Insel-Nacht
am Freitag, den 4.11. um 23 Uhr im Kino Babylon der Pelmke
Der
Winter klopft mit kalten Fingern an die Tür, und so manch einer
flieht vor der unwirtlichen Jahreszeit in den sommerlichen Süden.
Warum nicht gleich auf eine Insel, wo Sonne, Palmen, Straflager und
Zombies locken?
Inseln
erfreuen sich seit jeher großer Beliebtheit, ob als
Atombombentestgebiet oder Ferienparadies oder beides gleichzeitig.
Die eine Hälfte der Deutschen schippert nach Helgoland, um günstig
Schnaps zu kaufen, die andere nach Mallorca um brünstig Wein zu
saufen – Die Romantik des einsamen Eilands weckt verborgene
Sehnsüchte. Der eine entdeckt seinen Robinson Crusoe, der andere
seinen Herrn der Fliegen. Avalon, Atlantis, R’lyeh: Inseln sind
Horte verborgener Mysterien und unterbewusster Einweihungswege, das
erkannte nicht erst Jules Verne, als er Die geheimnisvolle Insel
schrieb. Ebenso wusste LOST-Schöpfer J.J. Abrams ganz genau, was er
tat, als er die Handlung seiner Erfolgsserie auf einem mysteriösen
Atoll ansiedelte.
Natürlich
werden auch in Spielfilmen Inseln gern als pittoreske Schauplätze
verwendet. King Kong weiß schon, warum er sich auf Skull Island so
wohl fühlt. Die Japaner haben ihre Monsterinsel, wo Godzilla, Minya
und Mothra herumtollen, die Filipinos opfern Bikini-Jungfern auf
Blood Island, die Amis beweisen ihr Herz für Tiere auf der Insel
des Dr. Moreau.
Auch
wir vom Filmclub BALI sind reif für die Insel!
Unser
erstes Ferienziel ist ein namenloses Eiland in nicht allzu ferner
Zukunft, auf dem ein totalitäres Terrorregime ein
„Umerziehungslager“ für subversive und staatsfeindliche
Elemente errichtet hat. Da wird fröhlich gefoltert, geschändet und
gemordet, und zur Krönung der Sadismen wird für gelangweilte
Reiche eine grausame Menschenjagd abgehalten. Dieses Mal haben die
dekadenten Fieslinge sich jedoch die falschen Opfer ausgesucht –
aus den Jägern werden Gejagte…
Brian Trenchard-Smith
inszenierte diese australische Exploitation-Granate im Jahr 1981,
eine blutrünstige und herrlich schundige Mischung aus Gefängnisfilm
und Filmen wie GRAF ZAROFF, GENIE DES BÖSEN (1932), RUNNING MAN
(1987) oder HARD TARGET (1993).
Danach
geht die Reise weiter zur verfluchten Insel Matul, wo die Toten in
lockerem Erdreich bestattet werden und partout nicht liegenbleiben
wollen. Der italienische ‚Godfather of Gore‘ Lucio Fulci drehte
1979 diese Ikone des Zombiefilms im Fahrwasser von George A. Romeros
stilbildendem Meisterwerk DAWN OF THE DEAD („Zombie“, 1978). Ein
Klassiker des Genres.
Packen
Sie die Badehose und die abgesägte Schrotflinte ein, und kommen Sie
mit uns auf die Insel! Hier gibt es nichts mehr zu tun. Das Schiff
kann auslaufen…
Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein
filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.