Hongkong Fantasy Trash-Nacht
am Freitag, den 17.06. um 23 Uhr im Kino Babylon der Pelmke
Beim
Stichwort Hongkong-Fantasy fällt dem Verehrer abseitiger Filmwerke
natürlich sofort der Name Tsui Hark ein. Bereits bei seinem
Debütfilm DIE TODESGROTTEN DER SHAOLIN („The Butterly Murders“,
1979) vermischte er klassische Martial Arts geschickt mit
phantastischen Elementen. Auch der folgende Film, die hysterische
Kannibalen-Persiflage WIR KOMMEN UND WERDEN EUCH FRESSEN („We’re
going to eat you!“, 1980), entstand nach einem ähnlichen
Strickmuster.
In seiner Kindheit lebte Tsui Hark, der am 2. Februar 1951 das Licht der Welt erblickte, mit seiner Familie in Saigon, der Hauptstadt Südvietnams, wo sein Vater als Apotheker den Reis für die Familie verdiente. Im Jahr 1966 zogen die Harks nach Hongkong. Zwei Jahre später machte Tsui dort den High School Abschluss und studierte ab 1969 an der Southern Methodist University in Dallas, Texas „Radio, TV und Filmgestaltung“. Nach seinem Abschluss 1975 arbeitete er zwei Jahre in New York beim Kabelfernsehsender „Chinatown Community TV“. Zugleich engagiert er sich in mehreren Kulturprojekten der chinesischen Minderheit in New York.
In seiner Kindheit lebte Tsui Hark, der am 2. Februar 1951 das Licht der Welt erblickte, mit seiner Familie in Saigon, der Hauptstadt Südvietnams, wo sein Vater als Apotheker den Reis für die Familie verdiente. Im Jahr 1966 zogen die Harks nach Hongkong. Zwei Jahre später machte Tsui dort den High School Abschluss und studierte ab 1969 an der Southern Methodist University in Dallas, Texas „Radio, TV und Filmgestaltung“. Nach seinem Abschluss 1975 arbeitete er zwei Jahre in New York beim Kabelfernsehsender „Chinatown Community TV“. Zugleich engagiert er sich in mehreren Kulturprojekten der chinesischen Minderheit in New York.
Im
Jahr 1977 kehrt Tsui Hark nach Hongkong zurück und arbeitet
zunächst beim Sender TVB als Regisseur für Fernsehserien, wo er
sich bald einen Namen machte. Nur ein Jahr später, 1978, konnte er
seinen ersten Kinofilm drehen, der bei Filmkritikern und
Hongkong-Filmfans viel Aufmerksamkeit erregte.
In den Jahren ab 1980 inszenierte Tsui Hark eine Vielzahl von Filmen der unterschiedlichsten Genres, wobei der Schwerpunkt seines Schaffens bei sogenannten Wuxia-Filmen lag. Mit seinem außergewöhnlichen, losgelösten Stil regte der junge Wilde eine Erneuerung dieses Genres an. Im Unterschied zu den klassischen Martial Arts-Filmen aus den 60er und 70er Jahren, z. B. vom Regisseure King Hu, enthalten sie deutlich mehr phantastische Versatzstücke. Mittels atemberaubender Special Effects erweckte Hark die quietschbunten Welten der chinesischen Mythologie und der populären Wuxia-Geschichten zu neuem Leben.
In den Jahren ab 1980 inszenierte Tsui Hark eine Vielzahl von Filmen der unterschiedlichsten Genres, wobei der Schwerpunkt seines Schaffens bei sogenannten Wuxia-Filmen lag. Mit seinem außergewöhnlichen, losgelösten Stil regte der junge Wilde eine Erneuerung dieses Genres an. Im Unterschied zu den klassischen Martial Arts-Filmen aus den 60er und 70er Jahren, z. B. vom Regisseure King Hu, enthalten sie deutlich mehr phantastische Versatzstücke. Mittels atemberaubender Special Effects erweckte Hark die quietschbunten Welten der chinesischen Mythologie und der populären Wuxia-Geschichten zu neuem Leben.
Auch
die Darstellung der Kampfkunst ist eher an das Fantasy-Kino
angelehnt, so besitzen z. B. viele Figuren die Fähigkeit,
mittels „gewichtslosem Kung-Fu“ durch die Luft zu fliegen.
Die Martial Arts-Szenen sind weitaus dynamischer gefilmt und rasanter geschnitten als in den klassischen Kung Fu-Filmen der Bahnhofskino-Ära. Weitere Merkmale sind der für westliche Verhältnisse häufig skurril anmutende Humor, starke emanzipierte Frauenfiguren und ein nicht zu unterschätzender Anteil von spritzendem Kunstblut.
Ein Wegbereiter des fernöstlichen Fantasy-Kinos war der legendäre (in Deutschland leider nie veröffentlichte) ZU: WARRIORS FROM THE MAGIC MOUNTAIN (1983), der zahlreiche ähnlich geartete Filme beeinflusste.
Tsui Harks wohl bekanntester und einflussreichster Film, entstanden im Jahr 1987, wird auch in unserer Hong Kong Fantasy Trash-Nacht im Filmclub BALI laufen. Hark produzierte diesen Meilenstein des phantastischen Films und führte Co-Regie, gemeinsam mit Ching Siu-Tung. Auf kongeniale Weise verbindet dieses bezaubernde und berauschende Werk Poesie und Romantik mit Action-, Fantasy- und Grusel-Elementen.
Die Martial Arts-Szenen sind weitaus dynamischer gefilmt und rasanter geschnitten als in den klassischen Kung Fu-Filmen der Bahnhofskino-Ära. Weitere Merkmale sind der für westliche Verhältnisse häufig skurril anmutende Humor, starke emanzipierte Frauenfiguren und ein nicht zu unterschätzender Anteil von spritzendem Kunstblut.
Ein Wegbereiter des fernöstlichen Fantasy-Kinos war der legendäre (in Deutschland leider nie veröffentlichte) ZU: WARRIORS FROM THE MAGIC MOUNTAIN (1983), der zahlreiche ähnlich geartete Filme beeinflusste.
Tsui Harks wohl bekanntester und einflussreichster Film, entstanden im Jahr 1987, wird auch in unserer Hong Kong Fantasy Trash-Nacht im Filmclub BALI laufen. Hark produzierte diesen Meilenstein des phantastischen Films und führte Co-Regie, gemeinsam mit Ching Siu-Tung. Auf kongeniale Weise verbindet dieses bezaubernde und berauschende Werk Poesie und Romantik mit Action-, Fantasy- und Grusel-Elementen.
Aber
das soll nun keineswegs heißen, dass die Marke „Made in Hongkong“
ausschließlich für künstlerisch wertvolle und ästhetisch
stilsichere Filmwerke steht. Unsere zweite filmische Spezialität
aus dem Reich der Mitte ist ganz harter Tobak: eine Opiumpfeife,
randvoll gefüllt mit chinesischen Wunderpilzen. Man kann nur
verwundert mutmaßen, welche Drogen sich die Macher dieser
unfassbaren Trash-Bombe aus dem Jahr 1977 wohl eingefahren haben –
das Feuerwerk an geballtem Schwachsinn und skurrilen Einfällen, das
hier abgefackelt wird, sucht seinesgleichen. Laserstrahlen schießen
aus Zeigefingern, Unholde mit Halbglatzen und eisernen Krebsscheren
fliegen durch die Lüfte, böse Zauberer treten mit
Teleskop-Krähenfüßen um sich. Dazu tollen sich riesige
Gummischlangen und Knallschoten in schlechten Gorilla-Anzügen über
die Leinwand. Außerdem beinhaltet dieser verstrahlte Glückskeks:
Schlangen, die in den Körper eindringen und sich bis zum Herz
durchfressen, eine grünleuchtende und tödlich giftige Killerkröte,
Knochen aus denen Lichtblitze schießen, feurige Müsli-Schalen und
eine gehörige Portion Shakespearescher Familientragik.
Obendrein werden
fernöstliche Perlen der Weisheit kredenzt: “Gewalt ist schlecht,
aber ich werde sie brauchen!“ – Jawoll, und der Zuschauer
braucht eine doppelte Dosis LSD, um diesen Ausflug in den Wahnsinn
zu überstehen…
Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein
filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.