Nippon Neurosen-Nacht
am Freitag, den 08.10. um 23 Uhr im Kino Babylon der Pelmke
Das Land der aufgehenden Sonne – ein Faszinosum für viele Menschen,
eine Kultur, wo Tradition und Moderne auf einzigartige Weise
aufeinanderprallen. Oftmals mit bizarren Folgen!
Viele
Fachleute sind sich einig: Die Japanesen haben nicht mehr alle
Saké-Schalen im Schrank. Samurai-Ethos trifft auf
Schulmädchenporno, Haiku-Dichtung auf Manga, Teezeremonie auf
Splatterpunk. Die japanische Gesellschaft ist neurotisch bis in die
Grundfesten, hinter der bemüht disziplinierten und stocksteifen
Fassade spießiger Artigkeit gärt der tobende Irrsinn.
Nirgendwo
offenbart sich dies besser als beim japanischen Kino. Der Filmclub
BALI hat sich für diesen Monat zwei besonders treffliche
Exemplare herausgepickt, die zwei typische „Nippon Neurosen” zum
Thema haben.
Film
Nummer Eins stammt aus dem Jahr 1984 und wurde von Kultregisseur Sogo
Ishii inszeniert, der später Filme wie ELECTRIC DRAGON 80.000 V
oder GOJOE drehte. Bereits in den 80ern avancierte dieser Meilenstein
der bitterbösen japanischen Satire zu einem Kultfilm der
Punkszene. Ishii ist eine bissige Attacke auf die kleinste Zelle des
Systems gelungen: die heilige Institution der Familie. Auf
genüsslich-sadistische Weise demontiert er die scheinbar heile
Welt, bis alles in einer völlig überspitzen, chaotischen
und hysterischen Groteske eskaliert.
Inhalt:
Die Sippe Kobayashi ist auf den ersten Blick eine völlig normale japanische Familie. Vater Katsuhiko ist ein strebsamer Büroangestellter, Mutter Saeko eine gute Hausfrau. Der Sohnemann Masaki büffelt fleißig für seine Prüfungen, Töchterchen Erika träumt von einer Karriere als Sängerin oder Catcherin. Endlich hat die Familie sich den Traum vom schmucken Eigenheim erfüllt und ist nach langer Zeit des Sparens in ein gutbürgerliches Reihenhaus in einer ruhigen Vorstadtsiedlung gezogen. Dann häufen sich die Katastrophen: Termiten nagen an den Grundmauern des Hauses und der exzentrische Großvater Yasakune kommt auf Besuch – ohne Absichten, wieder abzureisen.
Die Sippe Kobayashi ist auf den ersten Blick eine völlig normale japanische Familie. Vater Katsuhiko ist ein strebsamer Büroangestellter, Mutter Saeko eine gute Hausfrau. Der Sohnemann Masaki büffelt fleißig für seine Prüfungen, Töchterchen Erika träumt von einer Karriere als Sängerin oder Catcherin. Endlich hat die Familie sich den Traum vom schmucken Eigenheim erfüllt und ist nach langer Zeit des Sparens in ein gutbürgerliches Reihenhaus in einer ruhigen Vorstadtsiedlung gezogen. Dann häufen sich die Katastrophen: Termiten nagen an den Grundmauern des Hauses und der exzentrische Großvater Yasakune kommt auf Besuch – ohne Absichten, wieder abzureisen.
Die
Familie ist alles andere als glücklich über den ungebetenen
Gast, aber vor die Tür setzen will oder kann man ihn auch nicht
ohne weiteres. Und ihn in der Hundehütte einzuquartieren, wäre
vielleicht doch etwas unmenschlich. Da hat das gebeutelte
Sippenoberhaupt den rettenden Einfall: Katsuhiko will sein neues
Eigenheim unterkellern, um dem Großvater ein eigenes Zimmer zu
bauen. Flugs wird, zum maßlosen Entsetzen der übrigen
Familienmitglieder, per Presslufthammer mitten im Wohnzimmer eine
riesige Grube ausgehoben. Nervenzusammenbrüche, Hysterie und
Wahnsinn greifen unaufhaltsam um sich…
Über
den zweiten Film dieser Nacht sollten Sie, werte Clubmitglieder und
Anwärter, so wenig wie möglich erfahren, um diesen
Frontalangriff auf den guten Geschmack mit voller Durchschlagkraft
genießen zu können.
Nur soviel: Es handelt sich um den ersten Langfilm von Yoshihiro Nishimura,
neben Noboru Iguchi (MACHINE GIRL, ROBO GEISHA) einem der großen Enfants Terrible
des jungen japanischen Films. Verantwortlich zeichnet er unter anderem für solche
filmischen Exzesse wie TOKYO GORE POLICE oder VAMPIRE GIRL VS. FRANKENSTEIN GIRL.
Nishimura verbindet auf kongeniale Weise bitterböse Gesellschaftssatire mit
überbordendem Trash und wahnwitzigen Splatter-Orgien.
Inhalt:
Ein mysteriöser Parasit nistet sich in menschlichen Körpern ein und verwandelt sie in "Neoborgs", biomechanische Monster, die nur noch einem Instinkt folgen: andere Neoborgs bis zum Tod zu bekämpfen. Joji, ein junger Mechaniker und seine Geliebte Sachiko sind ausgesuchtes Ziel der Neo-Borgs. Als Sachiko infiziert wird, verwandelt sie sich in einen waffenstarrenden Kampfmutanten, der fortan das Duell mit anderen Neoborgs sucht. Joji, ebenfalls infiziert, gelingt es, die vollständige Transformation zu verhindern. Nun will er Sachiko retten, oder das, was von ihr übrig geblieben ist…
Ein mysteriöser Parasit nistet sich in menschlichen Körpern ein und verwandelt sie in "Neoborgs", biomechanische Monster, die nur noch einem Instinkt folgen: andere Neoborgs bis zum Tod zu bekämpfen. Joji, ein junger Mechaniker und seine Geliebte Sachiko sind ausgesuchtes Ziel der Neo-Borgs. Als Sachiko infiziert wird, verwandelt sie sich in einen waffenstarrenden Kampfmutanten, der fortan das Duell mit anderen Neoborgs sucht. Joji, ebenfalls infiziert, gelingt es, die vollständige Transformation zu verhindern. Nun will er Sachiko retten, oder das, was von ihr übrig geblieben ist…
Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein
filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.