbunden ist mit den späten 60er und
frühen 70er Jahren. Oder…?
Sie
sind zwar äußerst selten, aber es gibt sie: die Neo-Gialli. Und da
wir unseren geschätzten Clubmitgliedern bereits im November 2009
eine klassische Giallo-Nacht serviert haben, tischen wir dieses Mal
ausgesuchte Leckerbissen aus jüngerer Zeit auf.
Den
Anfang macht ein Film aus dem Jahr 2004, der von dem jungen
Italiener Eros Puglielli inszeniert wurde.
Kommissar
Giacomo Amaldi (Luigi Lo Cascio) wird am Tatort eines brutal
exekutierten Pärchens schnell klar, dass er es hier mit einem
skrupellosen Serienkiller zu tun hat. Der perverse Mörder trennt
seinen Opfern Körperteile ab und ersetzt sie mit puppenartigen
Prothesen. Amaldi versucht, die mysteriösen, am Tatort
hinterlassenen, Botschaften zu enträtseln, denn nur sie führen
direkt zu dem Wahnsinnigen. Doch weitere Leichenfunde erschweren die
Ermittlungen, sogar Amaldis Chef wird bestialisch ermordet, da er
die Identität des Psychopathen erahnt. Die Situation eskaliert als
die Studentin Giuditta (Lucía Jiménez) entführt wird. Amaldi
hatte sich ihrer angenommen, weil sie sich verfolgt fühlte. Jetzt
läuft ihm die Zeit davon, und es beginnt ein Rennen auf Leben und
Tod zwischen Ermittler und Killer …
„
Enorm
spannend, wunderbar gefilmt und musikalisch brillant untermalt sorgt
der Film für 100 Minuten beste Krimithriller-Unterhaltung. Und
eignet sich als moderner, entschlackter Giallo-Light mit dicken
Serienkiller-Elementen auch für Neulinge des Genres.“
-David Kugler, Mann beißt Film
Rezension von David Kugler auf Mann beißt Film:
http://www.mannbeisstfilm.de/kri...
http://www.mannbeisstfilm.de/kri...
Der
zweite Beitrag ist ein erntefrischer Schmaus aus der spanischen
Spezialitätenküche, in Szene gesetzt von Guillem Morales und
produziert von Guillermo del Toro (u.a. PANS LABYRINTH). In der
Hauptrolle sehen wir die grandiose Belén Rueda, die unsere Augen
bereits mit dem vorzüglichen Spukhaus-Thriller
DAS WAISENHAUS verwöhnte.
Über
den Inhalt werden wir an dieser Stelle nichts verraten, denn der
Zuschauer sollte diesen mörderisch spannenden und hervorragend
fotografierten Neo-Giallo am besten ohne viel Vorwissen auf seine
Nervenenden wirken lassen…
„ Während
sich eine Vielzahl moderner Thriller recht offensichtlich beim
nihilistischen Konzept von David Finchers einflussreichem
Meisterwerk „Sieben“ (1995) bedienen, steht Morales' Arbeit
wieder eher in der Tradition des großen Suspense-Meisters Alfred
Hitchcock und atmet zugleich den Geist der italienischen
Giallo-Filme der frühen Siebziger. Und um es auf den
Punkt zu bringen: Würde es Dario Argento heutzutage noch einmal
schaffen, eine Leistung in der Qualität seiner frühen
Tier-Trilogie („The Bird with the crystal Plumage“,
„Die neunschwänzige Katze“, „Vier Fliegen auf grauem Samt“)
vorzulegen, so würde das Ergebnis vielleicht gar nicht so unähnlich
sein...“
-Bastian Glodd, Mann beißt Film
Rezension von Bastian Glodd auf Mann beißt Film:
http://www.mannbeisstfilm.de/kritik/G...
http://www.mannbeisstfilm.de/kritik/G...
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